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Jimin

Das Geräusch von leisem Weinen lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich, weshalb ich mich immer weiter in den Wald traue und mich zu den Büschen begebe. Neugierig laufe ich um den großen Busch ehe ich einen Jungen in ungefähr meinem Alter weinend auf dem Boden erblicke.

Langsam gehe somit ich auf ihn zu und knie mich mit etwas Abstand vor ihm hin, um ihm keine Angst zu machen, während ich leise das Wort ergreife.

"Wieso weinst du denn..?" frage ich ihn mitfühlend und sogleich nimmt er seine Hände etwas ängstlich von seinem Gesicht, jedoch beruhigt er sich sofort wieder als er mich erblickt. Seine großen dunklen Augen glänzen von den ganzen vielen Tränen, welche noch immer zu fallen drohen, was mich ziemlich traurig macht.

Instinktiv setze ich mich somit vor ihm auf den Boden und nehme eins seiner Hände in meine ehe ich mit dem Daumen sanft über diese streiche und ihm traurig in die Augen sehe. Meine Berührungen scheinen ihn sogleich zu beruhigen, während er seinen Blick ebenfalls in meinen Augen ruhen hat.

"Hallo, ich bin Jimin."

"H-hallo..i-ich bin Jungkook.." stellt er sich mir mit leicht angeschlagener Stimme vor und reibt sich mit der freien Hand über ein Auge. Somit lasse ich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen ebenfalls meine andere Hand zu ihm gleiten und wische ihm vorsichtig die Wangen trocken.

"Schön dich kennenzulernen, Jungkook. Wieso weinst du denn hier ganz allein..?"

"M-mein Appa hat mich geschlagen, weil ich einen Fehler gemacht habe.."

"Ohh..das tut mir leid für dich. Dein Appa hatte nicht das Recht dazu. Ich hoffe, es geht dir jetzt besser.."

"Hmm..danke.." sammeln sich wieder Tränen in seinen Rehaugen, jedoch will ich ihn nicht traurig sehen, weshalb ich schnell versuche das Thema zu wechseln.

"Wollen wir Freunde werden, Jungkook?"

"G-gern.." erwidert er daraufhin mein Lächeln und dieses steht ihm viel besser als die Tränen in seinen Augen.

"Du hast ein schönes Lächeln. Es ähnelt dem eines Hasens." kichere ich leise und kriege ein verlegenes 'Danke.." von ihm zu hören, während sich seine Wangen bei meiner Bemerkung leicht erröten.
Somit unterhalten wir beide uns noch einige Stunden lang auf dem Waldboden, über unser Alter oder unsere Hobbys, ehe auch schon die Nacht anzubrechen droht, weshalb ich mich dann doch von ihm verabschieden muss.

"Es wird schon dunkel und mein Appa macht sich bestimmt Sorgen..ich muss jetzt nach Hause, aber wollen wir uns morgen wieder hier treffen?"

"Ja..das wäre schön, Hyung."

Durch ein lautes Klopfen an meiner Tür, schrecke aus meinen Träumen auf und kann nur mit benebeltem Kopf die Worte aus der anderen Seite hören.

"Jimin! Beeil dich, es ist bereits 9 Uhr!"

"Ist gut!" rufe ich noch schnell zurück und setze mich müde in meinem Bett auf, fahre mir dabei seufzend durch das dunkle Haar.

Wieso träume ich genau jetzt davon?
Ich habe so lange gebraucht, um nicht mehr jeden Tag diesen Schmerz zu erleiden und nach all den Jahren träume ich wieder davon..

Somit stehe ich langsam von meinem Bett auf und begebe mich in das Bad ehe ich mich auch schon fertig mache und nach kurzer Zeit mit allen auch schon in Yoongi's Wagen sitze.
Nach der, für mich sehr kurz vorkommenden, Fahrt sind wir auch schon an der Akademie angekommen und begeben uns wie immer an unseren Tisch, wo alle anderen bereits sitzen.

"Guten Morgen, die Herrschaften~"

"Guten Morgen."

"Eww..am frühen Morgen schon so gute Laune. Ist ja widerlich."

"Ich bin ganz deiner Meinung, Bam."

"Ohh Jimin, stimmt etwas nicht? Du siehst so müde aus und hast leichte Augenringe." wendet sich Taehyung plötzlich fragend an mich und lenkt somit auch die Aufmerksamkeit aller anderen auf mich, während ich mir kurz über das Gesicht fahre und ihm schließlich antworte.

"Es ist alles gut, ich habe nur nicht so gut geschlafen."

"Ohh verstehe. Hoffentlich kannst du den Schlaf heute wieder nachholen." lächelt mich der Rothaarige noch mit seinem Boxy-Smile an, während es auch schon klingelt und wir uns alle in den besagten Saal begeben, während Jihyun und Junghyun sich zu ihrem jeweiligen Kurs begeben.

Im besagten Raum angekommen, setzen wir uns alle auch schon in die hintere Reihe, während ich dieses Mal ganz außen rechts sitze. Gerade als sich Hoseok auf dem Platz neben mir niederlassen will, wird er noch von Jungkook aufgehalten, welcher ihm deutet die Plätze mit ihm zu tauschen. Da mein Nebenmann dadurch dennoch bei seinem festen Freund sitzen kann, tauscht er auch bereitwillig seinen Platz, sodass nun Jungkook neben mir sitzt und ich ihn fragend muster.

"Wieso hast du mit Hoseok getauscht?"

"Ich wollte neben dir sitzen." legt er plötzlich seinen Arm um meine Schulter, weshalb ich dann doch die Augen aufreiße.

"Jungkook, was soll das..? Die Tigers sind noch da und auch alle anderen können es sehen.." sehe ich leise ermahnend zu ihm und versuche seinen Arm von mir zu bekommen, jedoch zieht er mich nur noch näher an sich.

"Das ist mir egal."

"Jungkook bitte..wenn Jaewoo davon mitbekommt, wird das nicht gut für uns enden."

"Soll ich mich jetzt etwa zurückhalten und dich nicht mehr anfassen, während du seine Berührungen zulässt?" sieht er leicht gereizt und wütend in meine Augen, weshalb ich schnell durch den Saal blicke und glücklicherweise kein Augenpaar auf uns erkenne. Somit löse ich seinen Arm von mir, nehme jedoch seine Hand in meine und verschränke unsere Finger miteinander, sein Blick derweil auf diesen ruhend.

"Das ist nicht dasselbe. Anders als bei ihm, mag ich deine Berührungen, aber wir müssen vorsichtig sein. So geht es." deute ich nun auf unsere Hände, welche man in dem leicht abgedunkelten Saal in der Menge nicht erkennen kann, da diese zumal von den vorderen Plätzen verdeckt werden.

"Ist gut." gibt er somit leise nach und verstärkt seinen Griff um meine Hand, während ich versuche dieses mir nun altbekannte Gefühl zu ignorieren.

"Hast du heute etwas vor?" fragt er mich nach einiger Zeit der Stille, in der er stumm mit dem Daumen meinen Handrücken entlang gestreichelt hat, woraufhin ich ihn etwas müde anlächel.

"Schlafen."

"Wieso konntest du denn nicht schlafen? Hattest du einen Alptraum?"

"Nein, es war ein gewöhnlicher Traum."

"Wovon hast du geträumt?" fragt er mich nun interessiert und sieht mir tief in die Augen, während seine Streicheleinheiten stets kein Ende finden.

"Von unserer ersten Begegnung.." erwidere ich den intensiven Blickkontakt und spreche diese Worte leise aus. Sogleich zaubern meine Worte ein gewisses Funkeln in seine Augen, während er diese nicht einmal von mir zu nehmen wollen scheint.

"Ich erinnere mich noch genau daran. Es war einer der bedeutendsten und schönsten Tage in meinem ganzen Leben."

Mafia Love JIKOOKWhere stories live. Discover now