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Jimin

"Guten Morgen!" begrüßt Jin Jungkook und Junghyun, welche zuletzt zu uns an den Tisch stoßen. Da ich noch immer müde bin und auch die gestrige Diskussion mit Jungkook einfach nicht vergessen kann, lasse ich meinen Blick stets gesenkt und warte darauf, dass es endlich zum Vortrag klingelt.

Wieso streiten wir in letzter Zeit immer..?

Wie erhofft, klingelt es dann auch endlich, während ich mich von den Jüngeren verabschiede und mit dem Rest in den Saal trete. Da ich heute keine Lust auf irgendwelche Gespräche habe, setze ich mich an den Rand und warte darauf, dass sich auch der Rest hinsetzt. Anders als erhofft, setzt sich jedoch nicht Yoongi zu meiner Linken, sondern Jungkook, weshalb ich dann auch den Blickkontakt mit ihm vermeide.

Ohne ein Wort greift er nach meiner Hand und will sie mit seiner verschränken, jedoch nehme ich meine sogleich aus seiner ehe ich meinen Kopf leicht von ihm weg drehe.

Das wunderschöne Kribbeln, welches seine Hand verursacht hatte, versuche ich sogleich zu vergessen.

"Jimin.."

"Ich will nicht reden." antworte ich ihm schlicht, jedoch gebrochen von meinen eigenen Worten, ehe auch schon Frau Kim den Raum betritt und ihren Vortrag fortführt, während Jungkook nun seufzend von mir ablässt.
Somit verlaufen die zwei Stunden in purer Stille zwischen uns beiden, sodass schließlich diese ein Ende finden und ich stumm meine Sachen einpacke. Gerade als ich meinen Freunden aus dem Raum in die Cafeteria folgen will, hält mich Jungkook an der Schulter davon ab.

"Geht schon einmal vor." somit zieht er mich auch schon, ohne auf eine Antwort ihrerseits zu warten, aus dem Saal in einen kleinen leeren Raum ehe er die Tür hinter uns schließt und sich an mich wendet.

"Jungkook, was soll das?" verschränke ich die Arme vor der Brust und sehe abwartend in seine Augen.

"Ich hasse diese bedrückende Stille zwischen uns." kommt er auf mich zu und bleibt dicht vor mir stehen.

"Das ist nicht meine Schuld."

"Ich weiss, es ist meine Schuld. Ich bin wieder wütend geworden und habe meine Wut an dir ausgelassen."

"Jungkook..ich will wirklich nicht reden. Bitte lass mich in Ruhe." somit laufe ich auch an ihm vorbei und verlasse den Raum, während meine Brust sich dabei schmerzhaft zusammen zieht.

Die Wahrheit ist, Jungkook's besitzergreifende Seite gefällt mir..sehr sogar. Es lässt mich immer geliebt fühlen. Ich weiss, dass ich ihm viel bedeute, aber das Problem ist, er bedeutet mir mehr als er weiss.

Ich liebe Jungkook seither und zu sehen, wie er mich nicht teilen will, gefällt mir sehr, aber es verletzt mich auch immens.
Es tut weh zu wissen, dass die Person von der man sich angezogen fühlt, nicht so fühlt wie man selbst. Er weiss nicht, was sein Handeln immer bei mir entfacht, wie schnell mein Herz bei seinen Berührungen schlägt oder wie ich mich nach ihm sehne.

Jedoch ist dies falsch. Jungkook steht nicht auf Männer. Er hat mich nur als einen guten Freund gern und unsere Vergangenheit verstärkt seine beschützerische Seite mir gegenüber. Jedoch liebt er mich nicht und aus diesem Grund will ich mich von ihm fernhalten.
Ich will nicht verletzt werden und den bereits in mir vorhandenen Schmerz dadurch vergrößern.

"Jimin warte!" höre ich ihn plötzlich hinter mir rufen, weshalb ich dann schnell die Tränen in meinen Augen wegblinzel und mich zu ihm umdrehe, ihn dabei erblicke, wie er schnellen Schrittes auf mich zukommt.

"Jimin, was hast du denn? Dich beschäftigt doch etwas anderes." nimmt er mein Gesicht in seine Hände und streichelt behutsam und sanft meine Wangen entlang.

"Es ist nichts.."

"Bitte, ich kenne dich doch. Ich hasse es dich traurig zu sehen. Vor allem, wenn ich der Grund dafür bin. Hör zu, mir tut der ganze Streit gestern leid. Du hattest überhaupt keine Schuld und ich hätte dich nicht so anfahren dürfen." spricht er dann sanft und lässt mein Herz mal wieder durch sich selbst schneller schlagen.

Nach all den Jahren sind meine Gefühle für ihn keinen Hauch weniger geworden.

"Jungkook, wieso macht dich die Sache mit Jaewoo und mir so wütend?" frage ich ihn dann doch und sehe hoffnungsvoll in seine Augen.

"Ich..ich weiss es nicht. Du verdienst aber jemand besseren als ihn und ich will nicht, dass er dich anfasst."

"Wenn es jemand anderer als Jaewoo wäre, wärst du dann ruhiger?" frage ich ihn nun und sehe ihm derweil tief in die Augen.
Den Blickkontakt erwidernd, bleibt er somit für eine Zeit lang still ehe er dann leise das Wort ergreift, seine Hände nicht einmal von meinem Gesicht lösend.

"Wenn er dich glücklich macht, dann ja." antwortet er mir nun, was mir dann ungewollt einen tiefen Stich in das Herz versetzt.

"Und was ist, wenn Jaewoo dieser jemand ist? Wenn er mich glücklich macht?" sehe ich ihm in die Augen, während diese sich bei meinen Worten sogleich weiten, wobei sie mir selbst schwer über die Lippen gekommen sind.

"Sag das nicht, okay? Jaewoo macht dich nicht glücklich und das wird er auch niemals." zieht er mich somit an sich ran und lehnt seine Stirn an meine, während er mir sanft über die Wangen streicht und mir in die Augen sieht, den Kopf stets verneinend schüttelt.

"Jungkook.."

"Hast du mich verstanden? Jaewoo wird dich niemals glücklich machen. Lass ihn nicht an dich ran..ich flehe dich an."

"W-wir sollten den Kontakt zueinander vermeiden.." erklingen nun diese Worte aus meinem Mund, während ich die Tränen schwer zurückhalte.
Ich will ihm keine Sorgen machen.

Wir beide sollten uns nicht mehr miteinander treffen. Wir sollten einander nur noch auf der Akademie sehen und dann auch einander fremd bleiben.

Ich ertrage es nicht ihm nah, aber doch fern zu sein. Seine Nähe verletzt mich. Er sieht mich nur als einen guten Freund, aber ich sehne mich nach mehr als das.
Jungkook fasst mich immer so an als wären wir ein Paar, aber er fühlt nicht dasselbe wie ich. Es tut weh ihn an mich zu lassen, während ich mich selbst zurückhalten muss.

"Was?" fragt er mich aus geweiteten Augen und schüttelt nun stärker mit dem Kopf, während ich seine Hände von mir nehme und mich von ihm löse.

"Ich gehe.."

"Jimin, nein! Bitte geh nicht! Dich beschäftigt doch etwas, sag es mir! Aber bitte entferne dich nicht von mir!" zieht er mich plötzlich an der Hand zurück an seine Brust, während er mich fest bei sich hält und mir nicht erlaubt, mich wieder von ihm zu lösen.

"Jungkook, lass mich los!"

"Nein! Ich lasse nicht zu, dass wir uns wieder voneinander entfernen! Ich ertrage es nicht von dir getrennt zu sein!"

"Jungkook! Lass mich los!" drücke ich mich nun mit Kraft von ihm und sehe ihm in die Augen. Gerade als er wieder nach mir greifen will, weiche ich von ihm zurück und sehe ihm sowohl wütend als auch verletzt in die Augen.

"Ich will keinen Kontakt mehr mit dir haben! Halt dich von mir fern, Jungkook!" sehe ich ihm noch meine Aussage bekräftigend in die Augen ehe ich mich endgültig mit schnellen Schritten von ihm entferne.

"Holt meinen Wagen!" befehle ich den Wolves als ich den Hof betrete ehe sie dies auch sogleich in die Tat umsetzen, während Yoongi verwirrt auf mich zukommt.

"Jimin, was ist los?"

"Ich fahre in die Halle. Kannst du Jihyun später mitnehmen?"

"Ja, natürlich, aber wieso mu-.." will er anfangen, jedoch steige ich währenddessen bereits in meinen Wagen ehe ich auch schon von dem Hof fahre und derweil den Blick aller auf mir spüre, inklusive Jungkooks.

Mafia Love JIKOOKWhere stories live. Discover now