Mafia Love JIKOOK

42

Jimin

"Hyung, ich bin Zuhause~!" höre ich es aus dem Flur, weshalb ich mir noch einmal schnell über die Augen reibe und ein falsches Lächeln aufsetze ehe ich ihn zu mir rufe.

"Im Wohnzimmer!" rufe ich somit zurück ehe er auch schon glücklich dieses betritt und neben mir Platz nimmt.

"Na, wie war deine erste Planung von einem Deal?" fahre ich ihm lächelnd durch das dunkle Haar, während er sich genießerisch meiner Hand entgegen drückt.

"Es war toll, Hyung! Der Planer hat mich für meine Ideen gelobt und gesagt, dass ich ganz nach dir und Appa komme~!" erzählt er mir freudig, woraufhin ich lächelnd einen Kuss auf seinen Schopf hauche und dann mit den Streicheleinheiten fortführe, ehe er sich plötzlich zu mir umdreht und seine Augen sogleich den Glanz verlieren.

"Hyung, was ist passiert?" fragt er mich sofort, weshalb ich dann schnell den Blick von ihm abwende und einmal tief durchatme. Natürlich bemerkt er es.

So gut wie ich meinen Kleinen nun einmal kenne, kennt er auch seinen Hyung. Ich habe ihn nämlich nicht nur großgezogen, sondern wir sind gemeinsam aufgewachsen. Durch ihn bin ich reifer geworden und habe gelernt im jungen Alter bereits Verantwortung zu übernehmen.

"Du hast doch bestimmt Hunger. Ich koche uns jetzt einmal etwas Leckeres." will ich auch schon aufstehen und dem Thema abwinken, jedoch zieht er mich an meinem Ärmel sogleich wieder auf die Couch und klammert sich an diesen ehe er seinen Kopf auf meiner Brust einbettet und von unten rauf in meine Augen sieht.

"Hyung, geh nicht..wieso erzählst du es mir nicht..?"

"Es ist nichts, Hyun." streiche ich ihm durch das Haar, während ich meinen Blick von ihm abwende.

"Hyung, ich sehe es doch..ich erzähle dir immer alles über mich..wieso tust du das nicht..?" höre ich ihn mich verletzt fragen, während er kleine wirrende Kreise auf meiner Brust zeichnet und mich zum Nachdenken bringt.

Er hat recht. Ich habe meine Gedanken, Probleme und Gefühle immer nur für mich behalten. Niemandem habe ich diese jemals mitgeteilt..niemandem außer Jungkook.

Meine Mutter starb früh, meinem Vater wollte ich so wenig Probleme und Sorgen wie möglich bereiten und meinem Bruder wollte ich eine schöne und sorgenfreie Kindheit bescheren. So schön und sorgenfrei wie es eben als Wolf möglich ist.
Aber mein Kleiner ist nun erwachsen und will mir helfen. Vielleicht ist es auch mal Zeit mich ihm zu öffnen.

"Du musst nichts machen, was du nicht willst.." will er auch schon entschuldigend von mir aufstehen, jedoch ziehe ich ihn sogleich wieder zurück an meine Brust.

"Geh nicht."

"Hyung, glaub mir..mit jemandem zu reden, hilft..das tut es immer, wenn ich mit dir rede.." haucht er einen sanften Kuss auf meine Brust und sogleich erwärmt sich mein Herz bei seiner liebevollen Geste. Somit atme ich einmal tief durch ehe ich meine Nase in seinem Schopf vergrabe und das Wort ergreife.

"Du hast doch bestimmt die Anspannung zwischen Jungkook und mir bemerkt."

"Ja..Hyung hat versucht mit dir zu reden, aber du wolltest es nicht und hast den Wolves befohlen ihn nicht mehr an dich zu lassen."

"Genau.."

"Hat er etwas falsch gemacht..?" fragt er mich leise, während ich versuche die aufkommenden Tränen bei der Erinnerung zu unterdrücken.

"Nein..aber ich schon.."

"Was denn..?" ertönt nun leise seine Stimme ehe auch schon die Tränen über meine Wangen fließen und ich leise in seinen Schopf schniefe.

"Ich habe mich in ihn verliebt.." weine ich und sogleich scheint er zu verstehen, da er ohne ein Wort sich aus meinem Griff löst ehe er nun derjenige ist, der mich an seine Brust zieht und mir sanft über den Rücken fährt.

"Hast du es ihm gesagt..?" bricht er nach einiger Zeit die Stille, während seine Streicheleinheiten nicht weniger werden und er mir immer wieder kleine Küsse auf den Schopf haucht.

"N-nicht direkt..er hat mich nach der Akademie mitgenommen. Wir sind hierher gefahren und er hat sich geweigert zu gehen. Die ganze Zeit wollte ich, dass er geht und mich allein lässt, doch er wollte wissen, weshalb ich mich von ihm entfernen will. Wir haben einander angeschrien und ich konnte ihm den Grund nicht nennen. Dann meinte er..ich solle es ihm zeigen. Ich habe ihn am Kragen gepackt und geküsst. Jihyun, ich bin ein Idiot. Ich habe ihn geküsst, obwohl er nicht auf Männer steht." löse ich mich aus seinen Armen und setze mich auf ehe ich schniefend mit meinen Händen über meine Augen wische.

"Hyung, du bist kein Idiot. Du bist verliebt und das ist nichts schlimmes."

"Ist es schon, wenn dein Gegenüber anders fühlt als du."

"Was hat denn Jungkook Hyung getan als du ihn geküsst hast?" fragt er mich nun, weshalb ich dann doch ungewollt an den Moment denken muss.

"Er hat den Kuss erwidert.." spreche ich schließlich und spüre sogleich den festen Blick von ihm auf mir.

"Aber das ergibt doch keinen Sinn. Wieso sollte er dich küssen, wenn er keine Gefühle für dich hat?" fragt er mich nun, woraufhin ich bloß mit den Schultern zucke.

"Vielleicht hat er ja aus dem Affekt gehandelt..keine Ahnung.."

"Das denke ich nicht."

"Wie dem auch sei..du musst mir versprechen es niemandem zu erzählen." sehe ich nun bittend in seine Augen und sogleich nickt er verstehend mit dem Kopf.

"Mach ich nicht, versprochen."

"Danke mein Kleiner. Du hast recht, mit dir zu reden, hat wirklich geholfen." streiche ich ihm kurz mit einem Lächeln durch das Haar, was ihm ein bezauberndes Kichern entlockt.

"Sag ich doch, Hyung!" kommt er mir näher und zieht mich auch schon in eine kurze, jedoch feste Umarmung, welche ich sogleich wollend, erwidere.

"Hast du geduscht?" löst sich dieser fragend von mir ehe er mir sanft durch das Haar wuschelt.

"Nein, wir haben auf meinem Balkon geredet und dann hat es angefangen zu regnen. Zum Glück ist meine Kleidung nicht mehr so nass."

"Hyung, du warst bei dem Gewitter auf dem Balkon und hast die ganze nasse Kleidung auch anbehalten?" fragt er mich plötzlich ungläubig, woraufhin ich dann auch nichts ahnend, nicke ehe er mich abrupt an der Hand auf die Beine zieht und mich in die Richtung der Treppen drückt.

"Du musst jetzt eine heiße Dusche nehmen, um nicht krank zu werden. Das sagst du auch immer bei mir. Ich koche solange das Abendessen."

"Hyun, das brauchst du nicht zu machen. Ich koche ganz schnell etwas." will ich ihm sofort abwinken, jedoch schüttelt er nur lächelnd mit dem Kopf.

"Keine Widerrede Hyung, ich habe dir all die Jahre immer fleißig zugesehen. Und jetzt ab in die Dusche~!" drückt er mich mit all seiner Kraft rauf, sodass ich nun lachend nachgebe.

"Na schön, aber wenn du überfordert bist, dann ruf mich oder warte einfach auf mich. Dann machen wir gemeinsam weiter."

"Okay Hyung." somit begibt sich mein Kleiner in die Küche, während ich mich dann auch schon in mein Zimmer begebe ehe ich mich nach wenigen Sekunden unter die heiße Dusche stelle, welche mich sogleich schon dazu bringt, meine Muskeln und Gedanken genießerisch zu entspannen.