50. Kapitel

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Vorsichtig schraubte ich den Verschluss meines Lipglosses wieder zu, um ihn anschließend zurück in meine kleine Tasche zu werfen mit der ich es mir vor dem riesigen Spiegel in meinem und Angelos Zimmer gemütlich gemacht hatte, um mich zu schminken.

Anschließend betrachtete ich für ein paar Sekunden mein fertiges Ergebnis, bevor ich mich vom Boden aufrappelte, um mir die Schuhe anzuziehen. Wie Aiden nämlich heute schon vorgeschlagen hatte, gingen wie nun etwas in die Stadt oder besser gesagt in einen der hier angesagten Clubs.

Das uns dabei aber mindestens drei Muskelprotze verfolgten, die auf uns aufpassen sollten, war noch etwas ungewohnt. Wobei wir uns ja eigentlich auch gut selber verteidigen konnten. Aber andererseits konnte ich auch meine Eltern verstehen, die lieber noch einmal auf nimmer sichergehen wollten.

„Was machst du da?", wurde ich von einer plötzlichen Stimme aus den Gedanken gerissen, als ich gerade dabei war mir auf der Bettkante, des großen Ehebettes die High Heels anzuziehen. Verwundert schaute ich auf und durfte nun in die schwarzen Augen von Angelo schauen, die mich fragend anblickten, wobei er seinen Kopf etwas schief gelegt hatte.

„Ähm...", murmelte ich und setzte mich gerade auf. „Aiden hatte heute Mittag vorgeschlagen, dass wir Abends etwas machen könnten. In die Stadt oder einen Club gehen. Hast du Lust mitzukommen?"

Nachdenklich schaute mich Angelo an, wobei er anschließend einmal seufzte und sich etwas durch das schwarze Haar fuhr. „Geht ruhig ohne mich", kam es schließlich von ihm, worauf ich etwas verwundert stutzte. Hatte er da gerade wirklich abgelehnt feiern zu gehen? Normalerweise war er doch total der Party Typ im Gegensatz zu seinem Bruder, der heute sogar mitkommen wollte.

„Wirklich?", fragte ich verwundert. „Ja,ja", kam es drauf nur zurück und ich sah, wie er einmal mit der Hand abwinkte. „Geht ruhig, ich habe letzte Nacht nicht so gut geschlafen und es wäre sinnvoller, wenn ich dies nachholen würde. Außerdem ist Leonardo auch noch da, wenn irgendwas passieren sollte"

Immer noch etwas verwirrt starrte ich ihn an, bevor ich schließlich langsam nickte. „Okay, ähm dann gehen wir wohl ohne dich. Bist du dir wirklich sicher, dass es dir gut geht", hakte ich nochmal vorsichtig nach. Vielleicht würde ich ja dieses Mal eine richtige Antwort bekomme. Stattdessen erhielt ich aber nur ein „Ja, alles okay"

Nachdem ich ihn nochmal mit einem etwas misstrauischen aber auch sichtlich verwunderten Blick gemustert hatte, nickte ich einmal und drehte mich dann herum, um aus dem Zimmer zu gehen. Gerade als ich die Treppen hochstapfte, merkte ich, wie sich eine Person neben mich gesellte. Verwundert nahm ich meine Augen vom Boden und durfte darauf in Leonardos Gesicht blicken, der mich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen musterte.

„Wollte Angelo nicht mitkommen?", konnte ich ihn fragen hören, worauf ich nur den Kopf schüttelte.
„Nein, ihm geht es glaube ich nicht so gut", gab ich nur als Antwort wieder und stieg mit einem großen Schritt die letzte Treppenstufe hoch. Anschließend spürte ich auch schon, wie meine nackten Beine von einer etwas kühleren Briese eingehüllt wurden. Anscheinend hatten die Temperaturen doch noch einen Abstecher nach unten gemacht, aber die Sonne war ja schließlich auch schon lange untergegangen.

„Weißt du was irgendwie komisch ist", murmelte ich irgendwann, als die Stille etwas unangenehm wurde in der Leonardo und ich nur neben einander standen und den Hafen beobachteten, in dem es nur so vor Menschen wimmelte.

„Nein", hörte ich ihn fragen und merkte aus dem Augenwinkel, wie er seinen Kopf leichte wandte und mich mit einer hochgezogenen Augenbraue anschaute. Ich dagegen behielt meinen Blick weiterhin starr geradeaus. „Normalerweise bist du eher der Typ, der keinen Fuß in einen Club oder auf Party setzten möchte und Angelo derjenige, der jede Fete mitnimmt. Aber heute Abend haben die Rollen irgendwie getauscht"

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt