58. Kapitel

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„Kylie!!!", vernahm ich meine Mutter mehrmals von unten rufen, worauf ich mich nur genervt aus meinem Sessel erhob, den ich in meinem Zimmer aufgestellt hatte. Meine Laune war nicht sonderlich in die Höhe gewandert, da Angelo sich in den letzten Stunden nicht nochmal wirklich gemeldet hatte und der Gedanken, dass wir bald wieder Schule hatten mich immer mehr stresste.

Schließlich musste ich immer noch etwas Stoff nachholen.
Die Weihnachstfeiertage sowie das neue Jahr hatten wir nicht wirklich gefeiert. Allgemein waren die Ferien nicht so entspannt gewesen, wie sie sein sollten, weswegen mich der Gedanke an die Schule nun nur noch mehr stresste und nervte.

„Kylie!!!", vernahm ich es abermals von unten rufen und dieses Mal in einem noch ernsteren Ton, sodass ich mich aus dem Sessel erhob und aus meinem Zimmer schlurfte. Es war besser ich ging nun runter und half meiner Mutter dabei, wo auch immer sie Hilfe braucht. Denn einen Ausratser von ihr wollte ich nicht noch ertragen.

Sobald ich die Treppen heruntergelaufen kam, konnte ich sie in der Küche finden, wo sie an der großen Kücheninsel lehnte. Ihre Haltung war nicht gerade danach zu mute, als hätte sie freudige Nachrichten.
Zudem sie auch noch einen ziemlich dunklen Blick im Gesicht hatte.

„Ist alles okay?", fragte ich, sobald ich in die Küche gekommen war. „Gibt es wieder Probleme mit der Cosa Nostra"
„Nein", entgegnete sie darauf mit einer kalten Stimme und hob anschließend etwas mit ihren Fingern von der Platte auf, um es mir zu zeigen.

„Darf ich vielleicht wissen, was das ist?"
Nun hielt sie mir den Schwangeraschaftstest hin.
Verwirrt und erschrocken zu gleich starrte ich das Ding an bis mir einfiel, dass ich es vorhin auf den Tisch aber nicht in den Müll getan hatte. Natürlich konnte es meine Mutter da nicht übersehen, wenn es offen herumlag.
Wobei ich eigentlich ziemlich glücklich sein konnte, dass es nicht mein Dad gewesen war, der es gefunden hatte.

„Ein negativer Schwangerschaftstest", murmelte ich schließlich, worauf ihr Blick sich aber nicht veränderte. Stattdessen schaute sie mich weiterhin mit einem dunklen Blick an.
„Kylie!", kam es anschließend ernst von ihr und ich konnte hören, wie sie den Schwangerschaftstest wieder auf der Arbeitsplatte ablegte, wodurch er ein kleines Geräusch erzeugte.
„Willst du mir vielleicht etwas erzählen"

Seufzend schaute ich sie an.
Am liebsten hätte ich nun einfach den Kopf geschüttelt. Aber das könnte ich nicht übers Herz bringen.
„Ich hatte die Vermutung, dass ich schwanger sein könnte und Aiden hat mich vorhin begleitete einen Test zu kaufen"
Etwas verwundert schaute sie mich an.
„Wie viele hast du gemacht?"

Anscheinend ging sie nicht darauf ein, dass Aiden das Ding mit mir kaufen war und nicht Angelo. Oder sie wollte das Thema nicht weiter ausreizen.
„Einen", murmelte ich.

„Mach bitte noch einen zweiten. Man weiß nicht, ob etwas bei dem ersten falsch gelaufen ist und es wäre besser wenn wir auf Nummer sicher gehen"
Verwirrt schaute ich sie an. „Mum, der Erste war negativ. Reicht das nich"

Sie schüttelte nur den Kopf, bevor sie kurz verschwand und mir anschließend eine Packung in die Hand drückte. „Mach einen Zweiten. Es ist wirklich sicherer"
Am liebsten hätte ich das Ding nun aus ihrer Hand gerissen und durch den ganzen Raum geschmissen, aber andererseits wusste ich, dass sie recht hatte und ich es machen sollte.

Mit einem Seufzen nahm ich die Packung entgegen, bekam aber einen ziemlichen Schock, als auf einmal mein Handy in meiner Hosentasche wie wild anfing zu klingeln, sodass ich beinahe einen Satz nach vorne gemacht hätte.
Ich klemmte mir die Packung unter den Arm und holte anschließend das klingelnde Gerät aus meiner Hosentasche, worauf ich von meiner Mutter aber nur einen strengen Blick zu geworfen bekam.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt