38. Kapitel

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Etwas verdattert starrte ich Angelo an. Insbesondere wegen seines so plötzlichen Auftauchens. Was zur Hölle macht er bitte hier und woher wusste er, dass ich hier sein würde? Schließlich hatte ich ihm nichts gesagt.

Klar, die letzten Tage...nein, wenn nicht sogar Stunden hatte ich mehrmals probiert ihn zu erreichen, aber von dem Clubbesuch war mir nichts herausgerutscht. Zudem er ja auch ziemlich spontan gewesen war.

„Hast du nicht kapiert, was ich gesagt habe?", fragte Angelo nun ein zweites Mal bedrohlich, wobei das aggressive Funkeln in seinen Augen nicht gerade verschwand. Stefano machte darauf einen Schritt zurück, bevor sein Blick sich mit meinem streifte und dieses Mal wirkte er eher besorgt.

Trotzdem erwiderte er nichts. Nicht mal als sich auf meiner Miene Verwunderung ausbreitete sowie ein großes Fragezeichen.

Anschließend drehte er sich aber auch schon auf dem Absatz herum um und war in der Menge an Menschen, die tanzten und tranken, verschwunden.

Verwirrt starrte ich Stefano nur hinterher, bevor mich Angelos dunkel Stimme aus der Trance riss und ich wieder zu ihm herumschoss. „Was machst du hier bitte und warum war er bei dir?", konnte ich ihn auch schon aggressive fragen hören, wobei mir er wütenden Unterton in meiner Stimme ganz bestimmt nicht entging.

Anstatt irgendeiner Antwort brachte ich aber nur ein verdattertes „Was?", heraus. Mehr kam einfach nicht aus meinem Mund. „Was machst du hier und warum bist du auch noch so aufreizend in seiner Nähe angezogen?", entfuhr es ihm erneut.

Nun zogen sich meine Augen zu Schlitzen zusammen. Was nahm er sich eigentlich heraus? Erst nicht auf meine Nachrichten und Anrufe reagieren, aber sich dann groß aufspielen und den Mafiaboss herauslassen, wenn man es so nahm.

„Ich war eigentlich hier, um mich zusammen mit Scarlett etwas abzulenken, weil du ja nicht mal ansatzweise in Betracht gezogen hast auf meine Nachrichten oder Anrufe einzugehen. Weißt du eigentlich was für Sorgen ich mir gemacht habe?"

„Mir geht es gut, also brauchst du dich auch nicht sorgen. Außerdem ist das gar nicht das Thema...", wollte er weitersprechen, aber wurde von mir lautstark unterbrochen, was nicht nur an der hämmernden Musik lag.

„Das ist sehr wohl das Thema, denn dir Angelo geht es ganz sicherlich nicht gut. Du willst mir nicht auch nur ansatzweise sagen, was mit dir los ist und warum ich mitten in der Nacht feststellen darf, dass du nicht mehr neben mir im Bett liegst, sondern durch das Zimmer tigerst"

Angespannt ließ ich die Luft aus meinen Lungen nur um sie gleich wieder ein zu atmen, denn nun war ich erst richtig in Fahrt gekommen.

„Meinetwegen kannst du das alles gerne machen, aber rede wenigsten mit mir und gib mir nicht das Gefühl, dass ich ständig irgendwas falsch machen würde in unserer Beziehung"

„Du machst überhaupt nichts falsch in unserer Beziehung", entgegnete er nun sichtlich verwundert über meinen so plötzlichen Tonwechsel. „Dann nenn mir einen guten Grund, warum du nicht mit mir redest, wenn du Probleme hast. Ständig bekomme ich nur von dir gesagt, dass es dir gut geht und die Sache bald mit den Alpträumen bald wieder vorbei ist, wenn du das weiter alles so herunterspielst, bist du bald nicht der Einzige mit Alpträumen"

Anschließend quetschte ich mich an ihm vorbei und steuerte durch die Masse an Menschen. Ich musste einfach aus diesem Club heraus. Egal wie.

Hauptsache raus!

So schnell ich konnte quetschte ich mich durch die tanzenden Menschen und fand schließlich das Schild, was mich zum Ausgang bringen sollte. Auch wenn ich noch nicht ganz genau wusste, was ich draußen wollte.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt