2. Kapitel

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Langsam schlurfte ich die Treppen unserer Veranda hoch und steckte den Schlüssel in die Haustür.
Anschließend drehte ich ihn herum, worauf ein Klicken ertönte und die Tür im nächsten Moment aufsprang.

Kaum war ich eingetreten und hatte sie hinter mir geschlossen vernahm ich auch schon die Stimmen meiner Brüder aus dem Wohnzimmer.
Anscheinend waren sie beide auch mal wieder zu Hause aufgetaucht.

Langsam schlurfte ich durch den kleinen Flur und anschließend durch die großen Glastüren.
Nun wurden die Stimmen meiner Brüder lauter und keine zwei Sekunden später durfte ich die beiden auch schon auf der Couch erblicken.

„Na hast du mal wieder Leonardo belästigt", hörte ich Aiden auch schon sagen konnte sehen wie er mir ein Grinsen zu warf.
„Aiden", fuhr Eira ihn darauf nur etwas aggressiv an, worauf ich leicht schmunzeln musste.

Eira als eigentlich auch Aiden wussten beide, dass mich die Sache mit Angelo ziemlich mitnahm und ich in letzter Zeit deswegen manchmal Nachts schreiend aufgewachte, weil die Albträume einfach zu schlimm waren.

Trotzdem konnte Aiden sich die kleinen Sticheleien einfach nicht verkneifen, weswegen Eira ihn aber meisten ziemlich anfuhr.

Die Albträume, welche ich von der einen bestimmten Nacht hatte, verschwanden aber trotzdem nicht und das jetzt auch schon seit mehreren Wochen.

„Haben sie schon neues Sachen herausgefunden?", mischte sich nun jetzt auch Adam ein, der ebenfalls auf der Couch saß und sich kurz davor anscheinend noch mit Eira und Aiden unterhalten hatte.

„Nein, sie suchen immer noch nach mehr Hinweisen", murmelte ich und ließ mich auf die Couch fallen.
Es herrschte eine Weile Stille bis Adam wieder das Wort ergriff.

„Ich denken wir werden ihn schon finden. Wir sollten einfach nicht die Hoffnung aufgeben. Bestimmt hatte Angelo, dass alles ganz genau geplant"

Nachdenklich betrachtete ich den kleinen Glastisch vor mir bis ich langsam meinen Kopf anhob.
„Vielleicht", murmelte ich leise und biss mir etwas auf die Lippe.

Irgendwie schlichen sich gerade wieder die Bilder in meinen Kopf von dem Moment, als ich mit anschauen durfte wie sein Körper auf den Boden knallte.
Zwar war meine Sicht damals nicht wirklich scharf gewesen, aber ich hatte gewusst, dass er es war.

„Ich glaube wir sollten mal das Thema wechseln", murmelte nun Eira und ich spürte dabei wie ihr Blick für ein paar Sekunden auf mir verharrte.

„Denke ich auch. Ich wollte euch nämlich noch mein neues Tattoo zeigen", mischte Aiden sich nun ein und ich konnte sehen wie seine Lippen sich leicht verzogen.

„Und das wäre?" hakte Adam genauer nach und musterte den rechten Arm seines Bruders, der schon mit ein paar Tätowierungen verziert war.
Jedoch fiel auch mir nichts neues daran auf.

„Hier", verkündete Aiden und drehte sich einmal, sodass wir nun seinen Nacken betrachten durften.
Und tatsächliche dort zeichneten sich ein paar kleine fein und untereinander geschrieben Zahlen ab.

„Wofür steht es?", murmelte ich und betrachtetet das Tattoo etwas genauer.
Ansicht fand ich es gar nicht so schlimm wie die anderen, die mein Bruder besaß.
Abgesehen davon, dass ich es mir vielleicht nicht in den Nacken hätte stechen lassen.

„Es sind die Koordinaten von Capri", klärte Eira nun auf und ich konnte sehen wie ihre Lippen dabei von einem leichten Lächeln umspielt wurden und ihr Blick anschließend zu Aiden wanderte.

Verwirrt starrte ich die Beiden an bis ich auch langsam checkte, was die Bedeutung der Tätowierung war.
Aiden hatte Eira auf Capri kennengelernt und sich deswegen die Koordination wortwörtlich unter die Haut stechen lassen.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt