11. Kapitel

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Sobald das Klingeln ertönte, welche mich aus diesem schrecklichen Raum entließ, sprang ich von meinem Stuhl auf, wobei dieser mit so einer Wucht nach hinten gedonnert wurde, dass er mit einem lauten Knall gegen den Tisch hinter mir knallte.

Anschließend schnappte ich mir meine Sachen, warf sie mir über die Schulter und sprintete aus dem Raum.
Die komischen Blicke von meiner Lehrerin ignorierte ich dabei gekonnt und sprintetet stattdessen weiter auf den Flur und im Richtung Ausgang.

Ich hatte nämlich keine Lust noch ein Gespräch mit Stefano zu starten, wenn ich länger im Raum bleiben sollte.

Sobald ich durch den Ausgang geschlüpft war und auf dem Parkplatz der High School stand, atmete ich langsam aus und zog meine Jacke etwas fester.
Die Temperaturen hatten nämlich bereits deutlich angefangen zu fallen und so schön warm am späten Nachmittag wie vor ein paar Monaten war es jetzt nun schon lange nicht mehr.

Nachdenklich krallte ich meinen Autoschlüssel aus meiner Tasche und wanderte mit meinen Augen über den Parkplatz.
Jedoch breitete sich auf meinem Gesicht als Nächstes Verwunderung aus.

Wo zur Hölle war mein Auto?

Panisch fing ich an über den Parkplatz zu laufen und jedes einzelnen Wagen unter die Lupe zu nehmen, aber meiner war einfach nicht da.

Aber wo war es hin?
Es konnte doch nicht einfach über den Tag verschwunden sein.
Außerdem würde es schon etwas auffällig sein, wenn man es geklaut hätte.
Schließlich besaß nur ich ein paar Schlüssel, welcher momentan in meiner Tasche schlummerte und...

Meine Brüder!

Das hätte ich mir aber auch denken können.
So schnell wie ich konnte kramte ich mein Handy aus der Tasche heraus und entsperrte es.
Tatsächlich hatte ich eine Nachricht vom Aiden bekommen, die ich sofort öffnete.

„Mach schneller", murmelte ich leise und zerquetschte mein Handy dabei beinahe.

Habe mir mal dein Auto ausgeliehen. Kriegst es heute Abend wieder.

Das war die einzige Antwort, die Aiden mir geschrieben hatte.
Wütend starrte ich auf den Display und hätte das dumme Teil fast durch die Gegend geschleudert, hätte ich aus dem Augenwinkel nicht noch eine Bewegung gesehen.

Und zwar kam gerade Stefano aus dem Schulgebäude herausgelaufen.
Panisch schaute ich mich um und probierte eine Möglichkeit zu finden mich vor ihm zu verstecken.

Denn wenn er mich hier so alleine herumstehen sah, sprach er mich bestimmt drauf an und als Nächstes durfte ich dann wahrscheinlich bei ihm auf dem Beifahrersitz sitzen.

Zu meinem Glück entdeckte ich noch rechtzeitig Leonardo an seinem Wagen und sprintete zwei Sekunden später auch schon wie eine Irre auf ihn zu.
„Kylie?", konnte ich ihn verwirrt fragen hören, als ich ihn erreicht hatte, aber ich ließ ihn nicht weiter ausreden, sondern zerrte ihn nur um das Auto herum, sodass uns Stefano nicht mehr sehen konnte.

Falls er mich überhaupt entdeckt hatte.
Aber ich schätze mal so blind war er nun auch wieder nicht.

„Kann ich bei dir mitfahren?", schoss es auch schon aus mir heraus, worauf Leonardo mich verwundert musterte und anschließend langsam nickte.
„Ähm...ja klar, warum nicht"

„Danke", entgegnete ich erleichtert und riss dann die Beifahrertür auf, sodass ich mich auf den Sitz setzten konnte.
Ich merkte dabei wie Leonardo mich verwirrt beobachtete, aber nichts weiter sagte, sondern nur wieder um das Auto herumlief, um auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen.

„Willst du mir vielleicht erklären, wieso du so plötzlich bei mir mitfahren willst?", murmelte Leonardo während er konzentriert den Motor startete.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt