36. Kapitel

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Langsam rollte der Wagen über den Asphalt der Straße bis er schließlich zu Halten kam. Anschließend vernahm ich auch schon wie Scarlett den Zündschlüssel herauszog, worauf schließlich auch die Lichter meines Autos verschwanden. „Und bist du bereit auf einen Abend Party?", fragte sich mich darauf auch schon und drehte sich etwas in ihrem Sitz, sodass sie mich anschauen konnte.

„Mhm ja einigermaßen", murmelte ich nur und drehte ebenfalls langsam meinen Kopf. Meine Motivation war je mehr wir uns des Clubs genähert hatten immer mehr gesunken. Man konnte fast sagen, dass sie gar nicht mehr vorhanden war.

„Ach komm schon Kylie, dass wird bestimmt lustig. Außerdem brauchst du dringend etwas Ablenkung. Sonst rast du im nächsten Moment noch zu Angelo und verarbeitetest ihn zur Hackfleisch, weil er nicht geantwortet hat"

„Möglich wäre es", entgegnete ich mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, was Scarlett ein Augenrollen entlockte. „Gut, aber eure Beziehungsprobleme könnt ihr gerne nach unserem Party Abend klären. Zeit habt ihr ja genug"

Mit einem kleinen Kopfschütteln sowie einem Seufzen setzte ich mich nur in meinem Sitz auf, um anschließend meine Autotür zu öffnen. „Wie du meinst, aber jetzt trödele nicht so, sonst macht der Club zu eh wir überhaupt einmal drinnen waren"

Das leicht gehässige Grinsen dabei konnte ich mir nicht verkneifen, nachdem ich ausgestiegen war und die Autotür hinter mir zu geknallt hatte.

„Das sagt ja genau die Richtige", vernahm ich darauf nur noch von Scarlett, bevor jedoch auch sie sich abschnallte, sodass wir gemeinsam die Straße überqueren konnten und uns immer mehr auf die große Masse zu bewegten, die sich vor dem Club gebildet hatte.

„Hast du dir schon überlegt, wie wir darein kommen ohne in der Schlange anzustehen?", flüsterte ich leise an Scarlett gerichtete, als wir nun in der großen Masse an Menschen standen, die alle in den Club wollten. „Wir drängeln uns einfach vor", entgegnete sie nur mit einem Grinsen auf den Lippen, bevor sie sich an ein paar Jungen vorbeiquetschte, die miteinander redeten.

Verwundert zog ich nur etwas eine Augenbraue hoch, bevor ich ihr schließlich schnell folgte. Dabei entging uns aber nicht die ein oder andere Bemerkung, die uns von ein paar Leuten hinterhergerufen wurde, dass wir uns doch hätten in der Schlange anzustellen. Trotzdem schafften wir es erstaunlicherweise ziemlich weit nach vorne in der unordentlichen Schlange.

Der Türsteher dagegen musterte uns nur etwas und hob fragend eine Augenbraue, was so viel bedeutete, wie das wir ihm unsere Ausweise zeigen sollten. Schnell zog ich aus meiner Handtasche die kleine Karte heraus, die wir immer für Aufträge hatten, wenn wir eine gefälschte Identität brauchten.

Für das Unerlaubte betreten von Clubs, die nicht für unser Alter waren, waren sie aber auch ganz gut zu gebrauchen. Außerdem würde mein Dad die Dinger in der nächsten Zeit wahrscheinlich eh nicht vermissen.

Der Türsteher musterte die kleinen Plastikkarten, die wir ihm hinhielten, ziemlich lange. Bestimmte hatte er mitbekommen, wie wir uns in der Schlange vorgedrängelt hatten. Trotzdem sagt er nichts, sondern nickte nur einmal mit dem Kopf, worauf wir die kleinen Karten wieder einsteckten und uns an ihm vorbei in das Innere des Clubs quetschten.

Mit schnellen Schritten steuerten wir immer mehr den Gang herunter, welcher uns in einen riesigen Saal führte, der nur so mit tanzenden Leuten gefüllt sowie extrem stickig war. An sich erinnerte mich der gesamte Club stark an das Redblood. Jedoch war dieser nur noch viel größer und mit viel mehr Leuten gefüllt, die sich auf der Tanzfläche auspowerten.

Langsam schritten Scarlett und ich zu der Bar und lehnten uns etwas an den Tresen. „Zwei Mal ihren besten Drink", richtete Scarlett sich auch schon an einen der Barkeeper, welcher ziemlich gestresst aussah. So ein Job war bestimmt nicht leicht. Insbesondere, wenn man die full house Zeiten als Schicht hatte oder bis spät in den Morgen arbeiten durfte.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt