69. Kapitel

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„Kylie?", konnte ich meine Mutter nun zum dritten Mal rufen hören, worauf mir ein genervtes Stöhnen entwich. „Bitte geh noch eine Runde mit dem Hund"
Abermals gab ich ein Geräusch von mir, erhob mich aber trotzdem schließlich von meinem Bett. Sie hatte mich schon vor einer halben Stunde daran erinnert, dass ich heute mit dem Rausgeh-Dienst dran war und diesen an Aiden abzudrücken brauchte ich gar nicht probieren. Der schaffte es ja nicht mal seinen eigenen einzuhalten. Eigentlich machte er ihn nur, wenn er etwas erledigen musste, wo er den Hund hin mitnehmen konnte oder wenn Eira ihn zwang mit spazieren zu gehen.

„Kylie? Der Hund will nicht länger warten", konnte ich es erneut von meiner Mutter hören, was mich nur noch schneller in meinem Schrank kramen ließ. In den letzten Tagen war nämlich bereits der erste Schnee gefallen, was bedeutete, dass die Temperaturen nicht mehr ganz so angenehm waren.
Nachdem ich meinen dicken Pulli gefunden hatte, streifte ich mir diesen über und stürmte anschließend die Treppen herunter. Wie ich erwartete hatte, lag Prince unten in seinem Körbchen und sprang freudig auf, als er mich herunter kommen sah.
„Na mein Süßer", begrüßte ich den Welpen, der über die letzten Wochen ziemlich gewachsen war und kraulte ihn einmal kurz zur Begrüßung, bevor ich ihm das Geschirr anlegte.
Dann streifte ich mir meine dicke Jacke über sowie Winterstiefel, bevor ich mir meinen Schlüssel schnappte und zusammen mit dem Hund im Schlepptau die Haustür hinter mir zuzog.

Eingemummelt in meine dicke Jacke und mit den Händen in der Jacke steuerte ich über unsere Einfahrt und anschließend die Straße herunter.
Normalerweise war das Gassi gehen immer sehr entspannend, aber bei dieser Kälte konnte ich es kaum erwarten, dass Prince fertig wurde mit Schnüffeln, sodass ich wir weiter gehen konnten. Aber dieses Mal entschied sich der schwarze Hund anscheinend dafür extra lange zu schnüffeln, denn wir kamen wirklich kaum ein Stück voran.
Irgendwann hatte ich ihn nur weggezogen und war mit ihm weiter die Straße herunter gesteuert.

Jedoch hatte er es nach ein paar Metern abermals geschafft mich zu einer Stelle zu ziehen. Genervt ließ ich nur einen Seufzer von mir und schaute dem Hund dabei zu, wie er sein Revier markierte.
„Ahhh du wurdest also auch gezwungen raus zu gehen?", konnte ich auf einmal eine Stimme vernehmen, die mir ziemlich bekannt vorkam. Verwundert wandte ich mich herum und konnte hinter mir Leonardo erkennen, der ebenfalls in eine dicke schwarze Jacke eingemummelt war und mir ein Lächeln schenkte.

In seiner rechten Hand hatte er ebenfalls eine Leine an der Chico befestigt war, der sich nun freudig mit Prince beschnupperte. Die Frage war jedoch eher, wie er mich erkannt hatte. Ziemlich erkennbar war ich eigentlich nicht in meiner Dunklen Jacke dessen Kaputze ich auch tief über die Augen gezogen hatte.
„Na ja ich hab Dienst", entgegnete ich nur auf seine Frage, was ihn nicken ließ.
„Alle gut bei euch?", fragte er weiter, während er probierte die Leinen zu entwirren, die sich durch Chicos und Prince geschnüffelt miteinander verwirrt hatten.
„Ja, alles gut und bei euch?", stellte ich die Gegenfrage, wobei ich dankend die Leine nahm, die Leonardo für mich entwurschtelt hatte.

„Na ja vieles könnte besser sein, aber ansonsten läuft alles"
„Was meinst du mit besser sein?", fragte ich nur verwundert, worauf er aufschaute und mich anschaute, als würde er erst gerade realisieren, was er gesagt hatte.
„Ähm... na ja", kam es nur stockend von ihm, worauf ich ihn nur noch verwirrter anschaute. „Also das mit Angelo könnte ein bisschen besser sein, aber es ist ja nichts neues, dass er sich die letzten Wochen etwas daneben benimmt"
„Ahhh...", murmelte ich nur.
„Treibt er sich wieder überall herum außer zu Hause?"

„So kann man es gut sagen", entgegnete Leonardo darauf, was ich nur mit einem Nicken betitelte. Wieder herrschte Stille zwischen uns beiden in der wir nur unsere Augen auf den zwei Hunden hatten, die sich immer noch freudig beschnüffelten.
„Wie geht es eigentlich Selina und Adam?", fragte Leonardo, nachdem ihm die nachdenklich Stille zwischen uns beiden etwas zu unangenehm wurde.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt