20. Kapitel

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„Ich weiß nicht Scarlett", murmelte ich nachdenklich und betrachtete mich etwas im Spiegel.
Meine langen schwarzen Haare waren geglättet und gingen mir dadurch bis fast über den Hintern.

Das Kleid sah elegant aus und hatte etwas an sich, aber irgendwie war mir der Ausschnitt am Rücken auf einmal doch unangenehmer als im Laden

Zudem er im Laden auch nicht so groß ausgesehen hatte.

Die schwarzen High Heels, welche mich etwas größer machten, funkelten im Licht der Zimmerlampe und zählten jetzt schon zu meinen Lieblingsschuhen.

„Ach komm schon, Kylie", konnte ich Scarlett auf der anderen Seite der Leitung hören sowie das Knarzen ihres Bettes, auf das sie sich raufgeschmissen hatte.
„So schlimm kann es doch gar nicht werden. Außerdem sind solche Veranstaltungen doch immer ganz spannend. Schließlich musst du später doch auch verhandeln können"

„Du klingst schon wie mein Dad, wenn er mich früher probiert hat zu überreden doch mitzukommen", entgegnete ich nur mürrisch, worauf Scarlett auflachte.

„Ja, ja. Amüsiert dich doch einfach ein bisschen. Außerdem kommt Leonardo ja auch, also könnt ihr doch zusammen schlechte Laune verbreiten. Denn so wie ich den kenne, hat er mindestens genau so wenig Lust darauf"

Ich seufzte nur einmal und schnappte mir anschließend meine Tasche von meinem Bett.
„Mal schauen", murmelte ich nur.
„Glaub mir, am Ende bist du froh, dass du hingegangen bist", konnte ich sie noch sagen hören, worauf ich einmal nickte.

Zwar stimmte ich ihr da überhaupt nicht zu, aber es war besser jetzt meine Klappe zu halten und es einfach über mich ergehen zu lassen, als immer noch dagegen zu argumentieren.

Eine andere Wahl hatte ich ja auch nicht.
Meine Eltern bestanden darauf, dass ich zu dieser komischen Veranstaltung, wie meine Brüder und ich sie gerne betitelten mitkamen, also konnte ich auch nichts mehr machen.

Denn hier lassen würden sie mich auf keinen Fall.

„Ich sollte jetzt Schluss machen, sonst darf ich mir auf der Fahrt noch die ganze Zeit von den anderen anhören wie lange ich immer brauche", sagte ich schließlich.
„Na dann viel Spaß und reiß nicht zu viele Mafiosi auf", entgegnete Scarletz nur, wobei ich ihr Grinsen schon vor mir sehen konnte.

„Hahaha sehr lustig. Das Einzige, was ich heute Abend aufreißen werde ist mein Essen, ansonsten nichts"

„Ja, ja hör auf zu meckern, sondern beweg dein Hintern lieber herunter, sonst kommt ihr noch zu spät"

Ich rollte einmal mit den Augen und legte anschließend noch mit einem „bis morgen", auf.
Dann steckte ich mein Handy in meine Tasche und machte das Licht in meinem Zimmer aus.

Anschließend lief ich langsam die Treppen ins Wohnzimmer runter, wo bereits meine Eltern sowie meine Brüder und Eira und Selina warteten.

Meine Mutter hechtete noch wie eine Wilde durch das Haus und suchte alles mögliche während mein Vater seelenruhig an der Couch lehnte.

Adam dagegen redete mit Selina, wobei es aber eher danach aussah, als fragte er sie tausend mal, ob es ihr gut ging und sie wirklich mitkommen wollte.
Wahrscheinlich malte sich mein Bruder schon die schlimmsten Szenarien aus wie zum Beispiel die Fruchtblase auf der Veranstaltung platzte und er dann zusammen mit Selina ins Krankenhaus fahren durfte.

Dafür war Selina aber noch nicht weit genug und ich bezweifelte auch stark, dass das Baby jetzt schon unbedingt raus wollte.
Ein paar Wochen würde es schließlich noch dauern müssen.

Aiden dagegen hatte es bereits auch geschafft seinen Anzug anzuziehen und endlich mal pünktlich zu sein, jedoch war er immer noch damit beschäftigt sich seine Krawatte zu binden.
Eira, die neben ihm stand schaute eine Weile bei dem Spektakel meines Bruders zu, bis sie im schließlich das Ding aus den Fingern nahm und sie ihm band.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt