46. Kapitel

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Mit einem erleichterten Stöhnen ließ ich mich auf das Bett fallen und atmete einmal aus. Die letzte halbe Stunde hatte ich damit verbracht mein Zeug aus dem Koffer zu räumen und in den großen schwarz lackierten Schränken zu verstauen. Angelo dagegen hatte nur auf dem eleganten Bett gelegen und mir mit einem Schmunzeln zugeschaut.

Wahrscheinlich würde er genauso wie meine Brüder seine Sachen einfach im Koffer lassen und diesen nur öffne, wenn er etwas brauchte.

An sich war dies auch einfacher, da wie eh nicht so lange blieben. Aber sowie ich mich kannte, würde sich der gesamte Inhalt meines Koffers irgendwann auf dem Boden verteilen und nicht im Koffer bleiben.

Es herrschte etwas Stille zwischen Angelo und mir in der wir beide nur die Decke des Zimmers betrachteten, welche schwarz sowie mit kleinen funkelnden Steinen verziert war. „Ich denke, wir sollten etwas das Boot erkunden. Schließlich sind wir nur einmal hier", kam es auf einmal von Angelo, worauf ich mich etwas verwundert aufsetzte.

Anschließend zuckte ich aber nur mit den Schultern und folgte ihm tatsächlich aus dem Zimmer.
Abhalten konnte ich ihn wahrscheinlich eh nicht selbst wenn ich mich weigern würde.

Außerdem und ausruhen konnten wir nachher auch noch. Denn auf so einem Boot war man nicht jeden Tag.

Schnell schlüpften wir beide durch die Tür unseres Zimmers und zogen sie dann hinter uns zu. Dann schlenderten wir etwas den Gang herunter, wobei wir schnell alle Räume entdeckt hatten.

Auch wenn uns dies ziemlich viel Zeit kostete. Denn das Boot war von Innen wirklich noch größer als man dachte. Sogar einem Tannenbaum hatte man im Wohnbereich aufgestellt, was mir ein kleines Schmunzeln entlockte. Wie sie den hier rein bekommen hatten, wollte ich gar nicht wissen.

Dazu war alles in einem eleganten schwarzen Ton gehalten, der mit warmen Lichtern kombiniert wurde. Wenn man Aiden fragen würde, dann würde er bestimmt sagen, dass dies genau sein Geschmack war.

Selbst eine Sauna und Poolbereich gab es im Inneren, was ziemlich verwunderlich war, denn es befand sich ja schon ein Pool über Deck.

„Was ist denn das?", riss mich Angelos Stimme etwas aus den Gedanken, worauf ich verwirrt umherschaute. Mittlerweile waren wir im untersten Bereich des Schiffes angekommen, wo es sogar weitere kleine Motorboote gab mit denen man raus aufs Meer fahren konnte.

Ich folgte Angelo etwas mit meinen Augen und beobachtete ihn dabei, wie er die wenigen Stufen zu den Motorbooten herunterstieg, welche durch eine automatische Klappe am Schiff herausfahren konnten.

„Oh nein", murmelte ich nur, als er bereits die Schlüssel entdeckt hatte und schüttelte etwas den Kopf, als er sich mit einem Grinsen zu mir wandte. „Na komm schon eine kleine Spritztour mehr nicht. Wir sind eh schon aus dem Hafen raus, also was soll schon passieren"

Ich seufzte einmal und schaute ihn dann nachdenklich an. Er wurde sich so oder so eins der Boote schnappen. Egal ob ich nun mit drauf war oder nicht. Also hatte er schon etwas recht. Was sollte schon passieren? Außer das unsere Eltern an Deck vielleicht einen ziemlichen Schock bekamen.

Mit einem Seufzen stieg ich schließlich auch die Treppenstufen herunter und ließ mir von Angelo auf eins der Motorboote helfen, welche farblich zur Yacht abgestimmt waren. Kaum waren wir auf einem der kleinen Boote, ertönte auch schon der aufheulende Motor und ich klammert mich etwas an die Reling. Anschließend öffnete sich die Klappe, sodass wir nun auf das Meer herausfahren konnten.

Erschrocken entfuhr mir ein Keuchen, als das Boot draußen war und auch schon einen gewaltigen Satz machte. „Angelo!", murmelte ich nur warnend, als er einmal den Motor abwürgte. „Ich will heute nicht noch schwimmen gehen"

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt