83. Kapitel

1.7K 110 7
                                    

Angespannt saß ich auf meinem Stuhl und starrte auf die Bildschirme. Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war seitdem die Jungs losgezogen waren.
Es fühlte sich an als hätte mein Zeitgefühl mich komplett verlassen.

Auch wenn es so aussah, als würde alles gut verlaufen, konnte ich mich keines Wegs entspannen.

Ich hatte irgendso ein Gefühl, dass noch etwas passieren würde. Etwas, auf das wir nicht vorbereitet waren.

"Was genau siehst du?", riss mich Stefanos Stimme aus den Gedanken, worauf mein Blick zu ihm schwenkte.
Anscheinend redete er gerade mit Angelo über das Mikro.

"Nicht viel. Hier ist nur ein langer dunkler Gang. Wenn ich weiter rein will, muss ich wohl hier durch", konnte man etwas verzerrt die Stimme von Angelo vernehmen.
"Wo sind die anderen beiden", rutschte es mir auch schon heraus.

"Sie haben sich aufgeteilt", antwortete Scarlett, bevor sie sich wieder dem Bildschirm wandte. Dort probierte Stefano gerade ein halbwegs gutes Bild von der Kamera zu bekommen, die Angelo an seinem Körper hatte.

"Ich geh da jetzt rein", hörte man nach ein paar Sekunden Stille Angelo sagen, worauf Stefano nur mit einem okay antwortete.

Dann sah man auf der Kamera auch schon wie sich das Bild bewegte. Im nächsten Moment vernahm man aber nur noch einen hohen Schrei, der sich anhörte als würde er von einem Mädchen kommen sowie ein Keuchen.
Dann stoppte das Bild der Kamera mehrmals, bevor es schließlich komplett verschwand.

"Angelo?", konnte man Stefano fragen hören und nun klang seine Stimme panischer. Aber das einzige, was wir als Antwort erhielten, waren dumpfe Geräusche, die Ähnlichkeiten mit denen von einem Kampf hatten.
Panisch starrten wir drei nur den Bildschirm an.

Ich war die erste, die von ihrem Stuhl aufsprang und mich an den anderen vorbei drängte.
"Kylie!", konnte man Stefano auch schon hinter mir herbrüllen hören. Ich ignorierte ihn aber einfach.
"Kylie, du bleibst hier!", vernahm ich ihn abermals, aber da war ich auch schon in den hinteren Teil des Vans geklettert und hatte mich über die Ausrüstung hergemacht, die noch vorhanden war.

Sobald ich sie übergezogen hatte, waren Stefano und Scarlett mir auch schon gefolgt.
"Kylie, du gehst da nicht rein. Wenn Angelo mit bekommt, dass du ihm gefolgt bist, bringt er uns alle um"

"Wird er nicht, wenn er gerade selbst dem Tod vor der Haustür steht", entgegnete ich nur,  bevor ich mir zwei Waffen an den Gürtel steckte.
Angespannt strich sich Stefano über die Stirn, bevor er sich dem kleinen Regal wandte, was an der Wanfd des Vans befestigt war und dort etwas herumwühlte.

"Gut, wenn du schon los stiefelst, dann aber nur verkabelt. Wir brauchen nicht noch jemanden zu dem wir kein Signal haben"

Erleichtert nickte ich nur und ließ mich dan von Stefano verkabeln. Dabei erklärte er mir, wie genau ich ins Gebäude zu Angelo kam.

"Und vergiss nicht halt dich immer gut hinter den Büschen so lange du noch draußen bist", waren Stefanos letzte Worte, bevor er die letzten Kabel zusammensteckte und sich wieder gerade hinstellte.
"Angelo ist noch nicht weit im Gebäude. Zumindest war das so, bevor die Kamera abgebrochen ist. Also wenn du ihn nicht finden solltest, dann komm wieder zurück"

Als Antwort nickte ich nur, wobei ich genau wusste, dass ich suchen würde bis ich ihn gefunden hatte.
Nichts da mit umdrehen.

"Na dann", sagte Stefano schließlich zum Schluss, bevor er die schwere Vantür öffnete.
"Lass dich nicht umbringen"

Mit einem Nicken stieg ich nur aus der Tür, jedoch nicht ohne Scarlett davor noch einmal in die Arme zu schließen.

Dann war ich auch schon draußen und rannte los.
Der Van stand relativ weit oben an einer Klippe, sodass ich erstmal ein ganzes Stückchen runter rennen musste. Dabei hielt ich mich genau wie Stefano es mir geraten hatte hinter den Büschen.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt