21. Kapitel

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Gelangweilt saß ich auf meinem Stuhl und nahm ab und zu einen Schluck von meinem Getränk. Mittlerweile hatte angefangen laute Musik zu spielen zu der verschiedene Paare tanzten. Unter anderem auch meine Brüder mit ihren Freundinnen.

Ich dagegen saß nur auf meinem Stuhl und schaute meinem Vater dabei zu, wie er mir anderen Männern sowie Giorgio lauthals redete und lachte.

Ab und zu schnappte ich mir auch eine Traube und steckte sie mir in den Mund, um sie anschließend mit meiner Zunge zu zerquetschen und den süßlichen Saft zu schmecken zu können.

„Willst du noch den ganzen Abend hier sitzen oder willst du auch mal tanzen?", konnte ich im nächsten Moment Leonardo neben mir fragen hören, worauf ich meinen Kopf etwas wandte und sehen konnte, wie er mit seiner Gabel spielte.

„Willst du denn tanzen?", fragte ich stattdessen, worauf er ebenfalls seinen Kopf drehte, sodass ich nun in seine kaffeebraunen Augen schauen durfte.

„Ich denke, es wäre für uns beide mal eine kleine Ablenkung. Sonst müssen wir uns am Ende noch mit an den Gesprächen unserer Eltern beteiligen", antwortete er, worauf ich automatische meinen Blick wandte und meine Eltern dabei beobachtete, wie sie immer noch lauthals redeten.

„Na gut, du hast Recht", ergab ich mich schließlich und stand von meinem Stuhl auf.
Anschließend lies ich mich auch schon von Leonardo auf die Tanzfläche führen.
Dort nahmen wir die Tanzhaltung ein und fingen langsam an uns zu der Musik zu bewegen.

„Du bist anscheinend ziemlich oft bei solchen Veranstaltungen, sonst wüsstest du nicht so genau, wie das hier alles abläuft", murmelte ich nachdenklich, als wir uns etwas im Kreis drehten.

„Naja, meine Eltern haben und immer mitgenommen egal ob wir wollten oder nicht. Sie haben da keine Rücksicht auf Verluste gehabt. Dazu muss man aber auch sagen, dass sie gar nicht so schlimm sind, wie sie sich anhören"

„Nein", entgegnete ich nur mit einem leichten Schmunzeln.
„Sie sind überhaupt nicht das, was man sich vorstellt"

„Es sind halt die Partys für die Mafia und du weißt ja wie die Mafia ist", murmelte Leonardo, worauf ich nur leicht mit den Augen rollte, aber dabei schmunzelte.

„Glaub mir, da bin ich glaube ich nicht die Einzige. Schließlich sind wir beide mit der Mafia groß geworden"

Jedoch kam Leonardo nicht mehr zum Antworten, denn im nächsten Moment unterbrach ihn eine tiefe Stimme.
„Ich denke, nun ist Zeit zum Wechsel"

Verwundert wandte ich meinen Kopf und durfte in Stefanos grüne Augen schauen, welche mich mit Neugier musterten.
Ich spürte nur wie Leonardo seinen Blick auf mich legte und eine Augenbraue hochzog.

Ich ging aber nicht darauf ein, sondern wandte mich gleich direkt an Stefano.
„Du wirst Theater machen, wenn ich nicht mit dir tanze, hab ich Recht?", zischte ich leise, worauf sein Grinsen nur noch großer wurde.

„Aber sowas von"

Ich atmete einmal genervt aus und löste mich anschließend von Leonardo.
Es war nur ein Tanz und ich konnte ihn auch jeder Zeit abbrechen, also würde es schon nicht so schlimm sein.

„Bist du dir sicher?", hörte ich Leonardo, aber noch leise flüstern und merkte, wie er mich am Handgelenk festhielt und besorgt musterte.

Ich nickte darauf nur und wollte mich dann von ihm wegdrehen, aber wurde nochmal vom ihm zurückgehalten.
„Pass auf, ich hab bei ihm ein ganz komisches Gefühl"

Abermals nickte ich nur und wandte mich darauf schon an Stefano, der mir seine Hand hinhielt, damit wir die Tanzhaltung einnehmen konnten.

„Schon ziemlich verwunderlich dich hier zu treffen, hab ich nicht Recht? Obwohl was rede ich hier eigentlich. Du bist die Tochter von Cavallero fast das ganze Mafiageschäft weißt wer du bist", fing Stefano auch schon an zu reden, worauf ich nur die Augen zu Schlitzen zusammen kniff.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt