53. Kapitel

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Vorsichtig schlüpfte ich in die hohen Schuhe und schnürte sie anschließend zu. Dann betrachtete ich mich im Spiegel und strich das schwarze funkelnde Kleid glatt bei dem Angelo ziemlich drauf bestanden hatte, dass ich es anzog.

„Schau, ich habe doch gesagt, dass es dir stehen wird", konnte ich seine dunkle Stimme an meinem Ohr vernehmen und spüren, wie seine Hände sich auf meiner Hüfte platzierten. Ich schmunzelte leicht und drehte mich dann zu ihm um, sodass ich dem Spiegel den Rücken wandte.

„Können wir nun los?"

Er nickte drauf und holte einen Autoschlüssel aus seiner Hosentasche heraus auf dem ein Stier abgebildet war.
Verwundert zog ich etwas die Augenbrauen hoch, als er den Schlüssel, der bestimmt zu irgendeinem Sportwagen gehörte, vor meiner Nase baumeln ließ. „Woher hast du den denn her?"

Nun verzogen sich seine Lippen zu einem Grinsen. „Hier an Bord gibt es nicht nur Motorboote, sondern auch Leihwagen, damit wir uns auch an Land bewegen können"

„Wow", murmelte ich und musterte den glänzenden Autoschlüssel, welcher in seiner Hand lag. "Um ehrlich zu sein, will ich gar nicht wissen wie teuer dieser Urlaub war"

„Keine Sorge, dass ist auch die Sache unsere Väter. Unsere Sache ist es nun Stefano einen Besuch abzustatten" Dabei entging mir nicht das gehässige Grinsen, was sie über seine Lippen zog. Doch bevor ich nur irgendwas dazu sagen konnte, hatte er nach meiner Hand gegriffen und mich hinter sich aus dem Zimmer gezogen.

Nachdem wir das ganze Schiff durchquert hatten, um schließlich in einer Art Tiefgarage anzukommen in der sich drei Sportwägen befanden, konnten wir wirklich los. Nervös ließ ich mich nur auf einen der Sitze sinken und schaute Angelo dabei zu wie er einen Mitarbeiter des Schiffes auf dem wir gerade Urlaub machten, etwas schroff anwies das Tor zu öffnen, sodass wir über eine Rampe raus auf die Straßen fahren konnten.

„Und unsere Eltern wissen davon, dass wir uns einfach ein Auto schnappen und verduften, um wahrscheinlich einem Mitglied der Cosa Nostra einen Besuch abzustatten?", fragte ich Angelo, nachdem wir die Rampe überquert hatten, wobei ich mich nur in den Sitz gekrallt hatte. Zu groß war die Angst aus dem Fenster zu schauen und den freien Ausblick auf das Meer zu haben.

Obwohl es ja eigentlich nichts Anderes war, als wie bei einer Autofähre.

„Ich habe ihnen gesagt, dass wir ausgehen und dazu ein Auto nehmen. Sie würden es sowieso herausfinden, wenn wir das Boot verlassen. Das wird nämlich Videoüberwacht genau wie Teile des Hafens. Außerdem ist Stefano laut eigenen Aussagen ja gar kein Mitglied der Cosa Nostra mehr", antwortete Angelo darauf nur, wobei er seinen Blick starr auf der Straße behielt.

Schließlich rasten wir auch gerade mit ziemlicher Geschwindigkeit an der Hauptstraße des Hafens entlang.

Die Blicke der Menschen in den Straßen ließen sich daher gar nicht vermeiden. Schließlich fuhren wir hier gerade mit einem 300.000 teurem Wagen durch die Straßen. Da war es kein Wunder, das man neugierige Blicke zu geworfen bekam.

„Weißt du überhaupt, wo wir hinmüssen?", fragte ich Angelo schließlich, nachdem dieser die Musik leiser gedreht hatte. „Na ja, zum Club, da habt ihr ihn doch gestern getroffen. Vielleicht wohnt er in der Nähe"

Ich seufzte einmal und kramte schließlich mein Handy heraus. Die Chance, dass wir ihn so fanden, war zu gering, also konnte ich ihn eigentlich auch gleich anrufen. Schließlich hatte ich immer noch seine Nummer, die ich damals bekommen hatte, als ich sein Auto angefahren hatte.

„Was machst du da?", konnte ich Angelo fragen hören, als ich mein Handy aus der kleinen Tasche an meinem Arm herauszog und den Display einschaltete. „Ich rufe ihn an und frage, ob wir mit ihm reden können"

Nun machte das Auto einen Satz und ich wurde etwas zurück in den Sitz gedrückt. Verwundert schaute ich Angelo an, der aber genau den gleichen Blick im Gesicht hatte. Obwohl in seinem lag ein bisschen mehr Aggressivität.

„Er hat deine Nummer?", ertönte auch schon seine Stimme darauf, wobei seine Augen dunkler wurden. Ich seufzte nur einmal auf und wandte mich dann komplett an ihn. „Du bist deswegen doch jetzt nicht ernsthaft eifersüchtig, oder?"

„Nein, ich kann es nur nicht leiden, wenn Mitglieder anderer Mafias die Nummer meiner Freundin haben"

„Was? Ich dachte Stefano ist...", aber da hatte ich schon gecheckt, dass diskutieren mit ihm jetzt nichts bringen würde. „Er hat sie mir gegeben, als ich aus Versehen sein Auto an der Schule angefahren habe, damit wir das mit der Reparatur klären konnten"

Etwas verwundert blickte Angelo mich an und ich konnte sehen, wie sich ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen ausbreitet. „War der Kratzer wenigstens schön groß", konnte ich ihn fragen hören, wobei er seine Augen wieder auf die Straße richtete, sodass wir nicht gleich auch noch einen Kratzer im Lack des Wagens hatten. „Das war fast eine Beule anstatt ein Kratzer murmelte ich nur", und wendete mich wieder dem Display meines Handys, damit ich das Telefonbuch durchforsten konnte.

Dabei unterbrach mich aber der laute Klingelton von Angelos Handy.

„Kannst du mal rangehen und auf Lautsprecher stellen?", fragte er auch schon, worauf ich nickte und den Anruf entgegennahm. Anschließend legte ich das Telefon zurück in die Mittelkonsole und lauschte der Stimme, die aus dem Gerät klang.

„Angelo?", konnte man darauf schon Giorgios Stimme vernehmen, wobei diese aber einen ziemlich ernsten Ton hatte, der noch ungewöhnlicher war, als sonst. „Ja?", fragte dieser darauf aber nur entspannt, als wäre er es gewöhnt, dass sein Vater ihn manchmal in so einem Ton anrief.

„Wo bist du gerade mit Kylie?"

„Am Hafen", antwortete Angelo nur wieder knapp und nahm etwas den Fuß vom Gaspedal, damit wir um die Kurve fahren konnten. „Okay, ihr beide müsst sofort wieder umdrehen. Egal was ihr gerade macht, kommt sofort zurück zum Schiff"

Nun veränderte sich auch Angelos Gesichtsausdruck und ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie er sein Telefon verwundert musterte, als hätte er nicht verstanden, was sein Vater gerade gesagt hatte. „Was ist passiert?", ertönte es darauf von ihm und nun klang seine Stimme mindestens genauso ernst und bedrohlich.

„Die Cosa Nostra, wir haben von Einheiten gemeldet bekommen, dass die Lage als unsicher eingestuft wurde und wir umgehend zurück nach Amerika fliegen werden"

Automatisch schluckte ich etwas, als ich mein Gehirn Giorgios Worte verarbeitete. Angelo dagegen reagierte etwas schneller und schnappte sich das Telefon von der Mittelkonsole, sodass er besser mit seinem Vater reden konnte.
„Gut wir sind auf dem Rückweg und in fünf Minuten da"

Anschließend legte er auf und ließ das Handy wieder in seiner Hosentasche versinken. Dann heulte der Wagen einmal auf und machte einen ziemlichen U-Turn, sodass wir schließlich mit gefühlt 120 PS zurück zum Boot fahren konnten.

Der einzige Gedanken, der mir jedoch im Gehirn herumschwebte, war der an Stefanos Worte. Er hatte die Wahrheit gesagt.

Hihuhu  mal schauen ob es gut ausgeht hehehehe habt ihr eigentlich mal wieder Lust auf ne Lesenacht?

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Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt