52. Kapitel

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Müde schlenderte ich die Treppen hoch an Deck, wobei ich nur die Augen zusammenkniff, als mir die helle Sonne ins Gesicht schien. „Na auch mal aufgestanden?", konnte ich meine Mutter sagen hören, als ich weiter die Treppen hochlief, um mir etwas zu Essen vom Frühstückstisch zu holen.

Ich nickte nur einmal, bevor ich mich etwas streckte und ihr schließlich den Rücken zu drehte, damit ich mir ein Brötchen schnappen konnte. Die Stimme meiner Mutter hinderte mich jedoch dadran. Oder besser gesagt sie brachte mich dazu, dass mir mein Brötchen wieder aus der Hand fiel.

„Was ist denn das da an deiner Rippe?"

Erschrocken fuhr ich herum, als ich bemerkte, dass sie die kleine Tätowierung entdeckt hatte. Warum musste ich auch einen Bikini anziehen gleich nachdem ich aufgestanden war?

„Ähmm...ein Tattoo", kam es nur stotternd aus mir heraus. Nun stemmte sie die Hände etwas in die Hüften und musterte mich ernst. „Ein Tattoo und das hast du dir einfach ohne meine Erlaubnis stechen lassen?"

„Ach komm schon Mum", probierte ich sie zu beruhigen. „Aiden und Adam haben auch Welche. Außerdem wäre das kein Unterschied in ein paar Monaten bin ich sowieso 18"

Nun seufzte meine Mutter einmal auf und ich konnte sehen, wie ihr Blick wieder zu meiner Rippe wanderte. „Na wenigstens ist es nicht großes", kam es schließlich nur noch leise von ihr, worauf ich sofort merkte, wie mir ein Grinsen über die Lippen huschte.

„Schauen wir einfach, was dein Vater dazu sagt", murmelte sie nur noch, was mir ein Augenrollen entlockte. „Er wird es bestimmt weniger schlimm finden als du"

Hören konnte sie meinen letzten Satz aber nicht mehr, denn da war sie bereits die Treppen wieder herunter verschwunden. Ich dagegen blickte ihr nur nach, bevor ich mich dem reichlich gedeckten Frühstückstisch zu wendete und anfing mir meinen Teller zu befüllen.

Auf einmal merkte ich aber, wie sich zwei muskulöse Arme um mich schlossen und ein warmer Atem an meinen Ohren und Wangen entlang zog. Verwundert stellte ich den Teller auf dem Tisch ab und ließ meinen Blick etwas herunterwandern, sodass ich nun Aussicht auf verschiedenen Tätowierungen hatte, die sich unter der braunen Haut entlangzogen.

„Na hast du gut geschlafen", vernahm ich eine dunkle Stimme an meinem Ohr, worauf ich mich schließlich komplett umdrehte und nun die beste Sicht auf Angelos pechschwarze Augen hatte. „Ja, aber wo warst du heute Morgen wieder?"

„Eine Runde Joggen an der Küste, um meine Gedanken etwas freizubekommen", murmelte er und ich spürte, wie sich seine Hände um meine Hüften schlossen und er mich näher zu sich heranzog. „Aber nun habe ich wieder Zeit und ich habe auch schon so eine Idee, was wir heute Abend machen können", raunte er mich in mein Ohr, was mich dazu brachte etwas zu stutzen und die Augenbrauen hochzuziehen.

„Du weißt das unsere Eltern beide da sind und nicht vorhaben spontan Abends noch einmal auszugehen"

„Ich weiß, deswegen sind ja auch wir beide diejenigen, die heute Abend ausgehen werden"

Verwirrt schaute ihn an bis meine Mundwinkel sich schließlich zu einem Lächeln verzogen. Die Stimme meines Vaters unterbrach meine Freude aber etwas oder besser gesagt das ziemlich übertriebene und laute Räuspern.

Verwirrt wandte ich meinen Kopf und konnte sehen, wie er auf einer der Treppenstufen stand zusammen mit einem Weinglas in der Hand sowie einer Sonnenbrille auf dem Kopf. „Deine Hände bleiben immer noch bei dir und das erst recht, wenn sie in meiner Nähe ist"

Das Nicken, was dabei deutlich an Angelo gerichtet war, verstärkte seine Aussage nur. Angelo dagegen nahm die Sache ziemlich locker, denn er schenkte meinem Vater nur ein hämisches Grinsen, bevor er es sich nicht verkneifen konnte mir einen Kuss auf die Wange zu drücken.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt