Chapter 53: Duschen im Waschbecken?

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20. Juli; Sonntag
Thea

„Vielleicht kann Google helfen?", fragte Liam und grinste leicht schuldbewusst.
„Na dann los, Mister", sage ich genervt und verdrehe meine Augen.
Liam griff nach seinem Handy und suchte nach einer Lösung. Ich hingegen ziehe ihn zum Bett, wo ich mich dann hinsetze und abwarte bus er etwas gefunden hat.

"Hier steht das es mit Wasser abgehen sollte", sagte er nach einer Weile. Liam stand, während ich saß.

Ich hievte mich hoch und zog ihn zur Toilette. Wortlos drehe ich den Wasserhahn auf und hielt unsere Hände drunter. Während ich drauf wartete das sich unsere Hände voneinander lösten, spürte ich seinen stechenden Blick auf mir.

"Guck nicht so blöd", sagte ich schroff und tippte mit dem Fuß ungeduldig auf dem Boden.

"Also? Was unternehmen wir?" - "Nichts. Ich werd meine Arbeit erledigen und dann schlafen gehen", antworte ich und fuhr mir durch die Haare, um diese aus meinem Gesicht zu bekommen.

"Erzähl keinen scheiß. Du kannst sowieso nicht ohne mich einschlafen" Seine Feststellung schockierte mich. Das er so von sich denkt ist kein wunder. Schließlich ist er immernoch mein arroganter Nachbar. Aber es direkt aus seinem Mund zu hören und zu wissen das es die Wahrheit ist, verstörte mich.

"Wer ist es?", fragt er, als ich nichts erwidere. "Wer ist was?" - "Ist es Tyler? Der aus deiner Parallel klasse?" Ich schaute ihn verwirrt an.

"Du trägst deine Klammer nicht. Du schaust mich nicht an wie du es sonst immer tust. Du versuchst mich abzublocken. Vorallem lächelst du nicht, obwohl wir praktisch Händchen halten. Also entweder du hast einen Crush auf jemanden oder du hast deine Tage", ratterte er herunter.

"Die Klammer liegt auf mein Nachtschrank weil ich diese heute noch nicht benötigt hab. Und was fällt dir ein mich so zu beschuldigen?! Schließlich warst du derjenige, der einen verdammten Monat lang sich nicht gemeldet hat! Ich sollte dich fragen wo du warst. Was du gemacht hast. Mit wem du warst. Nicht umgekehrt. Ich schau dich nicht an weil du mich nervös machst und ich dich so nicht ignorieren kann!", schrie ich meine Wut heraus.

Erst als er schief grinste, merkte ich was ich gerade gesagt habe.
"Ich mach dich nervös?", fragte er leicht belustigt. "Das ist ja wohl nichts neues", gestehe ich und schob meine Haarsträhnen hinter meinem Ohr.
"Nein. Ich wollte es nur von dir persönlich hören" Sein selbstgefälliges grinsen wurde breiter.

Idiot.

"Zack sagte mir das du nach mir gesucht hast. Tut mir leid ich war... uhm... wie soll ich dir das erklären?", stammelte er vor sich hin.
"Du brauchst mir gar nichts zu erklären", sage ich und wende meinen Blick von ihm.

Liam setzte seinen Zeigefinger und Daumen an mein Kinn und drehte mein Gesicht zu ihm.
"Kleines...", unbeabsichtigt huscht mein Blick auf seinen Lippen, die er so eben befeuchtete. Ich schluckte schwer und schaute in seine Augen, die jede meiner Bewegung musterten.
Liam machte ein Schritt auf mich zu, während ich einen nach hinten machte. Weglaufen konnte ich sowieso nicht, da ich an im klebe. Aber ein versuch ist es wert.

Erneut mach er ein Schritt auf mich zu, ich mache einen nach hinten und spüre die Wand gegen meinen Rücken.
Liam legt seine freie Hand auf meine Schulter und fuhr mit dieser hoch zu meinem Hals. Gänsehaut überdeckte meinen ganzen Körper und plötzlich wurde es ganz warm in diesem Raum.

Mein Nachbar lehnte sich vor und kam meinen Gesicht immer näher. Mein Herz pochte wie wild und meine Beine wurden zu wackelpudding.
Ich schloss reflexartig meine Augen und wartete ab, was als nächstes passiert.

Ich spürte seinen Atem auf meinem Hals. Sein Daumen streifte meine Wange. Ich spürte jede seiner Berührungen intensiver als je zu vor.

"Morgen um 20 Uhr. Ich hol dich ab", hauchte er gegen meine Haut und drückte einen leichten Kuss auf meine Wange. Kurz daraufhin löste er sich von mir.
Ich öffnete vorsichtig meine Augen um festzustellen, das Liam sich umgedreht hatte und nun aus dem Badezimmer läuft.

Perplex schaute ich ihm hinterher. Mein Herz pochte immer noch wie wild gegen meine Brust und mein Atem ging flach.

Moment mal.

Hat sich der Sekundenkleber aufgelöst?

Ich schaute fasziniert zu meiner Hand und fuhr mit dieser über meinen Hals, welcher leicht kribbelte.
Obwohl er nicht mehr vor mir stand spürte ich immer noch seine Wärme. Sein unbeschreiblicher Duft hing in der Luft und seine Hand fühlte ich immer noch auf meiner.

„Wenn du da weiterhin stehen bleibst und dich anfasst, wird sich deine Mutter noch Sorgen um dich machen", hörte ich seine Stimme. Ich schaute von meiner Hand auf zu der Tür, an welcher er stehen geblieben war und in das Badezimmer hinein guckte.
Ein breites Grinsen zierte seine Lippen.

Ich blickte ihn wütend an. Doch bevor ich etwas erwidern konnte, war er schon weg.

Aufgebracht stampfte ich in mein Zimmer und schliss erst die Balkontür, bevor ich die Gardinen vorzog.

Als ich mich umdrehe entdecke ich eine quadratische Schachtel auf meinem Bett liegen.

Was ist das denn jetzt?

Leicht genervt von dem Vorfall gehe ich auf das Karton zu und öffnete diesen.

Ein Brief lag unübersehbar in dieser Schachtel. Ich hob ihn in meinen Händen und öffnete diesen.

Ich nahm mir das Recht dir
neue Unterwäsche zu kaufen ;)
Aber das ist nicht alles.
Schau hinein, kleines.

Ich schaute hinunter auf die Schacht und entdeckte Saphirblaue spitzen Unterwäsche.

Mit hochrotem Kopf deckte ich die Schachtel wieder zu und atmete tief ein und aus, um nicht durchzudrehen.

Wie kann er es wagen?!

„WAS DENKST DU WER DU BIST?! WIE KANNST DU ES WAGEN IN MEIN LEBEN ZU SCHREITEN UND ES KOMPLETT AUF DEM KOPF STELLEN", schreie ich lauthals und hoffe das es keiner gehört hat.
Nachdem ich einige Beleidigungen geschrien habe die noch nie zuvor nur meinen Gedankengang verlassen haben, klopfte es an der Tür.

„IcH HoLE dICh mOrGEn aB. Mimimimi", äffte ich ihm nach, bevor ich tief einatmete und die Tür öffnete.

Meine Mutter stand vor mir. „Ist alles in Ordnung bei dir? Warum schreist du?", fragte sie und lugte in mein Zimmer hinein. Ich öffnete die Tür ganz damit sie einen Einblick in mein Zimmer bekommt und sieht das ich keinen kriminellen in mein Zimmer versteckt habe.

"Warum läuft das Wasser in dem Badezimmer?", fragte sie verwirrt und deutete in die Richtung des besagten Zimmers. "Ich... wollte Duschen...", antworte ich perplex und lächelte.

"Im Waschbecken?", fragte sie verwundert und runzelte die Stirn. Ich riss meine Augen leicht schockiert auf. "Ach das... nein... ich hatte Kleber an den Händen und hab wahrscheinlich vergessen es auszumachen", gab ich kleinlaut von mir.
"Geht es dir gut spätzchen?", fragte sie und tastete meine Stirn ab.

Nein. Ein Kriminelles, reiches, adliges, arrogantes Arschloch ist gerade dabei mir den Kopf zu verdrehen.

Danke an DieAlbanerinKS mal wieder für die brilliante Idee mit der Schachtel. Ich liebe dich brudi 😂
Es ist 6:00Uhr. Ich geh dann mal schlafen. Gute Nacht/morgen. Je nachdem xD

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