Chapter 43 Gnädige Dame

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20. June; Freitag
Thea

"Bist du dir sicher? Das kleid ist ganz schön hässlich", gebe ich von mir und betrachte das Stück Stoff in Linas Hand. Ein schwarzes, seidenweiches Kleid mit glitzer überhäuft. Es ging ihr gerade mal bis zu den Oberschenkeln. Sie geht auf einen Ball, nicht in einem Club. "Es kommt nicht in Frage, das du dieses stück Fetzen anziehst" Lina schnaubte.

„Aber die anderen Kleider sind so basics. Die trägt doch jeder!", antwortet sie. Ich runzelte die Stirn. „Das ist nur ein Abend. Das wirst du doch wohl aushalten, oder nicht?", stöhnte ich genervt auf. Schon seit um 10Uhr gehen wir von einem Laden zum anderen und Lina findet einfach nichts. Mittlerweile begann die Sonne unterzugehen.

„Du hast das Problem nicht, süße, weil..." - „Weil ich nicht hingehe. Wozu auch?", lachte ich verabscheuend. „Außerdem gehst du mit Julien auf dem Ball. Er hat dich sogar schon in Jogginghose gesehen. Es wird nicht so schlimm für ihn sein, wenn du in ein Basickleid auftauchst" Lina prustete los. Ich schaute sie hingegen nur verwirrt an.

„Glaubst du ich gebe mir für Julien so viel Mühe?", fragte sie in Gelächter. Ich nickte verwirrt. Lina schüttelt den Kopf und kriegt sich kaum ein vor Lachen. „Schätzchen, ich tu das für mich! Ich will schön auf meinen Abschlussfotos aussehen!", merkt sie dann an, woraufhin ich nur meine Augen verdrehe.

Ich bin müde, meine Beine tun weh und ich habe Mordshunger.
„Ich setze mich auf den kleinen Stuhl neben der Garderobe und seufzte erleichtert aus.
Gelassen lehne ich meinen Kopf gegen die Wand hinter mir und schloss meine Augen für einen kleinen Moment.

„Auch kein Fan von shopping?", hörte ich neben mir. Ich öffnete meine Augen und drehe meinen Kopf zu meiner rechten.
„Sie haben keine Ahnung", flüstere Ich verzweifelt. „Oh doch, wenn ihr wüsstet", lachte er. „Ihr solltet meine Freundin erleben. Ein absoluter Albtraum, wenn es ums Geld ausgeben geht", scherzte der blondhaarige.

Ich wusste nicht wer das war. Ein wildfremder quatscht mich an und redet mit mir als wären wir beste Freunde. Sollte ich darauf eingehen? Das Gespräch fortführen? Und wieso redet er so förmlich?

„Das sollte man eigentlich nicht tun, als Freundin", murmelte ich und fuhr mir erschöpft durch die Haare.
„Oh nein, versteht mich nicht falsch, ich liebe sie. Wir haben beide Freude daran Geld aus dem Fenster zu schmeißen. Ich weiß, wenn ich Hilfe brauche, kann ich immer auf sie zählen und das selbe gilt auch anders rum" - „Warum erzählen sie mir das?", fragte ich verwirrt.

„Was ich damit sagen wollte ist: Einkaufen ist anstrengend", sagte er und nahm neben mir Platz.

„Kennen wir uns?", fragte ich verwundert und schaute zu ihm. Seine haselnussbraunen Augen kamen mir bekannt vor. Sie strahlten Vertrauen und wärme aus. Doch die Person war mir völlig fremd.

„Nein, milady. Ich bin Charles", antwortet er und hält mir seine Hand vor, als Geste, das wir uns besser kennenlernen sollten.

Ich lächelte freundlich und nahm Sie entgehen. „Thea", antworte ich kurz und knapp. Charles führte seine Hand zu seinen Lippen und platzierte einen sanften Kuss auf meinem Handrücken.
„Es ist mir eine Ehre sie kennenzulernen", sagte er und lächelte.

Vorsichtig entzog ich mich aus seiner Hand.
Im nächsten Moment kam auch schon Linn aus der Umkleidekabine gesprungen und grinste mich breit an. „Perfekt", sagten Linn und ich gleichzeitig.

Promises ✔️Where stories live. Discover now