Chapter 35: Schlechter Umgang

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11. Juni; Donnerstag
Thea

„Weißt du, ich sehe euch beide gerne zusammen. Vielleicht solltet ihr beide es mal versuchen. Ach ich weiß nicht, schick essen gehen oder ins Kino", sagte meine Mutter aus heiterem Himmel.

Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus, um nicht gleich einen Anfall zu bekommen.
„Mum!", rief ich verzweifelt. Sie schaut mich fragend an. „Er hat vorhin erst seine Freundin erwähnt, oder nicht?" Ich spürte wie ich rot anlaufe. Nicht aus Scham, nein, aus wut.

Sie schaut uns beide unverständnisvoll an. „Schätzchen, ich sehe doch wie er dich anschaut. Er hat seine Freundin nicht einmal erwähnt. Bis auf einmal wo ich euch beide in dein Zimmer erwischt habe und jetzt. Die Klammer ist nicht von Alice, sondern von ihm. Das weiß ich weil du sie vorhin nicht getragen hast und nachdem du dieTür geöffnet hast, schon. Sie ist wirklich sehr hübsch, übrigens. Mich kannst du nicht belügen. Ich bin deine Mutter", siegessicher grinst sie mich an.

Liam grinst, hält sich aber aus dem Gespräch raus. Er wäscht seine Hände in dem Waschbecken und trocknet diese an einem Tuch ab.

„Also wenn ich jetzt schon ihr Segen habe, Olivia: wie sieht es aus, Thea?", scherzte Liam und wackelte mit den Augenbrauen. Ich haute ihm meine Faust fest in seine Schulter.

„Aua! Wofür war das denn", maulte Mr. perfekt. „Denk nach, dann weißt du's", antworte ich eingeschnappt.

„Wieso? Was stimmt denn an ihm nicht?", fragt meine Mutter und wuschelt Liam durch die Haare.

„Einfach der Fakt das..."
...er ein Krimmineller ist!
„...er erstens: zu alt für mich ist", ich hielt einen Finger in die Höhe.

Meine Mutter winkte es ab. „Nur 6 Jahre. Es könnte schlimmer sein!"
Aber ich ließ mich davon nicht beirren.

„Zweitens: Ich..."
...wollte noch ein paar Jahre leben und mich nicht in Gefahr begeben und sterben?
„...kenne ihn kaum."

„Das ist jetzt eine Lüge", behauptet sie. Ich runzelte die Stirn. "Du willst mir weis machen das du mit ihm zu Alice gefahren bist, ihr zusammen gelernt habt und euch bis tief in die Nacht unterhaltet, aber euch anschweigt und nichts von einander lernt?"

Meine Augen vergrößerten sich. Liam kratzte sich am Nacken. Wir beide wussten nicht was wir sagen sollten. "Was meinst du mit bis tief in die Nacht unterhalten?", hakte ich nach. "Ich bitte dich. Ich bin deine Mutter, Thea. Ich komme manchmal in dein Zimmer um zu gucken ob du schon schläfst. Da steht ihr beide auf dem Balkon. Wie mit Alice früher. Und du kannst mir nicht sagen das du da nur sitzt, musik hörst und Liam Selbstgespräche führt"

Ich schwieg. Schüttelte dann aber meinen Kopf. Wenn sie nur wüsste...

"Drittens..."

Meine Mutter seufzte.

"...Grund Nummer eins und zwei reichen komplett aus um ihn nicht als Partner zu haben", führte ich trotzdem fort.

"Mum. Wir haben nichts miteinander. Er und ich passen nicht. Wir sind zwei verschiedene Welten. Und es ist peinlich und merkwürdig, das du mich mit unserem Nachbarn verkuppelst", sage ich und fasste mir an die Schläfen.

„Ich lebe hier unter verrückten", seufzte ich und verließ gereizt die Küche.

Direkt steuerte ich auf mein Zimmer zu. Kaum hab ich die Tür hinter mich geschlossen, zuckte ich zusammen, als ich ihn auf mein Bett sitzen sah. "Scheiße Enzo!", rief ich und fasste mir ans Herz. "Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen!"

Enzo rührte keine Miene. Er schaute mich mit Falten auf der Stirn und angespannter Kiefer an.

"Was läuft da zwischen euch?"
Ich wusste es.
Ich wusste das er mir exakt genau diese Frage stellen würde.

"Da läuft gar nichts zwischen uns", antworte ich ehrlich.

"Achja? Nun ich weiß das er dich zu Alice gefahren hat, woher er die Haarspange hat und das er ich zittiere: 'wie ein Gott' aussieht. Ich weiß das ihr euch Nächtelang auf dem Balkon unterhält und... das er sogar gestern hier geschlafen hat. Bei dir?", zählt er auf, steht auf und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Mein Blick fällt auf mein Handy, dessen Bildschirm noch leuchtete.

Meine Stirn legte sich in Falten, wut stieg in mir auf. "Wie kannst nur daran denken meine Nachrichten durchzugehen?", zischte ich wütend hervor. Ich war wahrscheinlich rot wie eine Tomate, wiedermal weil ich wütend war.

"Oh. Ich bin nicht nur deine Nachrichten durchgegangen. Sondern auch deine Galerie. Und die Tatsache das da Bilden von eich beiden zusammen drin sind, bestätigt meine Vermutung noch mehr", gab er ehrlich preis und musterte mich.

"Du... ich...", ich machte eine kurze Pause und atmete tief ein und aus, damit ich jetzt nicht das ganze Haus zusammen schreie. "Ich bin zu müde für den Scheiß. Bite geh jetzt...", sage ich leise und öffne die Tür, damit er raus gehen kann.

Enzo trat einen Schritt hervor, doch schloss die Tür. "Ich will antworten", zischt er hervor.
"Zwingt er dich zu irgendwas? Hat er dich angefasst?"", fügte mein Bruder hinzu.

"Nein! Wir haben nichts mit einander!", fauchte ich zurück. Es ist doch keine Lüge, oder nicht?!
"Ja, er hat mich zu Alice gefahren.
Ja, er hat mir die Spange geschenkt.
Ja, wir reden Nächtelang auf dem Balkon.
Ja, er hat mir beim Lernen geholfen.
Ja, er ist gestern hier, auf dem Balkon, neben mir geschlafen und ja er sieht sehr gut aus. Verdammt nochmal, ja!
Es ist wahr!
Er macht mich glücklich!
Er lenkt mich von meinen eigentlichen Problemen ab!
Aber wir haben nichts am laufen! Er ist einfach nur ein Junge aus der Nachbarschaft, mit dem ich mich gerne unterhalte. Er ist gestern neben mir eingeschlafen, während wir uns unterhalten haben. Er kam von der Arbeit und war wahrscheinlich fix und fertig. Er hat mich zu Alice gefahren, weil Dad das nicht konnte. Er sieht scheiße gut aus. Aber das tust du auch. Das heißt aber noch lange nicht, das wir beide in einer Beziehung sind!", ich versuchte meine Tränen zurück zu halten, was mir nur schwer gelang.

"Ich hätte alles von dir erwartet, aber nicht das du mir nachspionierst!", hauchte ich leicht schwach hervor. Seine Miene lockert sich einwenig.

"Thea... er... er ist kein guter Umgang für dich", versuchte er mir zu erklären. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen. "Achja? Woher willst du das denn wissen?", fragte ich und verschränkte nun die Arme vor der Brust.

"Ich... ich weiß es einfach... Mag sein das Blut dicker ist als Wasser und das ich nicht das gleiche Blut wie du in mir trage... aber Thea, ich liebe dich wie eine Schwester. Und du warst auch immer eine für mich. Genau so wie ich dein Bruder bin. Vertrau mir einfach... halt dich von ihm fern. Er wird dich zerstören", redet Enzo in einer beruhigten Stimme auf mich ein.

Ich hab 10 Punkte (2-) in meiner Mündlichen Prüfung 🥳
Und deswegen gibt es jetzt moch ein Kapitel.

Am Montag hab ich Geschcihte mündlich. Wenn ich die bestehe, bekommt ihr sigar 3 Kapitel hinterienander 😌

Promises ✔️Where stories live. Discover now