Chapter 15: Ich kann dich gerne fahren

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7. Mai; Donnerstag
Thea

"Ich hab gehört in der Nähe von Long Island soll eine After show Party stattfinden. Hast du vielleicht lust da hinzugehen?", fragt sie ihn und wippt mit ihren Füßen hin und her. Sie wirkte nervös.

"Nein tut mir leid, ich feiere nicht gerne", antwortet er und fuhr sich kurz durch die Haare, schaute von ihr weg. Das war eine Lüge, eindeutig. "Oh, wir könnten auch etwas essen gehen. Hier in der Nähe hat ein neues Restaurant eröffnet" - "Um diese Uhrzeit gehe ich nicht Essen", erwidert er und lachte. Wer hat denn bitte bestimmte Zeiten zu essen? Essen kann man immer! Ich bitte dich, Liam. "Vielleicht ein andern Mal"

"Wir könnten...", Lina schien zu überlegen, wollte einfach nicht aufgeben. Liams Blick traf auf mich und ich erkannte an seinen Blicken schon, wie genervt er schon von ihr war.

"Lina, es ist 21 Uhr. Deine Mum machst sich bestimmt schon sorgen", erinnerte ich sie daran. Sofort zückte sie ihr Handy und entfernt sich vom Balkon. "Fuck, ich hatte schon vor einer halben Stunde da sein sollen!", bemerkte sie. "Danke für das essen Thea, wir sehen uns, Mr. Furino", rief sie und flitzte aus meinem Zimmer. Die Tür wird etwas laut zugeknallt. Ich hörte sie noch die Treppen runter stolpern, aber dann wars das. Es war still.

Ich drehe meinen Kopf wieder zu Liam, der sich seufzend durch die Haare fährt. "Danke! Mir sind schon die Ausreden ausgegangen", sagte er und lachte. "Tja. Mach einem Mädchen einfach keine falschen Hoffnungen", sagte ich meinen Kopf schüttelnd.

"Ich hab doch gar nichts gemacht", antwortet er und zuckt mit den Schultern. "Nein, überhaupt nicht", erwiderte ich und stand auf, um meine Sachen wieder aufzuräumen. Auch Liam ging wieder in sein Zimmer und zog sich etwas an, weil es ziemlich frisch geworden war. Wenige Minuten später öffnete jemand meine Zimmertür. "Schätzchen? Deinem Vater ist etwas dazwischen gekommen. Das bedeutet leider, das du Freitag nicht zu Alice nach Baltimore kannst. Wäre es in Ordnung, wenn wir es auf die nächste Woche verschieben?", sprudelte es aus ihr heraus. Einfach ohne Gefühle. Merkte sie nicht, was sie gerade sagte? Hat sie denn kein Mitleid mit mir?

Ich ließ schockiert meine Kinnlade fallen. „Schon wieder? Aber er hat es mir versprochen", whisperte ich. "Ich weiß... aber..." - "Nein, kein aber!", unterbrach ich sie leicht aufgebracht. "Ich vermisse sie!", wimmerte ich und biss mir auf die Unterlippe, um nicht sofort los zu weinen.

"Thea..." - "Ich kann dich gerne fahren", rief jemand hinter mir. Ich schloss kurz die Augen um mich zu beruhigen. Dann drehe ich mich um und erblicke Liam, der sich aber wieder angezogen hat.

"Oh, Liam! Schätzchen, wie geht es dir? Ich hab dich lange nicht mehr gesehen", fragte meine Mutter in einer unnatürlich freundlichen Stimme. Ich fuhr mir kurz durch die Haare und verdrehte leicht die Augen.

"Super soweit, Olivia. Und alles in Ordnung bei ihnen?", fragte er und präsentierte sein beliebtes Grinsen. Sofort nickte meine Mutter. "Warum sollte ich mit dir fahren?", fragte ich und wechselte das Thema. "Ganz einfach: Du willst nicht die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, um so weit weg zu fahren, du kannst nicht gefahren werden und ich muss am morgen sowieso Richtung nach Baltimore", erklärt er und grinst mich siegessicher an. Er hatte einen Punkt. Mehrere sogar.

"Außerdem kann ich dich am Sonntag auch wieder zurückfahren", gut er hat gewonnen. „Das ist doch toll, Schatz", freute sich meine Mutter. Wie ich dieses Wort doch hasste. Ich kann es nicht oft genug sagen.

Ich nickte. „Nagut... Danke...", säuselte ich und schaute kurz zu ihm. Er lächelte. Es war kein gefälschtes Lächeln. Es war echt.

Er fuhr sich einmal kurz durch die Haare. „Olivia, wie geht es ihrem Mann? Wie läuft die Arbeit?" - „Alles bestens, Liam. Und bei dir? Wie geht es deinen Eltern?", fragte meine Mutter und trat näher an den Balkon heran. Ich erkannte, wie Liams Laune sank, als meine Mutter seine Eltern erwähnte. Was war denn los? „Ja, ihnen geht es super", antwortet er und grinst. Doch dieses grinsen war nicht mehr echt. „Kommen sie dich irgendwann mal besuchen? Sag mir gerne Bescheid, dann mach ich was schönes zu essen!", erwiderte meine Mum. Liam wendete seinen Blick von ihr und nickte. „Natürlich, mach ich gerne", sagte er. Er log. Erneut.

„Apropos Essen. Was gibts morgen zum Frühstück?", versuchte ich das Thema zu wechseln. „Das erfährst du erst, wenn du morgen unten am Tisch sitz", grinst sie und wuschelte mir durch die Haare. Ich stöhnte genervt auf und richtete meine Haare wieder. Meine Mutter verabschiedete sich von Liam und ging nach unten. „Danke", sagte ich dieses Mal. „Wofür?", fragte er und grinste schief. „Das du mich morgen fährst", antworte ich und lächelte. „Ich muss vorher noch etwas erledigen aber trotzdem kann ich dich danach in Baltimore absetzen" - „Ja, das ist kein Problem. Solange ich das Wochenende bei ihr verbringen kann", antworte ich und grinste.

"Seit wann wohnst du hier schon?", fragt er dann plötzlich aus heiterem Himmel. Ich lächelte.

"Nicht lange, als das Schuljahr angefangen hatte sind wir her gezogen", erzählte ich. Liam nickte. "Und warum?" - "Mein Vater hat hier eine bessere Arbeit gefunden", antwortete ich und zuckte mit den Schultern.

"Und du hast einfach so zugestimmt, hier her zu ziehen?"

"Zuerst nicht, aber dann hab ich eingesehen das es besser ist. Außerdem ist das hier die Stadt von Spiderman. Ich bitte dich", lachte ich.

„Und was machst du hier?", fragte ich dann auch. „Ich wollte auch mal wieder etwas Normalität haben", antwortet er grinsend.

„Gleich hier angekommen Menschen zu schlachten ist also normal?", hinterfragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Das war eine Ausnahme... Na gut nein, nicht wirklich. Ich wollte Normalität aber aus sowas kommt man nicht so schnell raus", antwortet er und fuhr sich durch seine Haare. Ich nickte verständlich.

"Was machen deine Eltern?", griff ich die Frage von vorhin auf. Er schaute von mir weg, versuchte eine Antwort zu finden. "Keine Lügen", fügte ich hinzu. Liam hob seinen Kopf und schaut zu mir. "Wie schon erwähnt, hab ich die Firma von meinem Vater übernommen. Meine Mutter ist Hausfrau", antwortet er und zuckt mit den Schultern. "Und wo sind sie jetzt?", lautete meine nächste Frage. "In Ohio", grinst er.

Aber sagte er auch wirklich die Wahrheit?

Na das kann ja was werden 😂

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