Chapter 11: Ich kleide mich wie eine Bitch

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1. Mai; Montag
Thea

Ein weiterer Mann kam auf ihn zu, doch noch bevor Liam handeln konnte, stolperte er Augenblicklich zurück. "Seid ihr verrückt?! Das ist Furino!", rief er und began zu rennen. Abrupt hielten die Gangster inne und erstarrten in ihrer Bewegung.

„Furino? Nein, der ist doch viel kleiner", meinte einer dann. Liam stellte sich aufrecht hin und begann dreck von seinem T-Shirt abzuwischen. „Scheiße das ist er wirklich!", sagte ein anderer. Die Jungs begannen augenblicklich zu rennen. Liam packte den Jungen, der als erstes sein Maul aufgerissen hatte, am Kragen und zog ihn zurück zu sich.

„Ihr habt Glück gehabt, das sie dabei war", zischte er leise, sodass ich es gerade so hörte und ließ ihn dann los. Noch nie hab ich jemanden so schnell rennen sehen. Liam dreht sich zu mir um schaut mich kurz wütend an. Dann kam er auf mich zu und schnappte sich, leicht gereizt, sein Jacket. „Ich hab dieses Outfit gestern erst gekauft", murmelt er verärgert und entstaubte die Jacke. Erst jetzt sah ich, das seine Lippe aufgeplatzt war. "Du blutest...", gab ich kleinlaut von mir und deutete auf seine Lippen. Liam wischte sich mit dem Daumen über die Lippe und sagte: "Wenn sich jemand in deinen Weg stellt, dann geh einfach auf die andere Straßenseite und muck nicht unnötig auf", murmelt Liam verärgert und setzte seinen Weg fort.

"Ist es jetzt meine Schuld das er mich dumm angemacht hat?", fragte ich leicht bissig. „Nun... ja! Offensichtlich, ja!", meinte er, blieb stehen und deutete auf meinen Körper. Ich schaute an mir herunter und erkannte nichts auffälliges. Nur meine Jeans, welche an den Knien aufgeschürft war und mein weißes T-shirt.

„Willst du mir also damit sagen, das ich mich wir eine Bitch kleide?", entgegnete ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Liam holte tief Luft und atmete diese dann laut aus. "Ich bin gerade überhaupt nicht in Stimmung mich mit dir zu streiten. Sonst wird das böse enden. Für beide. Also? Können wir...?", seufzte er und deutete auf die Richtung, in die wir schon die ganze Zeit wollten.

Ich senkte meinen Kopf, weswegen ein paar Strähnen nach vorne huschen. Ich folgte ihm. "Bist du jetzt wütend auf mich?", fragte ich leise, traute mich nicht aufzuschauen. Er antwortete nicht. Ein paar Meter stellte ich ihm die Frage erneut. Wieder keine Antwort. Als wir in unserer Gegend ankamen, wollte ich ihm sogar ins Haus folgen, weil ich gar nicht bemerkt hatte wohin ich lief.

Liam dreht sich in der Tür zu mir um, schubst mich leicht nach hinten und schloss die Tür direkt vor meiner Nase. Erst dann bemerkte ich, das ich vor der falschen Tür Schwelle stand.

Ich schnaubte, drehte mich um und ging dann zu mir nach Hause.

In mein Zimmer angekommen fällt mein Blick auf das Fenster gegenüber. Ich sah, wie Liam seine Jacke auf seine Couch warf und sich dann einfach nach vorne fallen ließ. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man denken er wäre auf dem Boden gefallen. Aber nein, er ist definitiv auf einem weichen Untergrund gelandet.

Auch ich beeile mich und mache mich bettfertig, ehe ich schlafen gehe.

🥀 🥀 🥀

Schon eine Woche war seit dem Vorfall vergangen. Liam und ich sind uns nicht einmal über den Weg gelaufen. Er war nicht mal auf dem Balkon.

Ich zog mich schnell für die Schule um.
Nachdem ich nach meinem Rucksack gegriffen habe, gleitet mein Blick automatisch in die Richtung des Nachbarhauses. Es regte sich nichts. Vielleicht ist er schon zur Arbeit gegangen?

Ob er noch sauer auf mich ist?
Sollte ich mich entschuldigen?
Aber wofür? Ich hatte doch nichts falsch gemacht...

Diese Fragen stellte ich mir fast jeden Tag.

Leicht nachdenklich schlenderte ich die Treppen hinunter. In der Küche schnappte ich mir eine Banane und ging dann aus dem Haus. Ich öffnete die Banane und biss einmal hinein.
Dann schloss ich die Tür hinter mich und setzte meinen Weg zur Schule fort. Es sah ziemlich düster aus. Es sah aus, als würde es in jedem Moment anfangen zu regnen. Deswegen entschied ich mich zu beeilen, bevor ich nass wurde.

Erneut biss ich in die Banane, bis ein schwarzes Auto neben mir stehen blieb. Ich drehe meinen Kopf zu dem Auto und entdecke einen über beide Ohren grinsenden Liam.

"Übst du schon?", fragt er schelmisch. Sofort errötete ich, als ich die Zweideutigkeit bemerkte und nahm die Banane aus meinem Gesicht. Ich senkte meinen Blick, ließ meine Haare leicht nach vorne fallen, damit sie mein Tomatengesicht bedecken und umgriff die Griffe der Tasche fester.
„Was willst du?", fragte ich leicht geknickt. „Nawww, ist Thechen traurig?", fragte er und machte eine Schmollmund. Hat er mich gerade Thechen genannt? „Idiot", murmelte ich und beschleunigte mein Tempo. „Zu ihren Diensten", grinst er breiter als zuvor. Liam fuhr die ganze Zeit im Schritttempo neben mir her.

„Soll ich dich mitnehmen? Ich muss zufällig in die selbe Richtung", fragt er. „Nein danke. Sonst sieht mich noch jemand und springt dann, wegen mir, vor dein wunderbares, neues Auto", gab ich leicht bissig von mir. In dem Moment donnerte es laut. Wäre ich jetzt nicht allein, dann würde ich wahrscheinlich aufschreien. Ich hab totale angst vor Gewitter, muss ich hier mal erwähnen.

„Ah, keine Sorge. Die Scheiben dich schwarz. Also wird dich keiner Sehen, Augenkrebs bekommen und vor das Auto laufen.", meint er und schaut wieder zu mir. Ich stöhnte genervt auf. „Hör zu ich hab dir mit der Polizei geholfen, du mir mit diesen Idioten. Wie sind quit" - „Kein Danke?", meint er spielt traurig. „Vielen Dank du Spast, das du mir die Laune verdorben hast", entgegne ich und wurde schneller. Schon nach wenigen Schritten spürte ich den ersten Regentropfen auf meiner Nase.

„Du willst sicher nicht mitfahren? Sieht so aus, als würde es gleich aus Eimern schütten" - „Na und? Ich mag regen", erwiderte ich. „Ganz sicher?", fragte er nochmal. Aus meinen Augenwinkeln sah ich, wie er den Gang wechselte. „Soll ich es für dich aufschreiben?", fragte ich genervt.

„Nagut, wie du meinst", seufzte er. „Wir sehen uns", waren seine letzten Worte, ehe er davon sauste. Ebenfalls ließ der Wind, den er durch das Auto erzeugt hatte, meine Haare durcheinander schweben. Einige Haarsträhnen landeten in mein Gesicht, welche ich leicht verärgert aus dem Gesicht pustete.

Ich versuchte mich zu beeilen und den nächsten Bus zu erwischen. Ich rannte wie eine verrückte auf dem Bus zu, doch sah ihn nur weg fahren. Verdammt!
Ich schnaubte leicht verzweifelt. Erneut muss ich zu Schule laufen... Nicht nur das. Kurz danach floss der Regen tatsächlich wie ein Wasserfall. Natoll. Auch das noch.

HA.
ES IST MONTAG UND ICH HAB DARAN GEDACHT HEHEHEHE

Promises ✔️Where stories live. Discover now