Chapter 30: Verheiratet

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29. Mai; Freitag
Thea

Vorsichtig mache ich Desinfektionsmittel auf ein Stück Watte und will anfangen ihn zu säubern, bis er sein Gesicht von mir wegdreht.
"Halt mir das Weihwasser vom Hals", knurrt er.

Ich schaute verwirrt zu meiner Hand, dann wieder zu ihm. "Aber Liam..."

"Nein, kein Aber. Das Zeug brennt höllisch. Ebenfalls stinkt es ekelhaft", widerspricht er.

"Aber wenn ich ich deine Wunden nicht desinfiziere, dann entzünden die sich oder vielleicht auch schlimmer", sage ich leicht besorgt.

"Ja und?" - "Was ja und?! Dreh dich um!", schrei ich leicht verzweifelt.

Vorsichtig dreht Liam seinen Kopf zu mir und setzt seine Stirn in Falten. "Ist ja gut, Kätzchen. Du kannst deine Krallen wieder einfahren. Die stehen dir nicht", murmelt er und schloss seine Augen wieder.

Ich verdrehe meine Augen und begann seine Wunden im Gesicht erstmal vorsichtig abzutupfen. Liam spannte seinen Kiefer an, was bedeutet das er Schmerzen hat.

"Obwohl ich muss zugeben: du bist ganz schön niedlich wenn du wütend bist", zischt er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.

Mit Absicht übte ich leichten Druck auf seine Wunde an der Wange aus, weswegen er aufstöhnt. "Pass doch auf", zischt er gereizt. "Verdient", murmelte ich nur.

Während ich sein Gesicht wieder richtete, ließ er mich nicht einmal aus den Augen und das machte mich verdammt nervös.

"Du musst dich umdrehen", meinte ich dann und legte die bereits mit Blut durchnässte Watte weg.
Liam bis seine Zähne zusammen und dreht sich mit Müh und not um, kniff seine Augen zusammen.
"Fuck", entfuhr es ihm.

"Selber schuld", murmelte ich leicht bockig und griff nach neuer Watte. Ich fuhr mit der Desinfektion an der Nähe seines Halses fort.

"Schließ die Augen", sage ich, während ich sein Schlüsselbein abtupfe.

"Warum?" - "Du machst mich nervös", sage ich ohne zu zögern, was ihn zum grinsen brachte, doch schloss seine Augen nicht. Ich seufzte.

Ich sagte es nur ungern, da ich wusste was für ein arrogantes Arschloch er sein kann. Doch ich musste es einfach tun, weil es anders nicht ging: „Schaffst du es dein Shirt auszuziehen?" Liam grinste verschmitzt und öffnet seinen Mund um etwas zu sagen. Aber ich kam zuvor: „Ein unnötiges Wort und du wirst Schmerzes erleiden"

"Nein, kann ich nicht", antwortet er und grinst breit. Ich dachte er hat Schmerzen im Gesicht. Wie kann er dann trotzdem noch so breit grinsen?

"Aber du kannst es gerne aufschneiden", meint er dann und schloss wieder seine Augen. Ich schaute leicht verblüfft. "Keine Sorge. Ich hab es sowieso gehasst. Mach ruhig", murmelt er.

Ich suchte nach einer Schere in dem Verbandskasten, die ich auch erfolgreich fand.

Vorsichtig legte ich die Schere an das Stoff und Schnitt es auf.

"Möchtest du Wasser?", fragte ich leise. Liam verneint es.

Langsam schob ich das T-Shirt beiseite. An einigen Stellen klebte es hartnäckig an seiner Haut, weil das Blut teilweise schon getrocknet war. Ich merkte wie sich Liam anspannte. "Ist schon in Ordnung. Du brauchst nicht einen auf Macho tun. Mecker ruhig", stellte ich klar.

Als ich mir seine Wunden genauer anschaute, kamen mir unbemerkt Tränen in den Augen.
Ich weiß nicht wieso. Aber es tat so verdammt weh ihn so vor mir zu haben. So verwundet und Bewegungsunfähig...

Vorsichtig säuberte ich seine Wunden.
Dann hörte ich ein lautes Poltern. Mein Blick schnellt zur Tür, in der der Junge aus der Fabrik stand. Zack, der mit den Frauen am Florida Beach, der mit dem Klemmbrett.

„Tut mir leid, ich bin so schnell es ging gekommen", murmelt er außer Puste und hielt sich den Bauch fest. "Ich hab dir doch gesagt, das es eine Falle ist!", meldet Zack. "Und ist das nicht dein Lieblingsshirt gewesen? Hast du ja super gemacht! Und Thea, was zur Hölle machst du da? Hättest du nicht Janett anrufen können?!", fuhr er ohne Punkt und Komma fort.

Ich hörte sofort auf ihn zu desinfizieren und schaute zuerst zu Zack, dann zu Liam, der mittlerweile deine Augen wieder geöffnet hat.
„Wer ist Janett?" fragte ich leise, aber verwirrt.

„Janett ist niemand. Man, Zack, lass sie machen!", murmelt Liam und runzelte die Stirn.

Zack öffnet seinen Mund um etwas zu sagen, jedoch schloss er diesen wieder.
„Ich verstehe was hier los ist!", rief er und klatschte sich in die Hände.
Wir beide schauten verwirrt zu ihm.

„Du lässt dich gerne von ihn befummeln", platzt es ihm raus. Zack grinste über beide Ohren und zwinkerte Liam zu.

„So ein Quatsch! Sie bestand darauf", verteidigt sich Liam. „Außerdem wollte er nicht ins Krankenhaus", fügte ich kleinlaut hinzu, merkte wie ich leicht errötete.

Zack kniff die Augen zu Schlitzen und presst seine Lippen aufeinander. Er nickte unglaubwürdig. „Hm... ne ist klar", brummt er und kommt auf uns zu.

„Ich hab dir doch gesagt, das es wahrscheinlich eine Falle ist", behauptet Zack erneut und setzt sich auf dem Nachttisch neben dem Bett.

„Ich hätte sie fast gehabt", murmelte Liam und verdreht die Augen.
„Anscheinend ja nicht", erwidert Zack und verschränkt seine Arme vor der Brust.

Ich machte einfach still weiter und machte Verband auf Liams Wunden drauf.

Als ich fertig bin räumte ich alles auf. Die verbrauchten Verbände schmiss ich weg und den erste Hilfe Kasten legte ich an seinem rechtmäßigen Platz zurück.

„Wie willst du jetzt weiter verfahren?", fragte Zack, seufzte und fuhr sich durch die Haare.
Liam schnaubte, seine Augen immer noch geschlossen. „Wenn ich einen Plan hätte, dann wäre ich jetzt nicht hier", meckert er.

Ich schaute mich im Zimmer um, und entdeckte sehr viele Klamotten, die einfach durch die Gegend geschmissen wurden.

Im vergleich zu seinem Wohnzimmer sieht das hier aus wie ein Saustall.

Da ich mich nutzlos fühlte und jetzt nicht einfach abhauen wollte, entschied ich mich seine Klamotten aufzuheben, während die Jungs sich unterhielt.
Da kam einfach die kleine Hausfrau in mir durch.

Ich verstand nicht ganz was sie sagten, da ich nicht eingeweiht war. Aber es ging um einen Rache-Plan an irgend so einen Wang, der ihnen anscheinend immer einen Schritt voraus ist und blah und Keks.

„Was machst du da?", hörte ich dann einen der Jungs sagen. Ich falte die letzte Jeans zusammen und schaute zu Liam.

„Was denn? Ich räum auf. Das sieht hier aus wie ein Saustall", antworte ich und legte die Hose in den Schrank.

„Ganz ruhig, Prinzessin. Noch sind wir nicht verheiratet", grinste er und zwinkerte mir zu.
Ich lächelte falsch. „Lieber heirate ich einen Alkoholiker als einen Mafia Boss", antwortete ich.

Merkt euch diesen Satz. Der wird im zweiten Teil sehr wichtig 🙂 *hust* Spoiler *hust*

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