Chapter 28: Pancakes and fruits

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25. Mai; Montag
Thea

Seine Augen vergrößerten sich und seine Arme umgriffen augenblicklich meine Taille.

Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper.
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und meine Nackenhärchen stellten sich auf. Mein Herz klopfte wild gegen meine Brust, meine Beine wurden wackelig.
Ich hörte meinen eigenen Herzschlag und spürte meinen eigenen Puls in meinen Fingerspitzen, die auf Liams Wangen ruhten, als ich in sein Augen blicke.

Ich öffnete meine Lippen und kam ihm näher, als ich es mir je hätte vorstellen können.
Er sah sogar vom nahen wunderschön aus, nur mal so am Rande erwähnt.
Seine Augen funkelten, wenn ich mich nicht täusche.

„Ich...", begann ich und schaute abwechselnd von seinen Augen zu seinen Lippen. „... bin einfach nur zu schüchtern und habe noch nicht den Richtigen gefunden. Aber ich weiß ganz genau, wie man mit den Waffen einer Frau umgeht, um einen Mann in die Knie zu zwingen", hauchte ich ihm gegen die Lippen, fuhr mit meinen Händen über Schultern runter zu seiner Brust, wo ich ihn (schwerenherzen) von mit wegdrücke.

Von seiner Seite aus kam nichts. Er grinste nicht mehr, war eher überrascht, als belustigt.

„heilige scheiße", hörte ich ihn flüstert. Ich schmunzelte leicht. Bingo.

„Am zweiten Dezember 1804 krönte sich Napoleon selbst zum Kaiser", beantwortete ich seine vorherige Frage und grinste ihn an.

🥀🥀🥀

29. Mai; Freitag
Thea

„Hast du gelernt?", fragte Julien und lehnte verschlafen seinen Kopf gegen deine Hand, welche er auf dem Tisch abgestützt hatte. Er saß einen Tisch vor mir, da wir einzeln sitzen sollen. Gleich würde nämlich die Prüfung beginnen. Lina schreibt nicht mit, da sie das Fach abgewählt hat.

„Ist das überhaupt eine Frage?", meinte ich und grinste über beide Ohren. „Stimmt. Streberin Thea kennt solche Fragen nicht", meint er und lachte.

Nun war er still, schloss seine Augen.

„Lass mich raten, du hast die ganze Nacht lang gelernt, weil du nicht früher angefangen hast", säuselte ich. Julien nickte und gähnte. „Geht mir nämlich genau so", sage ich und muss unwillkürlich gähnen. Klar, soweit ich Julien kenne: er hat wirklich mit ALLEM Gestern angefangen, während ich am Montag damit began. Aber ich hätte noch früher anfangen können.

Ich verfalle in Gedanken, nachdem der Lehrer die Bearbeitungsblätter austeilt.

Gestern war Liam mit mir die ganze Nacht über wachgeblieben. Wir saßen auf dem Bett uns gegenüber. Während er seine Nase in dem Heft gesteckt hatte, ratterte ich ihm alles geschriebene auswendig runter.

Irgendwann hatte ich mich quer übers Bett hingelegt. Ich weiß gar nicht wann ich eingeschlafen bin. Ich weiß nur, dass als ich aufwachte, Liam seine Arme um mich geschlungen hatte und ich halb auf ihm lag.

Seine große Hand, die auf meiner Wange lag spürte ich immernoch. Ebenfalls seinen Daumen, der meine Wange streichelte. Seine zugegeben verdammt heiße Morgenstimme, die in mein Ohr raunte: "Wach auf, sonst verspätest du dich noch" Ich spürte ein leichtes kribbeln in meiner Magengegend.
War ich hungrig?
Was ist das überhaupt für eine Frage?
Ich bin immer hungrig!

Ein Lächeln stahl sich auf meinen Lippen als ich daran dachte und ich biss mir unbewusst auf die Unterlippe. Es war nicht das erste Mal, das wir Arm in Arm aufgewacht sind. Das letzte Mal war es in dem Hotel auf dem Balkon.

In letzter Zeit fühlte ich mich auch etwas glücklicher, als sonst. Als wäre ich... als wäre ich verlie- Walfischdreck nein! Dieses Wort verlässt nie wieder meine Gedanken geschweige denn meine Lippen.

Aber ich erinnere mich noch wie ich mich mit  schweren Herzen aus seinen Armen wandte und mich fertig gemacht hatte.
Als ich auf die Uhr schaute waren es gerade war 6.45 Uhr. Der Bus sollte in einer Dreiviertel stunde erst kommen.

Ich schüttelte mich am ganzen Körper, als wär mir ein kalter Schauer am Rücken runter gelaufen. Selbst der Lehrer schaut mich komisch an. Ich lächel ihn nur peinlich berührt an und schob meine Haare von mein Gesicht, damit er nicht merkt das ich zu einer Tomate mutiere.
Anschließend machte mich an die Arbeit die Blätter auszufüllen.

Ich hatte mich entschieden heute morgen Frühstück für mich zu machen. Ebenfalls Essen, das ich mitnehmen will.
Eilig schnitt ich ein paar Erdbeeren in Scheiben, welche ich auf zwei Tellern verteilte. Dazu legte ich Blaubeeren und Mangoscheiben.

Leise vor mich hin summend machte ich die Pfanne warm, in der ich ein paar Pfannkuchen backte. Nachdem ich damit fertig bin platzierte ich jeweils drei Pfannkuchen auf zwei Teller. Den einen Teller mit den Früchten und den einen mit den Pfannkuchen bedeckte ich mit einer durchsichtigen Essensglocke, damit keine Mücken oder Fruchtfliegen sich daran zu schaffen machen. Die anderen zwei Teller vernaschte ich genüsslich.
Ebenfalls packte ich mir eine Banane und eine Schnitte ein, falls ich während der Prüfung hunger bekommen sollte.

Eigentlich hätte ich Liam gerne geweckt, damit er mit Frühstücken kann, aber er schlief so seelenruhig, das ich es nicht übers Herz brachte.

Stattdessen schrieb ich ihm einen Zettel, das unten in der Küche Frühstück auf ihn wartet, wenn er aufwacht und das er sich frei im Haus bewegen kann, weil meine Eltern bis Montag weg sind.

Während ich die letzten Sätze meiner Arbeit schrieb, fragte ich mich, ob er den Zettel gefunden hat. Vielleicht hat er es übersehen?
Hey, immerhin hab ich dann etwas zu essen, wenn ich zu Hause ankomme.

Nachdem ich das letzte Wort niedergeschrieben hatte, überprüfte ich, ob ich alles habe, ob ich ja nichts vergessen habe oder das ich bloß keinen Mist geschrieben habe.

Ich war die erste, die meine Blätter abgab, weswegen ich verwunderte Blick von dem Lehrer zugeworfen bekomme.

Ich lächelte ihn nur an und verließ samt meiner Tasche den Raum.

Eilig joggte ich zur Bushaltestelle und wartete gespannt auf den Bus. Ich weiß nicht warum aber ich war so aufgeregt wieder nach Hause zu fahren. Okay, wer ist denn nicht aufgeregt darüber? Aber heute war es etwas anders. Ich weiß auch nicht warum.

Zuhause angekommen will ich meine Tür öffnen, bis mein Blick zu Liams Haus gleitet. Seine Tür war offen. Ich war leicht verwirrt.
Er lässt nie die Tür offen...

Vielleicht ist er nur kurz reingegangen um sich etwas zu holen? Keine Ahnung.

Ich schloss meine Tür auf und sprintete in die Küche. Wie ein kleines Kind grinste ich über beide Ohren, als ich sah, das Liam meine Nachricht gelesen hatte.

Ich lief nach oben in mein Zimmer. Angekommen stellte ich meine Tasche beiseite und lugte ungewollt ins Nachbarshaus.

Gerade öffnete sich seine Zimmertür und Liam kam leicht unbeholfen hineingestolpert.
Als ich ihn erblicke stockte mir der Atem.
Meine Kinnlade fiel bis zum anderen Punkt der Erde und meine Augen weiteten sich größer als Fußbälle.

Was sie wohl gesehen hat? 😌

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