Chapter 3: Der Dealer des Toten

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19. April; Mittwoch
Thea

„Ich sag dir, irgendwas stimmt mit diesem Typen nicht", flüsterte ich, sobald er aus der Küche verschwunden ist. „Ach papperlapapp. Er ist doch ganz nett", erwiderte meine Mutter und began zu essen.

Nach wenigen Minuten kam Mr. perfekt wieder in die Küche und setzte sich wieder auf seinen(/meinen) Platz. Er hatte es tatsächlich geschafft das Thema zu wechseln. Meine Mutter und Liam unterhielten sich gefühlt zwei Stunden lang und ich versuchte mich so gut es ging mich raus zu halten. Zum Glück sprach er mich nicht an, beziehungsweise nur begrenzt. Er fragte mich nur was ich nach der Schule vor habe und wie alt ich wäre.

Als er weg war machte ich noch schnell den Abwasch und ging dann hoch in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und zückte mein Handy, um meiner Freundin zu schreiben.

Alice
Online

Hey Ally,
Ich vermisse dich...🙁

Hey,
Awww ich dich doch
Auch...
Es tut mir so leid...

Du kannst ja nichts
Dafür... keiner von
Euch beiden...
Ich hoffe ihr habt euch
gut eingelebt?

Naja. Könnte besser
sein... die Leute hier
sind alle so verdammt
gemein. 😖Ich hab nachts
Angst alleine raus zu
gehen. Das hier ist
echt keine Gegend wo
man leben möchte.
Das ist ja schlimmer
als bei uns zuhause.
Und ich dachte das
geht nicht mehr.
Vor zwei Tagen hab
ich gehört, das jemand
erschossen wurde.

Ach du heilige Makrele!
Was?!😳

Es soll angeblich eine
Drogen Razzia
stattgefunden haben.
Der Typ wollte den
Dealer verpfeifen und
wurde natürlich
umgebracht.

Oha... scheiße,
Alice... pass auf dich auf.😨

Eigentlich wollte
Ich auch ein paar
Stoffe zu mir nehmen.🤪

Wag es ja nicht! 😡

Ist alles nur spaß,
weißt du doch. 😂

Jaja 😂😂

Und was läuft bei dir?

Neue Nachbarn 🙂
Eher gesagt neueR Nachbar.

Uhh, ist er heiß? 😏

🧐

Was? 😂

Ich glaube du hast
andere Probleme,
Madame 👹

Also ist er doch heiß?

🤫

#neid 😐

Naja, der Typ ist
komisch.

Erzähl 🤓

mama hat ihn
zum Essen eingeladen.
Du kennst meine Mutter
-viel zu neugierig 😂

Ohja 😅

Jedenfalls... sie hat
ihn gefragt als was er
Arbeitet. Er meinte er
würde die Firma
seines Vaters leiten.
Aber auf die Frage,
Was die Firma mache,
Hatte er keine Antwort.
Naja, sein Handy hat
ihn unterbrochen.
Aber ich wette mit dir,
Das er sich das nur
ausgedacht hat.

Vielleicht ist er ja
der Dealer des Toten
gewesen 😂🤪

Ja, sicherlich.
Ich bezweifle, das
Dealer so gut
aussehen 😂

Aha! Also sieht er
Doch gut aus! 😜

Wie ein Gott 😍

Oh man... 😂
Das kann ja was
werden.
Ich will das euer
Kind Jamie heißt.

Vergiss es. Der
Name is hässlich! 😂😂

Aber das ich indirekt
sagte, das du von ihm
schwanger wirst,
Interessiert dich nicht?
😂😂

Man Ally! Reicht
auch mal wieder 😂

Jaja, ich geh jetzt
eh schlafen. Bis
Morgen 😴

Ich will gerade antworten, doch da ploppt etwas auf meinem Bildschirm auf.
»Liam möchte ein Foto mit dir teilen«
Ich drück auf annehmen. Meine Galerie wird geöffnet und ich erblicke ein Screenshot von einer Notiz.

»Kleines, ich hab meine Autoschlüssel auf eurem Esstisch liegen lassen. Schmeißt du sie mir rüber? Ich muss morgen früh raus und hab mich jetzt schon umgezogen«, stand dort geschrieben. Die Tatsache das er mich klein genannt hat ignoriere ich jetzt mal. Ich schaute auf und sehe in zwei dunkle Augen, die mich abwartend anschauten. Er stand an seinem Balkongeländer angelehnt. Hat er mir ernsthaft eine Nachricht über Airdrop geschickt? Woah, auf so eine Idee wäre ich noch nie gekommen... kreativ...

Ich stand auf und ging nach unten in die Küche. Ein Blick auf die Uhr, welche an der Wand hing, verriet mir, das es 23 Uhr war. Ich schnappte mir die Schlüssel, die meine Mutter anscheinend liegen gelassen hatte und sprintete wieder nach oben.

Nachdem ich meine Tür geschlossen hatte, öffnete ich die Balkontür und trat hinaus. Es war frisch geworden. Leicht bibbernd ging ich bis zum Ende des Balkons und schaute ihn an. Der schwarzhaarige grinste mich an und eine Reihe perfekter Zahnpastawerbung-Zähne glitzerte mir entgegen.

Er trug nur ein T-shirt und eine Boxer shorts. Liam stützte sich an dem Geländer ab. Dadurch wurden seine Arme angespannt und ich glaube, das ich gleich wieder anfange zu sabbern.

Ich schmiss ihm vorsichtig die Schlüssel rüber, die er gekonnt mit einer Hand auffing.
"Du redest nicht viel, kann das sein?", fragt er und lehnt sich etwas nach vorn. Ich zuckte mit den Schultern. "Kommt auf die Person an"
Liam schnaubte. "Alles klar. Danke, trotzdem", sagt er und lächelt. Auch ich schenkte ihm ein ehrliches Lächeln.

"Ich mag dein Auto", sagte ich und gab mir innerlich einen Facepalm. Warum mach ich mich immer so lächerlich vor Jungs?
Liam schmunzelte. "Danke?"
"Ja... wie auch immer...", sagte ich und merkte wie ich leicht rot werde. Zum Glück war es dunkel und die gegen wurde nur durch ein paar Straßen Laternen und Mondlicht beleuchtet.

Ich drehe mich um und will wieder rein gehen, doch dann bleibe ich stehen und drehe mich wieder zu ihm um. "Du... was machst du auf deiner Arbeit?", griff ich die Frage von vorhin wieder auf.
Er runzelte die Stirn.
"Versteh mich nicht falsch. Aber ich kaufe dir nicht ab, das du die Firma deines Vaters übernommen hast und blah und keks", sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Der Hauptgrund dafür war, das es so verdammt kalt war.

Ein schräges Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht. "Drogen. Ich deale mit harten Drogen und habe Bodyguards um mich herum, die dich auf die Sekunde umbringen würden, wenn ich es ihnen befehle und deine Leiche spurlos verschwinden lassen", rattert er in einem Zug runter.

Kurz schwieg ich. Es herrschte eine verwirrende Stille.
"Haha, sehr witzig", entgegne ich und fuhr mir durch die Haare.
"In jeder Wahrheit steckt ein bisschen Lüge und in jeder Lüge ein wenig Wahrheit", sagt er monoton, stellte sich aufrecht hin.

"Huh?", fragend schaute ich ihn an. Ich hoffte darauf, das er mir sagte was er gerade gemeint hatte, doch stattdessen dreht er sich Weg und spaziert seelenruhig wieder in sein Haus.
Er ließ mich einfach verwirrt dort stehen. Aber nach einer weile wurde mir bewusst was gerade geschehen war. Er sollte mich nicht interessieren!

Ich verdrehte meine Augen und ging ebenfalls in mein Zimmer.

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