Chapter 21:Der Teufel trägt Prada

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9. Mai; Samstag
Thea

Als ich aufwachte, schaute ich mich zuerst um.
War ich nicht gestern neben Liam im Garten eingeschlafen?
Warum lieg ich in einem Bett, zugedeckt?
Was das alles nur ein Traum?

Langsam schwinge ich meine Beine aus dem Bett und stampfe auf das Badezimmer zu. Als ich die Türklinke runter drückte, bemerkte ich das die Tür abgeschlossen war.
Innerlich verfluchte ich denjenigen, der gerade drin war. Aber äußerlich bekam ich kein Wort raus. Ich wollte einfach nur zurück ins Bett und weiterschlafen. Aber wenn ich das tue, vergeude ich wertvolle Zeit, die ich mit Alice verbringen könnte.

Also schloss ich einfach meine Augen und lehnte mich gegen die Wand daneben.

Nach wenigen Minuten wird die Tür geöffnet. Mir geschlossenen Augen mache ich mich auf dem Weg in das Zimmer hineinzutreten. Mein Fehler. Wer rennt denn mit geschlossenen Augen durch die Wohnung rum?

Ich knallte gegen eine harte Brust. Schwer zu leugnen das es Liam ist. Denn er war das einzige Männliche Wesen im Haus. Ich bezweifle das Alice so durchtrainiert ist.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen und betrachtete die atemberaubende Aussicht.
Liam stand mit nassen, verstrubbelten Haaren vor mir. Das sah so verdammt gut aus.
Ich traute mich gar nicht mein Blick über ihn gleiten zu lassen. Ich darf das nicht. Ich sollte das nicht tun. Das ist falsch!

Aber ich kann euch verraten, das er oben Ohne ist. Ich hab es selbst gefühlt als ich gegen ihn geprallt bin.

"Guten Morgen", gab er grinsend von sich und umgriff das Handtuch um seiner Hüfte. Glaube ich. Ich wollte nicht nach unten schauen. Nope, nada, niet.

"Morgen", murmelte ich halb verschlafen zurück, ehe ich meine Hand auf seine Schulter lege und ihn zur Seite schiebe. "Du versperrst den Weg", flüsterte ich und knallte die Tür vor seiner Nase zu.

Nachdem ich mich frisch gemacht hatte öffnete ich due Tür wieder und trat hinaus.

Ich rannte in Alice' Zimmer und packte ein T-Shirt und eine Jeggings aus, das ich schnell anziehe.
Dann renne ich in die Küche, wo ich Alice schon am Herd stehen sehe. Sie machte Frühstück. Der Tisch war schon gedeckt. Ich half ihr mit dem Essen. Liam saß am Esstisch und stöberte durch sein Handy.

„Sach mal wann hast du dich in mein Zimmer teleportiert? Gestern sind wir doch alle im Wohnzimmer eingepennt", stellte Alice fest.
Ich schaute zu Liam, welcher nur ein fettes Lächeln auf den Lippen hatte, das er versuchte mit seiner Hand zu verstecken. Er legte seinen Ellenbogen auf dem Tisch und legte seine Wange auf die Hand.

„Ich weiß es nicht. Ich bin wach geworden und wollte was trinken. Danach bin ich glaub ich in dein Zimmer gegangen", log ich. Ich bin mir absolut sicher, das Liam mich ins Bett getragen hat.
Allein bei dem Gedanken werd ich rot.

Nachdem wir fertig gegessen hatten, erzählte Alice was heute ansteht.
"Zuerst gehen wir shoppen. Dann gehen wir zu meinem Lieblingscafé und zum Schluss zeig ich dir die Gegend. Ich hoffe du kommst mit, wer schleppt denn sonst unsere Taschen?", ratterte Alice runter und grinste.

„Eigentlich wollte ich zu Zack, aber er ist immer noch nicht zurück. Also warum nicht. Ich werd ihm dann sagen das er mich in der- Was laber' ich hier. Das hat euch doch null zu interessieren", unterbricht er sich leicht verzweifelt selbst. „Ja ich werd mitkommen, nur wenn ich keines der Läden betreten muss", stöhnt er leicht genervt.

Alice und ich schauen uns gegenseitig verwirrt und stirnrunzelnd an, nickten ihm dann aber zu.

🥀 🥀 🥀

„Was läuft da zwischen euch?", fragte Alice schließlich, als wir alleine sind. „Du nicht auch noch", murmelte ich und verdrehte die Augen. „Was? Wer noch?", fragt sie empört. „Lina", antworte ich kurz und knapp. „Sei nicht so hart zu ihr. Du weiß sie meint es nicht so, egal was sie sagt", sagt Alice und lächelt sanft.

„Ja ich weiß... man ich vermisse es einfach nur am Balkon mit dir zu sitzen und zu quatschen. Stattdessen hab ich diesen... diesen... argh!!", ich schnaubte leicht verärgert.

„Ist er so schlimm?", fragte sie und griff nach einem Oberteil, welche sie untersuchte. „Nein... ja... vielleicht... deswegen fällt mir ja kein Wort ein. Einerseits ist er nett, aber wie auf Knopfdruck kann er auch zu 'nem Arschloch werden", seufzte ich. Alice lachte.

„Vielleicht solltest du ihm eine Chance geben", meint sie dann und legt das Oberteil wieder an seinem rechtmäßigen Platz zurück. Es sah sowieso hässlich aus. Ich antwortete nicht.

„Stehst du noch auf Tyler", fragt sie dann.
„Ich steh nicht auf Tyler... ich... hab nur einen Crush auf ihn. Er toll und so. Aber ich könnte ihn mir nie als meinen Freud vorstellen", antworte ich ehrlich und schnappte mir auch ein Kleid.

„Was ist mit dir?", fragte ich dann und grinste. „Wie ist die neue Schule so?", fügte ich noch hinzu.

„Ja, ich hab ein paar Freunde gefunden. Und da ist ein Junge. Glaub mir er hat so ein umwerfendes Lächeln. Sein Name ist Alex. Er arbeitet in einem Café", schwärmte sie.

„Dein Lieblingscafé etwa?", fragte ich erfreut und grinste noch breiter. Alice errötete leicht. Awww, sie ist verknallt.
Sie zuckte mit den Schultern und beendete das Gespräch über Alex somit.

„Du hast wirklich nichts für Liam übrig?", fragte sie dann. „Nope", schnaubte ich und ging zu dem nächsten Kleiderständer. Wenn sie nur wüsste, was Liam in seiner Freizeit treibt...

„Warum? Ich sehe ihm an, das er dich mag" - „Wie bitte?", fragte ich belustigt. „Ich hab gesehen wie er dich anschaut. Und ich merke wie du immer nervös in seiner Gegend wirst", erklärt mein Beste Freundin.

Ich schaute zum Eingang. Dort saß Liam auf einer Bank und telefonierte gelangweilt mit jemandem. Ich kann mir vorstellen das es irgendein Junge aus seiner Gang ist. Wahrscheinlich handelt er gerade einen Deal aus...

„Glaub mir, es ist besser so", seufzte ich nur und lächelte sie dann an.

🥀🥀🥀

Nachdem endlich fertig waren -kann man so behaupten- machten wir beide uns auf dem Weg zu Liam, welcher brav auf der Bank saß, als hätte er sich nie vom Fleck gerührt. Seit fast 5 Stunden saß er schon da. Das weiß ich, weil wir schon so lange hier in der Mall sind.

„Seid ihr soweit?", fragt er monoton. Er fühlte sich nicht gelangweilt, nicht gereizt, weil er endlich weg möchte. Gar nix.

Wow. Seine Geduld möchte ich haben.

Alice nickte, ich auch.
Liam packte alle Tüten, ein duzend wohlgemerkt und stolzierte voran. Alice und ich folgte ihm und versuchten mit ihm Schritt zu halten. "Was hast du solange gemacht?", fragten wir beide gleichzeitig im Chor.

"Ich hab mich auch ein bisschen um geschaut. Aber nichts gefunden" - "War doch Klar. Der Teufel trägt Prada und nicht H&M", merkte ich grinsend an. Sofort umspielte ein schelmisches Lächeln Liams Lippen.

Draußen angekommen hielt Liam kurz an. "Ach verdammt. Ich sollte noch etwas für Zack holen. Wartet mal, ich komm gleich wieder", meint er und verschwindet um die Ecke.

Ich schaute zu Alice, welche grinst. "Also wirklich. Er wartet vor dem Laden, Stundenlang darauf das wir endlich fertig sind und ist dann nicht mal angepisst. Thea, schnapp ihn dir oder ich tue es", ermahnt mich  Alice und lachte.

Für Zack. Genau 😂

Promises ✔️Where stories live. Discover now