Chapter 33: Lorenzo

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11. Juni; Donnerstag
Thea

Während Enzo und ich dabei waren den Tisch zu decken, klingelte es an der Tür. Mein Herz begann wie wild zu klopfen.
Ich hob augenblicklich meinen Kopf und schaute zu Enzo.
„Ich mach auf", quietschte ich hervor. Sofort räusperte ich mich. Scheiße, was ist los mit mir?

Enzo schaut mich leicht verwirrt an.
Ich grinste nur unschuldig und verließ die Küche.

Als ich die Tür aufmachte, bekam ich ein komisches Gefühl in der Magengegend.
Meine Knie wurden leicht wacklig und ich spürte die Hitze in meinem Körper aufsteigen.

"Hi", flüsterte ich und schaute Liam in die Augen. Liam lächelte: "Hey"
Dann schwiegen wir für eine weile. Er hatte ein dunkelrotes T-Shirt an. Augenblicklich erinnerte ich mich über unser Gespräch heute früh.

"Rot?", fragte ich leicht belustigt. Auch Liam grinste. "Ich seh kein Blau", scherzte er.
Aber noch bevor ich antworten konnte griff er in seine Hosentasche und holte etwas Glitzerndes raus. Innerhalb wenigen Sekunden griff er sanft nach der Haarsträhne, die ständig in mein Gesicht hing und befestigte diese an meinen Haaren. Er war mir so sehr nah, das ich sogar seine Wärme spürte.

Ich schaute Liam verwirrt an. „Das hat mich schon die ganze Zeit genervt. Außerdem hast du jetzt etwas Saphirblaues", antwortet er und grinst.

Ich spürte wie mir die Röte in die Wangen stieg.
"Sach mal was dauert das so lange?", hörte ich Enzo rufen. Ich schreckte leicht zusammen. Ach mist, fast hätte ich ihn vergessen. "Alles in Ordnung, Thechen?", sagte er bei mir angekommen.

Ich öffnete die Tür etwas weiter, damit Liam eintreten konnte und schaute zu meinem Bruder. "Ja. Enzo, das ist Mr. Furino. Furino, das ist mein Bruder", erklärte ich kleinlaut und lächelte.

Liam blickt zu Enzo. Es war still. Es war eine eher... angespannte Stille. Ich merkte wie Liam seine Hände zu Fäusten ballte und sich anspannte. Auch Enzo gab keine erfreute Reaktion von sich. Beide schauten sich gegenseitig mit Todesblicken an.

Was war denn los?
Kannten die sich etwa?

"Ehm... kennt ihr euch schon?", fragte ich verwirrt. "Nein", antwortet Enzo und schaut lächelnd zu mir. Von einem Moment zum anderen war die angespannte Stimmung verschwunden. Als wäre nie etwas passiert.
"Schön sie kennen zu lernen, Mr... Furino...", sprach Enzo und reicht ihm grinsend die Hand. Liam nahm sie lächelnd an. "Die Freude ist ganz meiner Seits", er hatte wieder diese Haltung eingenommen. So stur, arrogant und... gefährlich.

Ich werd das Gefühl nicht los, das die beiden sich schonmal begegnet sind und das nicht auf einem Kaffeeplausch.

„Oww Liam! Schön dich wieder zu sehen", hörte ich meine Mutter rufen, ehe sie den besagten Junge in die Arme nimmt. Liam benimmt sich nicht unbeholfen. Er macht einfach mit. Als würden sie sich schon ewig kennen.

Meine Mutter behandelt Liam als wäre es sein eigener Sohn. Schon ziemlich süß zu sehen das die beiden miteinander klar kommen.

"Pass auf, sonst schnappt er dir noch den Platz weg", zwinkerte ich Enzo zu, welcher grinsend die Augen verdrehte. "Nie im Leben. Gegen mich kommt keiner an", kontert er.

Auch mein Vater lernt Liam heute kennen. Er müsste in einer halben Stunde auftauchen.

Enzo hatte den Tisch fertig gedeckt, während ich die Tür geöffnet hatte. Jeder nahm Platz. Ich setzte mich neben Liam. Am Essenstisch hatte jeder der Familienmitglieder einen festen Platz. Dieser hier, neben Liam, war meiner.

Wir unterhielten uns noch ein bisschen. Meine Mutter bestand darauf, das wir auf meinen Vater warten, bevor wir anfangen, was ich total nachvollziehen kann.

Liam und Enzo reden nicht miteinander. Es ist so, als würden die beiden sich gar nicht sehen. "Und wie läuft die Arbeit?", fragte ich an Enzo gerichtet. "Ganz gut", sagt er kurz und knapp und klopfte einen leisen Beat auf dem Tisch.

"Mum, was gibt's zu essen?", fragte mein Bruder und lehnte seinen Kinn auf seine Hand ab. "Hähnchen und Reis", antwortet sie und stellt die besagten Gerichte auf den Tisch. Genau in dem Moment klingelte es. Meine Mutter eilte zur Tür.

"Lügt mich nicht an, ihr beide kennt euch!", platzte es mir leise, aber leicht gereizt heraus. Beide blicken mich verwirrt an. "Nein, ich lerne ihn erst heute kennen", antwortet Enzo. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schaute zu Liam. Dieser hob nur seine Hände in die Luft. "Ich wüsste nicht woher ich ihn kennen sollte", sagt er unschuldig.

Nach wenigen Sekunden betreten meine Eltern die Küche."Hey Dad", rief ich ihm zu. Er lächelt mich an, beugt sich über den Tisch und platziert mir einen kleinen Kuss auf die Stirn.

Mein Vater setzt sich am Ende des Tisches, neben Liam. Meine Mutter nahm gegenüber von Liam, also neben Enzo platz.

"Lorenzo mein Junge! Es freut mich dich wieder im Haus zu haben", sagt mein Vater erfreut und schaut ihn grinsend an. Sein Blick fällt auf Liam. "Und sie sind?", fragt er verwirrt.

"Guten Abend, Mr. Cheslock. Ich bin Liam Furino. ", Liam stellte sich vor und lächelte. Er klang wie ein Geschäftsmann, was er zur hälfte auch ist. "N'abend. Hab ich heute einen wichtigen Termin bei ihnen gehabt? Sind sie ein Mitarbeiter meines Sohnes? Oder was machen sie in meinem Haus?", fragt er verwirrt und untersucht Liam. Es war genau die Reaktion, die ich von ihm erwartet, aber nicht erhofft, hatte. So abwertend. Enzo verkniff sich ein Lachen.

"Schätzchen! Er ist unser neuer Nachbar!", griff meine Mutter ein und stupste meinen Vater an. Mein Vater fässt sich an die Schläfen und erinnert sich: "Stimmt. Das kleine Mädchen nebenan ist weggezogen. Tut mir leid, mein Junge. Ich bin erschöpft von der Arbeit", entschuldigt sich mein Vater und lächelt ihn freundlich an.

Wir begannen mit dem Essen. Einen Augenblick lang hörte man nur das Geschirr klirren.

Doch dann fällt Dads Blick auf mich. "Liebes, das ist eine schöne Klammer. Wo hast du die denn her?"

Es sind nur 12 Minuten nach Montag. Für mich isses noch Montag 😂

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