Chapter 29: Geist

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25. Mai; Montag
Thea

Ich ließ einen entsetzten Schrei aus und rannte los.
Ich rannte die Treppen hinunter.
Ich rannte raus aus meinem Haus.
Ich rannte zu Liam.
Ich rannte so schnell ich nur konnte.

In seinem Haus waren überall Spuren von ihm. Er hatte sich an der Wand abgestützt und ist die Treppen hoch geflüchtet, sowie man es den Beweisen entnehmen kann. Es war eine Blutspur. Seine Fußspuren waren eine Mischung aus Wasser, Blut und dreck.

Das was ich gerade sah, war schrecklich.

Ich sah nichts anderes als Blut.
Es war wie in einem Horrorhaus. Abgesehen davon, das es hell war und jede Ecke des Flures beleuchtet wurde.

Ich hielt mir eine Hand vor dem Mund um nicht wieder zu schreien, weil es einfach grauenvoll war.
Ein paar Tränen huschten mir unwillkürlich über die Wangen.

Eilig folgte ich der Blutspur und und rannte die Treppe hinauf. An sein Zimmer angekommen öffne ich ruckartig die Tür.

"Liam!", hauchte ich unter Tränen und machte einen Schritt nach dem anderen auf ihn zu.

Er hatte sich auf das Bett regelrecht geschmissen. Auf dem Bauch lag er da, bewegte sich nicht. So, als wäre er schon...

Seine Haare klebten an seiner Stirn, Blut rannte immer noch aus seinen Wunden und wurde von der Bettdecke aufgesogen.

"Was machst du denn hier?", fragte er leise. Er schaute mich nicht an, hatte die Augen geschlossen.

"Was ist passiert?", frage ich und ignorierte seine Frage. "Ach nix schlimmes", flüstert er und verzieht sein Gesicht, als er tief einatmet.

"Du Blutest wie wild und erzählst mir es sei nicht schlimm?" sagte ich etwas lauter und außer Fassung.

"Solltest du nicht in der Schule sein und eine Prüfung schreiben?", erinnert er sich. Er öffnet mühselig seine Augen und schaut mich an. Liam konnte seine Augen gerade so offen halten.

"Liam! Was ist passiert?!", rief ich etwas lauter.

"Gar nichts. Das sind nur ein paar Kratzer. Mach dir keine Sorgen. Geh lernen", krächzte er hervor und schloss seine Augen wieder.

"Auf gar keinen Fall. Ich ruf 'nen Notarzt!", gab ich mit zitternder Stimme von mir. Mit zitternden Händen zückte ich mein Handy aus meiner Hosentasche.

"Nein! Wehe!", rief er, was sie eher nach einem Flüstern anhörte. Liam führte seine Hand zu seinem Kopf und stöhnte vor schmerz auf.

"Warum denn nicht?", fragte ich verwirrt.

"Verdammt Thea! Lass es einfach! Ruf Zack an, wenn du helfen willst", schrie er mich an. Ich zuckte vor schreck zusammen. Kaum hat er diese Wort ausgesprochen, zog er sich vor schmerz zusammen.

"Ist ja gut!", murmelte ich und schnappte mir Liams Handy, welches in seiner hintern Hosentasche war.

"Kein Grund mir gleich an die Wäsche zu gehen", murmelt er und grinst verschmitzt. Ich funkelte ihn wütend an, auch wenn er es nicht sah, da er immer noch die Augen geschlossen hatte.

Ich rief Zack an und erklärte ihm was los war.

"Scheiße! Ich wusste es! Bin aufm weg", war seine Reaktion, ehe er auflegt.

"Er ist aufm Weg", flüsterte ich und drehe mich um, ließ meine Augen durch sein mir bis jetzt unbekanntes Zimmer gleiten.

Ich will ein Schritt vorwärts machen, doch plötzlich packte er mich am Arm und zog mich leicht zu sich zurück.

"Ich weiß du kannst mich nicht leiden. Vor allem nicht, wenn ich in sowas gerate, wenn ich diese Arbeit tue. Aber...", kurz machte er eine pause. Ich drehe mich langsam zu ihm um und schaute ihn forschend an. Er lag immer noch halb lebendig auf dem Bett, rührte sich nicht. Seine blutige Hand lag an meinem Handgelenk, welches er mit müh und not festhielt.

Was passiert hier gerade?
Was will er damit bezwecken?

"... aber ich brauche dich jetzt. Bitte...", haucht er und lockert seinen Griff. Sein Arm gleitet zum Boden. Als ich zu ihm aufschaue, sehe ich eine kleine Träne aus seinem Auge huschen. Die salzige Flüssigkeit vermischt sich mit dem Blut auf seinem Gesicht und trocknete auf seiner Wange aus.

Ich knie mich neben das Bett und fahre ihm durch die Haare, um diese aus seinem Gesicht zu bekommen. "Liam! Nicht einschlafen!", sage ich besorgt.

Er brummte nur -als Bestätigung, das er noch wach ist.

Ich wischte mir über meine Wangen, um meine Tränen wegzuwischen. Wahrscheinlich hab ich es nur verschlimmert und jetzt auch noch Blut im Gesicht.

Vorsichtig griff ich nach seiner Hand, die runter baumelte, weil er nicht die Kraft dazu hatte, sie an sich zu ziehen. Ich umschließe seine Hand mit meinen.

"Ich bin hier. Ich bleibe bei dir, Liam", flüsterte ich, sodass er es noch hörte.

"Für immer?", hörte ich ihn flüstern.

Ich zögerte. Hab ich mich gerade verhört?
Was hat er gerade gesagt?

"Thea?", murmelt er und öffnet sein linkes Auge, um zu sehen ob ich noch da bin.

Ich nickte. "Für immer.", antworte ich und merkte, wie mir eine Tränen aus dem Auge flüchtet.

Augenblicklich zuckten seine Mundwinkeln hoch.

"Du siehst aus wie ein Indianer", murmelt er und grinst.

Ich verdrehe belustigt meine Augen und musste Lächeln. „und du wie von Chucky die Mörderpuppe durchgenommen"

Liam schnaubte. „Ach, ist nicht das erste Mal", murmelt er.

„Aber irgendwann ist es das letzte Mal. Wenn du nie wieder aufstehst", sage ich leicht gereizt. Ich lasse seine Hand los und suche nach einem Verbandskasten.

Liam öffnet vorsichtig seine Augen und blinzelt. „Machst du die etw sorgen um mich?", fragt er leicht überrascht.

Nachdem ich den Kasten in dem Badezimmer neben an gefunden habe, gehe ich wieder zu ihm.

„Ja, tue ich", antworte ich ohne zu zögern.
Liam schien zu überlegen. Er setzte seine Stirn in Falten.

„Bild' dir bloß nix darauf ein. Ich hab dich als Nachbar schon an der Backe. Als Geist reicht es dann endgültig", fügte ich hinzu und grinste.

Tut mir leid das so lange nix kam 🥴
Grund Nummer 1 waren die Prüfungen.
Aber jetzt hab ich sie hinter mir. Ich noch eine Mündliche Prüfung, aber das wird nicht so schwer 🤓

Was habt ihr die Tage so gemacht?

Promises ✔️Onde histórias criam vida. Descubra agora