Chapter 25: Was ist das?

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10. Mai; Sonntag
Thea

Ich öffnete die Tür zu dem Zimmer und trat hinein. Meine Kinnlade klappte auf.
„Du kannst auf dem Bett schlafen", meinte Liam und überholte mich. Ich stand immer noch in der Schockstarre und betrachtete das Zimmer. Es war kein normales Zimmer. Es war eine verdammte Suite mit einem umwerfenden Ausblick auf die Stadt und einem riesigen Doppelbett.

Die Wände waren weiß gestrichen. Allgemein wurde das Zimmer in schwarz, weiß und rot Töne gehalten.

Ich merke das ich erwachsen werde, wenn mich allein ein Hotelzimmer so sehr anmacht.

„Und wo schläfst du?", fragte ich leicht verwundert, als ich mich wieder eingekriegt habe. Es war ein riesen Doppelbetten neben der Glaswand, hinter der sich das Balkon befand. Wir beide könnten locker auf dieses Bett schlafen, ohne in Kontakt zu kommen.

„Auf dem sofa. Oder willst du mich lieber im Bett haben?", fragte er und wackelte mich den Augenbrauen. Ebenfalls grinste er verschmitzt dazu. Ich verdrehe die Augen.

„Auf. Gar. Keinen. Fall! Davor sterbe ich", antworte ich und lasse mein Rucksack neben der Stehlampe fallen, welche direkt neben dem Bett war. Selbst die Lampe wirkte extrem teuer.

„Pardon, aber ich hab noch nie mit einer Leiche geschlafen und ich werde mit diesem Hobby auch nicht anfangen", gab er leicht angeekelt von sich und trat durch eine Tür, die bis eben noch verschlossen war. Wahrscheinlich was es das Badezimmer.
Ich grinste über seine Bemerkung.

Ich ließ mich auf die Couch fallen und zückte mein Handy.

„Ich bin so verdammt müde", murmelte ich.

Dann wählte ich die Nummer von Alice, der ich erzählte das wir hier feststecken bis morgen. Nach dem Anruf by Alice rief ich meine Mutter an, der ich beichtete, das wir erst morgen wieder kommen und das sie mich Krank melden muss.

Kurz schloss ich meine Augen, einfach um einwenig ruhe zu genießen. Bis ein gewisser Junge mich ruft. Er stand auf dem Balkon und hatte mir den Rücken zugekehrt.

„Hey Thea, schau dir das mal an!"

Ich öffnete meine Augen und seufzte.

Mit einem ruck hievte ich mich hoch und folgte seiner Stimme. Draußen angekommen schluckte ich schwer.

„Wow...", war das einzige Wort, welches meine Lippen verließ.
Die Stadt glitzerte wegen den vorbei fahrenden Autos und Lichtern die entweder gerade erloschen oder aufblinkten.

Eine kalte, aber angenehme Briese wehte an mir vorbei. Ich atmete die sommerliche Luft ein und seufzte. „Das nenn ich Freiheit und Frieden", flüsterte ich leicht vernebelt von der Schönheit der Nacht.

"So wunderschön", fügte ich noch hinzu und lehnte mich an den Balkon. „Allerdings", hauchte Liam. Ich schaute zu ihm und behauptete insgeheim zu wissen, das er nicht die Stadt, sondern mich meint. Sein Blick sprach Bände.

Ich schluckte schwer und schaute sofort weg. Gut das es dunkel war und er meine tomatenroten Wangen nicht sah.

„Du kannst gerne auf dem Bett schlafen, ich übernehme den Balkon", sagte ich dann und ging wieder rein um zwei Decken und ein duzend Kissen aus dem Schlafzimmer zu klauen.

„Ist das dein Ernst?", fragte er und lachte leicht, als ich begann mich auf dem Balkonboden bequem zu machen. Wir waren auf der höchsten Etage, was bedeutete, das ich freie Sicht auf die Sterne hatte.

„Sehe ich aus, als würde ich scherzen?", fragte ich und setzte mich auf die Decke.

„Definitiv nicht", meint er und setzt sich hinzu. Sofort hielt ich in meiner Bewegung inne.

„Was wird das?", frage ich und schaue ihn forschend an.

"Ich mach es mir bequem. Was denn sonst?", fragt er prompt zurück und legt sich die Decke über seine Beine, lehnt sich gegen die Wand hinter sich.

"Und warum?"

"Du bist nicht die einzige, die gerne Sterne betrachtet, Madame. Was glaubst du warum ich vorgestern Nacht draußen war? Bestimmt nicht um sentimental zu werden", meint er und grinste.

Ich schnaubte belustigt, ließ es aber zu, das er hier bleibt.

Es war still, sehr still. Eine ganze Weile lang. Und ich war froh. Ich war erfreut, das er nicht sprach, das wir nicht sprachen... das wir einfach die Sterne betrachteten und unseren eigenen Gedanken nachhingen.

Ich war kurz davor wegzunicken, bis er seinen Mund doch noch öffnete. "Woran denkst du?", fragt er. Ich öffne meine Augen und drehe meinen Kopf zu ihm. "Eigentlich wollte ich schlafen", brummte ich leise.

"Wer war der Junge gestern bei der Mall?"

Sofort war ich hellwach. Ich erhob mich mit einem ruck und schaute ihn leicht überfordert an. "Was?", fragte ich.

"Der kleine Typ gestern. Er hat dich geküsst. Wer war das?", fragte er. Nun war ich komplett verwirrt. Wovon redet er?

Doch dann wurde es mir schnell bewusst.
"Er hat mich nicht geküsst, sondern... ach geht dich doch nichts an", giftete ich ihn an und richtete meine Haare.

"Dann geht dich das hier wohl auch nichts an?", meint er und holte ein paar Papiere aus seiner Jackentasche hervor. Ich runzelte die Stirn.

„Was ist das?", krächzte ich hervor und bemerkte, das ich den Tränen nah war, mal wieder.

„Du weißt gang genau was das ist", antwortet er und leuchtete mit seinem Handy darauf. Meine Augen weiteten sich. Sofort will ich nach den Fotos greifen und sie einfach nur vernichten. Doch Liam zog seine Hand weg.

"Was ist passiert?", fragte er mit einer Stimme die keine Wiederrede, keine Lügen duldete. Ich schaute ihn an und wusste, das er es ernst meinte. "Das geht dich nichts an", sagte ich prompt und will ihm die Fotos wieder aus den Händen entreißen, doch er schubst mich an der Schulter zurück.

"Die Wahrheit geht mich immer etwas an", knurrt er. "Warum hatte dieser Wichser Nacktfotos von dir?!"

Ich schluchzte leise, schaute von ihm weg.

"Antworte!", rief er wütend.
Ich zuckte erschrocken zusammen, verlor einige Tränen.

Das ist ein mieser Cut oder muahhaha 😈

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