Chapter 24: Bruderherz?

3.3K 148 45
                                    

Gewidmet an @Selina_sky weil es ihr Idee war mit der Autopanne. 😘

10. Mai; Sonntag
Thea

Die gesamte Nacht verbrachten wir damit, Unfug zu machen. Wir spielten einander Streiche, kitzelten bis jemand keine Luft mehr bekam und ja, es artete tatsächlich soweit aus, das wir eine Kissenschlacht veranstaltet hatten. Ich lachte so viel wie noch nie.

Und wenn ich sage, wir waren die ganze Nacht wach, dann meine ich es auch so. Liam hat ab 4Uhr geschlafen, als hätte er Gift genommen und wäre tot umgefallen. Als Ausrede benutzte er, das er doch morgen fahren muss und ich nur Beifahrerin bin.

Und jetzt stand ich hier. Müde. Ich konnte meine Augen kaum öffnen. Meine Arme hatte ich fest um Alice geschlungen. Es war ungefähr 18 Uhr und ich könnte wirklich hier und jetzt tot umfallen, so müde war ich. Dazu hatte sich Alice heute morgen auch mich entschieden mich zum Joggen mitzuschleppen. Obwohl sie ganz genau wusste, wie sehr ich sport hasst.

"Ich will nicht das du gehst", murmelt Alice. "Ich will nicht gehen", murmelte ich zurück und merkte, wie sich Tränen in meinen geschlossenen Augen sammelten.

"Nächste Woche kommst du zu mir, versprochen?", whisperte ich und drückte sie noch fester an mich. "Versprochen", schluchzte sie. Auch ich verlor einige Tränen.

"Thea, komm jetzt", hörte ich Liam rufen.
Ich löste mich von Alice und lächelte sie leicht traurig an. Sie erwiderte es und wuschelte mir durch die Haare.
"Lass dich nicht so schnell unterkriegen. Pass auf dich auf, okay?", meint sie. Ich wusste ganz genau was sie meinte. Sie meinte Duncan, der mir 48h gegeben hatte. Nun. 48h waren es nicht mehr.

Ich seufzte und nickte. "Du auch. Die Gegend ist echt gruselig. Und schnapp dir Alexei!", jubelte ich sie an, ehe ich sie noch einmal drückte und mich dann von ihr verabschiedete.

Die Fahrt verlief ruhig. Ich ignorierte Liam teilweise, wenn er versuchte ein Gespräch aufzubauen.

Nach exakt einer Stunde hielt das Auto an. Ich schaute übermüdet zu ihm. "Warum halten wir an?", fragte ich verwirrt. Liam stieg aus und öffnete die Motorhaube. Die Straße war leer. Kein Mensch, kein Auto war weit und breit zu sehen. Es vergingen einige Minuten. Liam kam um das Auto herum und öffnete die Autotür.

"Das Auto hat'n schaden" - "Du auch", murmelte ich kleinlaut. Anscheinendhat er das gehört, da der Junge mich wütend mustert. "...Und ich bin mir sicher das es kein Zufall war... Ich ruf gleich Zack an, google mal was es hier in der Nähe gibt", befahl er mir dann und zückte sein Handy. Ich machte es ihm gleich und öffnete Google Maps.

Nachdem ich die Gegend virtuell erkundet habe, melde ich mich bei Liam. "Die Stadt ist nur 15 Minuten zu Fuß entfernt", rief ich ihm zu. Er beendete das Telefonat und kam zu mir.

"Hilf mir das Auto zur Seite zu schieben" Es war keine bitte, es war eine Aufforderung. "Bitte was?", fragte ich verwirrt und stieg aus.
"Nun ich kann das Auto nicht einfach so mitten in der Straße abstellen. Du lenkst, ich schiebe", antwortet er schroff und geht nach hinten. Ohne ihn weiter zu reizen, tat ich, was er von mir verlangte.

Danach entschied er, das wir in die Stadt laufen und dann weiter sehen.

"Ich hab hunger", meldete ich mich mit knurrendem Magen. "Da ist ein Subways. Hast du lust?", fragt er und zeigte auf das Imbiss. Ich nickte hastig und lief voran.

"Einmal Chicken Fatija", bestellte ich an dem Tresen angekommen. Der Junge hinter dem Tresen grinste mich an. "Kommt sofort, süße", meint er und zwinkerte mir zu. "Zwei Mal", hörte ich Liam dicht hinter mir. Seine Stimme klang gefährlich. Er legte einen Arm um meine Taille und zog mich etwas an sich ran. Als wäre ich sein Eigentum, das er jetzt, hier und sofort verteidigen müsste. Sofort erröte ich. Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper.

Der Junge hinter dem Tresen schluckte schwer und zog seine Cape etwas tiefer. "Welches Brot?", fragt er mit gesenktem Kopf. "Vollkorn", sagte ich kurz und knapp.

Ich rammte meinen Ellenbogen gegen Liams Bauch, sodass er mich loslassen muss. "Ach Bruderherz, sei doch nicht so eifersüchtig", neckte ich Liam und grinste. Der Junge vor mir hob seinen Kopf wieder und lächelte. Liam räusperte sich und ließ dann seine Finger von mir, lies den Jungen aber nicht aus den Augen.

🥀🥀🥀

"Bruderherz?", fragte Liam draußen angekommen. "Mauerblümchen?", erwiderte ich und biss genüsslich in mein Sandwich.

"Ach komm schon. Das hab ich nur gesagt, weil ich nichts von dem Pärchen Gerede hören wollte", antwortet er und trank einen großen Schluck aus der Cola Flasche. "Dasselbe gilt auch hier", sagte ich und schnaubte.
Ich könnte schwören, das er seine Augen verdreht hatte.

"Wir müssen in ein Hotel, es ist schon spät. Ein Taxi werden wir so schnell nicht auftreiben können", spricht er nach einer weile. "Warum denn das? Was hat Zack gesagt?", frage ich.

"Dieser Idiot steckt nicht in Virginia fest, sondern in Asheville. Er hat einen Deal gehabt und ist dort hingegangen, obwohl ich es ihm untersagt hatte. Natürlich hat er es vergeigt und wird da gefoltert", seufzt Liam und entsorgte den Müll in dem nächstgelegenen Mülleimer.

"Und du willst da nicht hin und ihn befreien?", fragte ich leicht schockiert. "Nein. Er hat sich die Suppe selbst eingebrockt und wird sie auch selbst auslöffeln. Außerdem: wenn er an sein Handy gehen kann, wird es ja wohl nicht so extrem sein. Er wird es schon überleben", antwortet er und winkt ab.

"Gleich um die Ecke soll es ein Hotel geben", sagte ich und zeigte in die Richtung. "Aber ich hab kein Geld mehr... kann ich es dir wieder geben, wenn wir wieder zu Hause sind?", fragte ich kleinlaut und schob die Haarsträhnen hinter mein Ohr.

"Das ist kein Ding, kleines. Los komm", meint er und wuschelt mir durch die Haare, weshalb die Haarsträhnen, die ich soeben hinter mein Ohr gesteckt habe, wieder in mein Gesicht huschen. Ich schnaubte.

In dem Hotel angekommen buchte Liam uns ein Zimmer. Ich wollte protestieren, da ich sicherlich nicht mit ihm in einem Zimmer schlafen werde.

Doch dann fiel mir ein, das es sein Geld ist und ich kein Recht habe extra wünsche zu äußern.

Ich verstehe nicht wie diese Story so wenig Aufmerksamkeit bekommt 🤨
#eigenlobstinkt.
Aber ich gib mir wirklich viel mühe 😖

Promises ✔️Where stories live. Discover now