Chapter 57: Don't tell me it's impossible

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21. Juli; Montag
Thea

„Oh Gott. Das war eine schlechte Idee. Eine sehr schlechte Idee!", schnaubte Liam und fuhr sich durch die Haare. Ich musste leicht grinsen.

"Du hast also über mich geredet", äffte ich ihm seine Aussage nach. Liam schaute zu mir und grinste breit.
Ich kreuzte meine Arme vor der Brust und schaute mich um.

"Ich danke dir, das du dir so viel Mühe gegeben hast", sagte ich, während ich ein fremdes Pärchen dabei beobachtete, wie sie auf die Tanzfläche gingen.
Ich hörte Liam tief ein und ausatmen.

"Thea? Ich muss dir etwas sagen...", meinte er. Ich schaute zu ihm und merkte, das irgendwas nicht stimmte. Er wirkte nicht mehr so glücklich.

"Also...", ich sah ihm an wie er es nicht übers Herz brachte. Ich presste meine Lippen zusammen und wartete auf seine Worte.

"Möchtest du mit mir Tanzen?", sprudelte es aus ihm raus. Liam kratzte sich am Hinterkopf und mied Blickkontakt. Eindeutig war es nicht das, was er sagen wollte.

Ich nickte. "Gerne", sagte ich und hoffte, er würde mir gleich erzählen was ihn bedrückt.
Die Tanzfläche war nun deutlich voller als vorher. Das beruhigte mich. Zu wissen das wir nicht die einzigen sind und nicht alle uns anglotzen werden.

Liam grinste, nahm meine Hand, und verschränkte diese mit seine. Sanft zog er mich in die Menschenmasse. Gerade als wir die Tanzfläche betraten, legt der DJ "Infinity" von Jaymes Young auf.

Auf der Tanzfläche angekommen legte Liam einen Arm um meine Taille und zog mich fester an sich ran. Ich legte meine Hand auf seine Schulter.

Es war ein langsameres Lied, als die davor.
Ich konnte nicht tanzen, ganz und gar nicht. Also hielt ich mich einfach an Liam.
Ein Blick über Liams Schulter zeigte mir Alice und Alexei. Alice bemerkte mich und grinste mich breit an. Ebenso hielt sie beide Daumen in die Höhe.

Ich musste lächeln.

Langsam bewegten wir uns zu der Musik.
"Wenn wir wieder nach Hause gehen, kann ich nochmal kurz zu dir kommen?", fragte der dunkelhaarige.

Ich schaute zu ihm auf und verfing mich direkt in seinen Augen. So perfekt. So wunderschön und doch so Leer.

"Klar kein Problem", antworte ich und lächelte ihn sanft an. Auch auf seinem Gesicht bildete sich ein lächeln. Wir tanzten eine weile. Es waren nur ein paar Minuten gewesen aber Sie fühlten sich an wie Stunden. Die besten Stunden in meinem langweiligem Leben.

"Warum ich?", platzte es dann plötzlich aus mir heraus. Liam schaut mich verdutzt an.
"Du könntest jede haben. Warum ich?", formulierte ich meine Frage ausführlicher.

"Ich will aber keine andere", sagt er und kam mir mit seinem Gesicht gefährlich nah. "Ich will dich", hauchte mir Liam ins Ohr, was mir sofort Gänsehaut verpasste.
Es verschlug mir die Sprache. Es war nicht die Antwort, die ich erwartete hatte. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, was ich überhaupt erwartet hatte.
Doch es war eine Antwort, die mich zum lächeln brachte.

Er wollte keine andere.
Er wollte mich.
Mich.
Thea Cheslock.
Die langeweilige Streberin die noch nicht mal ihren ersten Kuss hatte.
Das Mädchen das unter den Sternen schlief.
Die Nachbarin, die ihren Nachbar völlig falsch eingeschätzt hatte.
Er bevorzugte das Mädchen von neben an.

Liam drückte mir einen leichten Kuss auf die Wange, welche sofort began zu kribbeln.
Als wäre das nicht genug, näherte sich Liam meinem Hals und raunte: "I'm gonna make this last forever don't tell me it's impossible" in meinem Ohr. Dabei drückte er mich fester an seinem Körper. Als würde er sein Eigentum beschützen wollen. Es waren Zeilen aus dem Lied gewesen, das gerade lief.

Ich schluckte schwer und schaute wieder zu ihm hoch. Seine Augen waren dunkler als zuvor. Doch das war nicht das einzige, was sich verändert hatte. Ich sah ein leichtes funkeln in ihnen. Ein Funken Freude und vielleicht auch... Lust.

"Du siehst heute so verdammt wunderschön aus", murmelte er, was ich gerade so wahr nahm. Er legte eine Hand an meinem Hals und schaute mir tief in die Augen.

Heiliger Walfischdreck.

Liam näherte sich wieder meinem Gesicht. Er kam immer näher und ich konnte nicht flüchten. Sein Arm um meine Taille drückte mich fest gegen seinen harten Körper.
Ich sah seine Augen auf meine Lippen gleiten.

Scheiße.
Jetzt passiert es wirklich.
Ich werde gleich meinen ersten Kuss erleben.
Ist es wirklich so wie es in den Büchern beschrieben wird?
Oder ist es doch nur übertrieben?
Ich bin nervös.
Ich weiß nicht was ich tun soll.
Soll ich es zulassen?
Soll ich ihn wegdrücken?
Soll ich die letzten Millimeter überbrücken?!

All die Fragen lösten sich in Luft auf, als plötzlich jemand neben mir sprach und Liam sich blitzartig von mir entfernte. Seine Arme ließen von mir ab. Plötzlich spürte ich diese unangenehme Kälte, die mich nur umhüllt, sobald Liam sich von mir entfernt.

"Das ist ein sehr schönes Foto geworden, Liam! Woahhhh. Und das Licht im Hintergrund und dann die der Farbkontrast und das Kleid!!! Ich werd wahnsinnig! Das Photo wird so perfekt werden und Millionen von klicks bekommen!"

Verflucht sei du unbekannter!

Kaum hab ich geblinzelt entwendet Liam die Kamera aus der Hand des Unbekannten und entfernt die Speicherkarte. "Was soll das?!", beschwert sich der Kameramann, der halb so groß war wie Liam. Der Jumge war vielleicht 12 oder 13 Jahre alt. Zumindest sah er so aus.

"Das Foto bekommt gar nichts. Wehe ich bekomme mit das du noch andere Fotos von uns zusammen hast!", knurrte Liam, kommt ihm gefährlich nah und packte den Jungen mit roten Haaren an den Kragen.

"Liam, hör auf", sagte ich und legte eine Hand auf seine Schulter. "Gelangt irgendein Foto von ihr mit mir in die Sozialen Medien bist du tot!", zischt er und schubst ihn von sich weg.

"Oh man tut mir echt leid... Ich wusste nicht das du so reagierst", entschuldigt sich der Junge und kratzt sich am Hinterkopf.

Liam steckte die Speicherkarte in seine Hosentasche und wendet sich von ihm weg.
"Aber... meine Speicherkarte..." - "Die kriegst du wieder wenn ich alle Bilder von uns entfernt habe, George", antwortet Liam und dreht sich zu mir um.

Ich schaute ihn leicht verwirrt an.
Der rot Schopf entfernte sich enttäuscht und irgendwelche Beleidigungen vor sich hinmurmelnd von uns.

"Was war denn so schlimm an ein Bild von uns zusammen", sprudelte es mir heraus. Liam lächelte schief.

"Kleines. Ich liebe es Bilder mit dir zu machen, versteh mich nicht falsch. Aber nur solange sie bei mir oder dir bleiben. Entdeckt irgendjemand ein Bild von mir mit dir zusammen, der gegen mich spielt, könntest du in Gefahr geraten, deswegen bin ich so vorsichtig. Mach dir keine Sorgen. Hier sind nur meine Freunde und Familie. Keiner von ihnen würde auf die Idee kommen mich zu fotografieren. Außer meine Eltern und dieser Feuerkopf. Das war der Bruder von Zack", Liam schnaubte.

Ich lächelte nur und nickte, nicht wissend was ich sagen sollte.

Ich senkte meinen Blick und kreuzte meine Arme vor der Brust.

Fast hätten wir uns geküsst.
Fast.

Ich schaute mich um und merkte das schon viele Leute weg waren. Kein wunder. Je düsterer es wurde, desto kälter wurde es hier.

FAST! 👀

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