Chapter 18 Billiard-Typ

3.3K 126 9
                                    

8. Mai; Freitag
Thea

Angestrengt versuchte ich die Regeln des Spieles zu verstehen. "Das wars? Man muss nur alle Kugeln in die Taschen versenken?", fragte ich nach einiger Zeit, als das Spiel endete. Die ganze Aufmerksamkeit der Männer am Pool lag auf mich. "Du weißt nicht was Billiard is?", hörte ich eine tiefe Stimme gegenüber von mir sagen. Sofort schaute ich auf. "Ich bin das einzige weibliche Wesen in diesem stinkenden Club. Seh ich so aus, als wüsste ich irgendwas?", fragte ich prompt zurück. Ich hörte Alexei neben mir kichern. Die Jungs waren still.

„Du musst mit der weißen Kugel alle einlochen. Und als letztes die schwarze", erklärt er grimmig. Ich nickte. „Kann doch nicht so schwer sein", sagte ich und zuckte mit den Schultern.
Die ganze Runde lachte.

„Na dann spiel doch mit. Du gegen mich", erwiderte der Typ und grinste pervers. Ich schaute hu Alexei, welcher seine Hände in seinen Hosentaschen gesteckt hatte und nur mit den Schultern zuckte. Einer der Jungs überreichte mit den Billardstock. Ich war leicht verunsichert, hatte keine Ahnung was ich tun sollte.

„Eh... du kannst gerne anfangen", sprach ich. Der Unbekannte lachte, im Wissen, das ich keinen Schimmer von dem Spiel hatte.

Er bückte sich leicht über den Tisch, brachte den Queue in Position und stieß die weiße Kugel mit aller Kraft an. Diese prallte gegen ein Dreieck aus weiteren Bällen und ließ diese auseinander rollen. Die Bälle rollten zwar auseinander, aber er beförderte keinen in irgendeine Tasche.
„Du bist dran", meinte er dann.

Ich schluckte schwer. Wo bin ich hier nur reingeraten?

Ich tat es ihm gleich, ahmte jede seiner Bewegung nach, jedoch schaffte ich es nicht die weiße Kugel gegen irgendeine zu schlagen. Der Schlag war zu schwach.

Er war wieder dran.

Es vergingen Minuten, die sich anfühlten wie Stunden, aber ich schaffte es einfach nicht irgendeine Kugel einzulochen, während der Mann schon 4 Kugeln versenkte.

Jetzt war ich wieder dran. Leicht verzweifelt lehnte ich mich wieder über den Tisch und setze zum stoßen an, als ich aber zusammen schrecke. „Was zur Hölle machst du da?!", rief eine allzu bekannte Stimme.

Liam. Wer denn sonst?

Ich richte mich wieder auf und drehe mich zu ihm um.

Wütend stampfte er auf mich zu, während er sich die Jacke aus zog. Nah bei mir angekommen blieb er stehen und mustert mich leicht wütend.

„Ich wollte nur...", begann ich zu reden, werde aber unterbrochen. Sofort griff er nach meinem Arm, zwang mich die Jeansjacke anzuziehen und knöpfte die Knöpfe zu. „Diese Wichser haben dir nicht nur in den Ausschnitt geguckt, sondern auch perverse Anspielungen hinter deinem Rücken gemacht", zischt er hervor.

Erneut schreckte ich zusammen, als er aufschrie: „Schaut sie noch einer mit dreckigen Blicken an, dann steche ich euch die Augen aus und schneide die Kehle auf! Kappiert?!" Ich errötete sofort. Was zur Hölle?

Ich schluckte schwer. Was war denn in ihm gefahren? Warum geht es ihm so nah, das die mich so anschauen?
Naja ich hab das nicht mitbekommen, weil ich so sehr auf dem Tisch fixiert war, aber er ist doch nur... Liam. Mein Nachbar.
Es sollte ihm egal sein, sowie er es immer rüberbringt.

Erst jetzt bemerkte ich, das sich sehr viele Menschen um den Tisch herum gesammelt hatten. Gefühlt der ganze Club hatte uns zugeschaut.

Aber nach Liams Gebrüll hatten sich alle aus dem Staub gemacht. Außer Alexei und der Typ der gegen mich spielte.

Alexei lehnte entspannt gegen den Billardtisch, holte eine Zigarette raus und grinste Liam schelmisch an.

„Entschuldige... Ich war zu sehr auf das Spiel fixiert... ich hab das nicht bemerkt...", flüsterte ich kaum hörbar.

„Billard?", fragte er. Er schaute zu dem Tisch und erkannte meinen Gegenspieler. „Gewinnst du oder liegen all deine Kugeln noch auf dem Tisch?", fragt er und runzelt die Stirn. „Ich spiele zum ersten Mal. Was denkst du denn?", fragte ich leicht vertweifelt.

Er schmunzelte, griff nach meinem Arm und dreht mich wie gekonnt um, sodass ich den Tisch wieder vor mir hatte.

„Die Kraft kommt von dem Queue, nicht von dir", haucht er mir ins Ohr, ehe er nach dem Queue greift und ihn in Position bringt. Liam legt eine Hand auf mein Rücken und drückt mich leicht nach vorne. Dann umgriff er von hinten meine Arme und leitete mich.

Sein Körper war gegen mich gepresst. Jeder Millimeter meines Körpers brannte.

Ich könnte schwören das ich die Farbe meines Kleides angenommen habe. Nicht nur das, mir wurde warm am ganzen Körper und meine Knie fühlten sich an wie Wackelpudding.

Liam sprach, aber ich hörte nichts. Ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren. Sein Atem steifte meinen Nacken und brachte Gänsehaut an meinem ganzen Körper.

„Siehst du. Ist gar nicht so schwer", sagte er und ließ von mir ab. Ich atmete erleichtert aus und bemerkte erst jetzt, das ich die Luft angehalten hatte. Heilige Scheiße.

Was zur Hölle war das?!

Ich schluckte schwer, richtete mich auf und schob die Haarsträhnen hinter mein Ohr, welche nach vorne gerutscht waren.

Ich schaute zu dem Tisch und sah, das er zwei Kugeln mit einem Stoß versenkt hatte.

Na Super!
Und ich hab nicht aufgepasst wie er das gemacht hat.

„Wenn es dir nichts ausmacht, dann können wir jetzt los", meinte Liam.
„Ich... ehm... ja... wir können gern los", antwortete ich mit einer quietschenden Stimme und legte den Queue zur Seite. Dann räusperte ich mich um meine Stimme wieder in den Griff zu bekommen.

„Du kannst doch nicht einfach mitten im Spiel abhauen", meckerte der Mann. Liam warf ihm ein Blick zu, den sogar ich fürchtete. Denn vor kurzem hat er mich so angeschaut. Sofort schwieg er.
Herrje, wenn Blicke töten könnten, dann wäre wahrscheinlich die hälfte der Bevölkerung schon allein wegen Liam tot.

„Alexei, Ich hatte dir gesagt das du auf sie aufpassen sollst, du Spast. Stattdessen schaust du zu wie die sie angaffen?" - „Sie wollte Billard spielen. Ich kann sie doch nicht zwingen", entgegnet er und zuckte mit den Schultern.

Liam verdreht leicht die Augen und wendet sich wieder zu mir.

„Wollen wir, Milady?", sprach er und deutete auf den Ausgang. Ich schmunzelte leicht, nickte aber.

„Tut mir leid, Billard-typ. Vielleicht ein andern mal. Schön dich kennengelernt zu haben, Alexei", verabschiedete ich mich von denen und ging voraus, im wissen, das Liam mir dich am Fersen ist.

Ich hab keine Ahnung was ich hier noch schreiben könnte. Also...
Hier ist noch ein Kapitel. Gönnt euch 😂

Promises ✔️Where stories live. Discover now