Chapter 38: Honey

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12. Juni; Donnerstag
Thea

„Ich kann das erklären", platzte es aus mir heraus. Liam schaut mich verwirrt an. Enzo schaut kurz zu Liam und dann zu mir. Er räuspert sich. „Ehm... ich wollte dich fragen ob du morgen mitkommen möchtest", fragte er an mich gerichtet, versuchte den Jungen vor mir zu ignorieren.

„W-wohin denn?", brachte ich mit einer brüchigen Stimme heraus. Enzo schaut erneut zu Liam, der seine Hände immer noch auf mich platziert hat. Liam verstand seine Geste und ließ langsam von mir ab. Er lehnte sich ans Geländer und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Kannst du vielleicht wieder rein gehen? Das ist ein bisschen privat", sagte Enzo leicht gereizt. „War das hier auch, bevor du aufgetaucht bist", antwortet Liam gelassen zurück. Ich errötete.

„Du verdammter...", zischte Enzo. Noch bevor er weiter sprechen konnte, unterbrach ich ihn. „Enzo. Wohin?", fragte ich und verdrehte leicht die Augen.

„Erzähl ich dir morgen. Bist du dabei, oder nicht?", grummelt er und schaute mich verständnislos an. Ich nickte.

Enzo fuhr sich durch die Haare und ging wieder hinein. „Nagut ich... ehm.... verabschiede mich... bis morgen...", murmelte ich peinlich berührt wegen dem, was gerade geschehen ist. Ich drehe mich von ihm weg und will hinein gehen, bis Liam mich am Handgelenk packt. Ich bleibe stehen und drehe mich vorsichtig zu ihm um.

„Denk über meinen Vorschlag nach", sagte er und lächelte mit zusammengepressten Lippen. Ich lächelte ehrlich und nickte. „Gute Nacht, Liam", sage ich leise, nachdem er meinen Arm losgelassen hat. „Träum süß, honey", meinte er und grinst mich an.

Hat er mich gerade honey genannt?

Ich verschwand in meinem Zimmer und ließ die Tür offen. Als ich mich umdrehe sehe ich nur wie Liam über das Gelände klettert und ebenfalls in seinem Zimmer verschwindet. Mit einem lächeln auf den Lippen lege ich mich schlafen und verfolgte meine Träume.

🥀 🥀 🥀

Am nächsten Morgen wurde ich früher wach, als normalerweise. Als ich auf die Uhr blickte, war es erst 10Uhr. Heute hatte ich keine Schule, da meine Prüfungen schon vorbei sind und der Unterricht sinnlos wäre.

Langsam stehe ich auf und machte mich auf dem Weg in die Küche. "Guten morgen, mum", sage ich, als ich an dem Wohnzimmer vorbei gehe. "Hast du etwa Bettwanzen oder warum bist du so früh wach?", fragte sie verwirrt. Ich schaue sie an und erzähle ihr, das Enzo und ich raus gehen wollten. Danach machte ich mich auf dem direktem Weg ins Badezimmer, wo ich mich fertig machte.

Als ich fertig war, ging ich in die Küche und machte mir einen kalten Kakao. Ich hatte keinen großen Hunger. Gerade als ich fertig war, hörte ich Geräusche im Garten, die mir Fremd waren.

Ich nehme die Tasse in meiner Hand und gehe zu meiner Mutter. "Ist jemand im Garten?", fragte ich nach und nahm einen Schluck von dem Kakao. Meine Mutter war gerade dabei den Fußboden zu fegen. "Ja, Liam. Er arbeitet an dem Auto deines Vaters" - "Im Garten?", fragte ich verwirrt. "Im Vorhof ging schlecht, weil der Platz nicht ausreicht", antwortet sie und wendete sich ihrer Arbeit zu.
Ich nickte.

Ich weiß nicht wie ich auf die Idee gekommen bin, aber ich ging in die Küche und machte eine Tasse Kaffee fertig. Diese nahm ich in meine andere Hand und ging in unseren Garten.

Kaum hab ich einen Fuß nach draußen gesetzt, stockte mir der Atem. In meinem Magen begann es zu kribbeln und ich spürte die röte in mir aufsteigen, mal wieder.

Dort lag er. Halb unter dem Auto. All seine Muskeln angespannt, die in voller Pracht in der Sonne glänzten. An einigen Stellen war er Ölverschmiert. Er trug kein T-Shirt.

Ich glaube ich sabbere gerade.

"Willst du da nur stehen oder auch etwas sagen? Vielleicht willst du ein Foto machen? Aber sag vorher bescheid, ja?", sprach er und brachte mich aus meinen Gedanken zurück.
Ich schüttelte meine Gedanken beiseite und trat ein paar Schritte auf ihn zu.

Vorsichtig kroch er unter dem Auto hervor und schaut mich grinsend an. Die Sonne blendete ihn. Schweißperlen waren an seinem Körper zu erkennen. Verdammt wieso ist er nur so heiß?!

"I-ich... ich hab Kaffee gemacht", quietschte ich hervor und gab mir innerlich einen Facepalm. Liam setzte sich auf und streckte seine Hand heraus. Ich überreichte ihm den Kaffee und wollte gerade weg gehen. Liam jedoch meinte ich solle mich zu ihm setzen.

Ich setzte mich zu ihm auf das Gras und trank ein Schluck von meinem Kakao. Es war ruhig. Ich hörte die Vögel zwitschern, der Rasenmäher im Nachbarshaus wurde angeschmissen. Ein Flugzeug flog über unsere Köpfe vorbei. Ein paar Käfer trieben ihr Unwesen im Gras.

"Danke", sagten Liam und ich gleichzeitig.
"Ich bedanke mich für den Kaffee. Und du?", fragte er dann und grinste. „Für alles...", murmelte ich. „Dafür das du mich zu Alice gefahren hast, das du mir Nachts gesellschaft leistest, für die Haarspange... und dafür das du dich gegenüber von Enzo zurückgehalten hast", antworte ich.
Liam lachte rau.

„Es hat keinen Sinn mich mit deinem Bruder zu streiten, weil er ein sturer Bock ist", sagte er  beleidigt und schlürfte seinen Kaffee.
„Du kennst ihn also auch? Ich dachte er würde dich nur wegen deines Rufes kennen", sagte ich und schaute zu ihm. Es fiel mir sehr schwer meinen Blick über seinen Körper gleiten zu lassen.

„Ja. Wir waren oft zusammen unterwegs, sogar beste Freunde", erzählt Liam leise, als würde er nicht wollen das ich das höre. Leicht geschockt sah ich ihn an. „Was ist denn passiert? Ich meine das ihr euch jetzt so sehr hasst", fragte ich. Liam zuckte mit den Schultern. „Ich hasse ihn nicht. Aber was passiert ist, kann ich dir auch nicht verraten, weil ich es selbst nicht weiß"
Ich runzelte die Stirn.

Enzo, ich hab noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen.

"Und? Wo fahrt ihr heute hin?", fragte er dann. "Weiß ich nicht. Ich weiß nicht mal wo er gerade ist", antworte ich.

"Thechen!!!", hörte ich meinen Bruder rufen.
"Wenn man vom Teufel spricht...", flüstert Liam, weswegen ich leicht schmunzelte.

Als Enzo mich aus dem Fenster entdeckt, kommt er direkt auf uns zu.
"Mum hat gesagt das du Kaffee gemacht hattest?", sagte er und deutete auf das Haus. Wahrscheinlich auf unsere Mutter.

"Ehm...", stammelte ich und wusste nicht was zu sagen ist. Liam hob seine Tasse in die Höhe. "Die Betonung liegt auf 'hatte'.", gab er von sich und und legte die Tasse beiseite.

Enzo verdrehte die Augen und schaute mich dann an. "Wieso bist du noch nicht angezogen? Ich fahre gleich los!", hetzte er. Ich hob meine Hände in die Höhe. "Ist ja gut", sage ich und stellte mich aufrecht hin.

"Bis später", sagte ich an Liam gerichtet, nahm das Geschirr und verschwand in das Haus.

Herzlichen Glückwunsch an alle die jetzt niewieder die Schule betreten müssen 👻
Besonders an DieAlbanerinKS
Ich küsse deine Augen bruder 👀
Dieses Kapitel ist für dich 🙂

Promises ✔️Where stories live. Discover now