1o5 | Bitte?!

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Draco

Unschlüssig wie so oft starre ich auf diese zwei verdammten Briefe Ich weiß nicht, ob sie von meiner Mutter oder meinem sogenannten Vater sind, wobei ich zweiteres allerdings bezweifle.

Dennoch zögere ich die Briefe zu öffnen. Ich habe keine Ahnung, was dort drin stehen mag. Und eigentlich will ich es auch gar nicht wissen, das könnte meine Stimmung und die noch kommenden Tage hier mit Hermine in Paris absolut ruinieren und verdammt nochmal das wäre das Letzte, was ich wollen würde.

Mit einem leichten Knall klappe ich den Koffer einfach zu und schiebe ihn unter das Bett. In der nächsten Sekunde bin ich aber kurz davor ihn wieder heraus zu holen. Wenn der Brief von meiner Mutter ist, könnte es wichtig sein. Und sie ist so ein großer Bestandteil meines Lebens, ich könnte nicht verkraften, wenn etwas mit ihr wäre...

Ich fahre mir frustriert durch die Haare und schaue mich sinnlos im Raum um. Das wirbelt mich mehr auf als es sollte. Ich hatte so schöne Dinge für den Aufenthalt geplant und jetzt kommt erneut ein Brief, dabei hab ich den ersten Brief, der vermutlich von meiner Mum kommt, noch nicht einmal geöffnet.

Und eigentlich hatte ich auch nicht vor ihn zu öffnen. Jetzt sind es allerdings zwei. Und theoretisch, wäre es verwerflich von mir den auch noch zu ignorieren. Ich atme laut aus und schütele stumm mit dem Kopf. Mein Blick gleitet zur Badezimmertür, die Hermine hinter sich geschlossen hat, nachdem sie verschwunden ist.

Vermutlich möchte sie mir etwas Zeit geben und das weiß ich sehr zu schätzen, abgesehen davon, dass sie sich sowieso noch fertig machen muss. Meine Zunge fletscht leicht an meinen Zähnen, während ich schließlich tatsächlich den Koffer wieder hervorhole und die Briefe hervorhole. Es ist doch alles einfach nur zum Haare raufen.

Es hätte so schön sein können, schließlich hat es ja wunderbar angefangen. Ich kann aber nicht die ganze Schuld auf diese verfluchten Briefe schieben, den Beginn der kleinen Katastrophe habe ja immer noch ich ausgelöst. Volkommen in Gedanken versunken, ohne es im Grunde wirklich zu merken, öffne ich einen der Briefe quasi wie von selbst.

Mein besorgtes Unterbewusstsein ist dann doch stärker als ich. Beim Blick auf das Datum lässt sich feststellen, dass ich den richtigen Brief zuerst in die Hand genommen habe. Und siehe da: Er ist von meiner Mutter und dementsprechend doch relativ lang. Salazar bewahre, ich bin dankbar über jeden Brief meiner Mutter, vor allem weil der Kontakt zu ihr nicht der ist, den ich mir wünschen würde, aber dafür ist einfach zu viel passiert.

Meine Augen überfliegen die geschriebenen Zeilen und mit jedem einzelnen Wort, das ich lese, wird mir schlechter. Der letzte Absatz aber bricht mir dann vollständig das Genick. Abrupt lasse ich das Stück Pergament fallen udn trete ebenfalls rein aus Reflex einen Schritt zurück. Das kann doch unmöglich ihr Ernst sein...

Das kann einfach nicht sein...

Hektisch greife ich nach dem anderen Brief und öffne diesen ohne auf irgendeine Sauberkeit dabei zu achten wie ich es sonst tue. Doch im Zweiten bestätigt sich nur, was ich bereits gelesen habe. Ist meine Mutter denn nun vollständig wahnsinnig?

Als ich das Geräusch einer sich öffnenden Tür höre, sitze ich offensichtlich überfordert auf dem Bett mit den zwei Stücken Pergament vor mir. »Draco?« Ich reagiere nicht sofort, wofür ich mir selbst einen Stupor aufhalsen könnte, obwohl ein Crucio wohl auch nicht schaden würde.

»Was ist los?«

Wortlos deute ich vor mich, aber sie schüttelt den Kopf. »Ich werde das nicht lesen, erzähl' mir was los ist...bitte.« Merlin wie ich die Tatsache hasse, dass ich dieser Frau mittlerweile fast nichts mehr abschlagen kann. Sie hat mich absolut in der Hand, wenn ich endlich mal ehrlich sein würde. Ohne jede Ausnahme.

»Sie sind von meiner Mutter.« beginne ich, stoppe jedoch sofort danach wieder und schlucke, was sie absolut missversteht. Sofort breitet sich pure Sorge in ihrem Blick aus, die in mir Wut und Unverständnis hervorrufen. Wieso sorgt sie sich um meine Mutter? Die Frau, die - wie ich - bei ihrer Folterung im Manor schlicht daneben gestanden hat? Die genauso feige wie ich war und den sie nicht im geringsten kennt? Wie kann sie sich um so einen jemand sorgen?

Bevor Hermine etwas sagen kann, fahre ich fort: »Sie entschuldigt sich für gewisse...Differenzen, die zwischen mir und ihr liegen und schreibt, dass sie mich sehr vermisst. Sie ist wohl sehr einsam im...« Ich versuche ein anderes Wort zu finden, es gelingt mir aber nicht und letztendlich vervollständigt sie meinen Satz. »-Manor.«

Dabei ist herauszuhören wie krampfhaft sie versucht neutral zu klingen, was ihr aber kläglich misslingt. Nur mit Mühe unterdrücke ich einen Kommentar diesbezüglich und nicke nur. »Außerdem...« Ich atme noch einmal tief durch bevor ich das Letzte sage. »Außerdem bittet sie mich an meinem Geburtstag ins...Manor zu kommen, um wie sie es nennt meinen Tag und das anliegende Wochenende mit ihr zu verbringen.«

»Aber keine Sorge, ich werde nicht fahren, ich habe mir vorgenommen dieses Haus allein nie wieder zu betreten.«, hänge ich noch schnell hinterher, um keine falschen Gedankengänge in ihr auszulösen. Auf das, was sie allerdings dann sagt, darauf bin ich kein bisschen vorbereitet:

»Und was ist, wenn ich dich begleite?«

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A/N

Ich hoffe ihr hattet ein besinnliches Weihnachtsfest und genießt den letzten Weihnachtsfeiertag. Ich habe tatsächlich etwas Disziplin gefunden mich an meine Geschichten zu setzen und dachte ich beende dieses Kapitel.

Falls vor dem 31. Dezember nichts mehr veröffentlicht werden sollte, wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, auf das es hoffentlich besser wird als dieses und das Vergangene. <3

Ach ja, bei der lieben Bonnie3Ginny ist ein Kapitel unserer gemeinsames Geschichte online gegangen, schaut doch gern vorbei :3

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now