58 | Bedeutsamkeiten

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Erzähler

Der Blonde nickt. ,,Danke, Severus." Der Angesprochene nickt. Hermine lächelt freundlich. ,,Frohe Weihnachten, Professor Snape." meint sie noch schnell, als Draco sie beide umdrehen und los läuft, was der Schwarzhaarige sehr belustigt beobachtet.

,,Ihnen auch, Miss Granger."

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,,Musstest du mich so wegzerren?" beschwert sich Hermine gleich, nachdem sie den Weg in Richtung Hogsmeade eingeschlagen haben und befreit sich auf seinem Griff um ihre Taille. Nicht, dass sie es nicht toll finden würde, dass er sie quasi bei sich haben will, aber sie sind nun mal auf dem Weg nach Hogsmeade und die Chance, dass sie irgendjemand sehen könnte und irgendwelche Gerüchte verbreiten könnte, die sie Beide nicht wirklich gebrauchen könnten, ist nun mal noch vorhanden.

Draco rollt nur lächelnd mit den Augen. ,,Ja, ja musste ich. Weißt du auch warum? Weil du mich sonst noch weiter ins offene Messer hättest rennen lassen. Du kannst es nicht lassen, oder? Dir macht das richtig Spaß mich vor anderen Menschen zu verarschen." Sie zuckt mit den Schultern. ,,Ich würde ja sagen es tut mir leid, aber mir wurde beigebracht immer die Wahrheit zu sagen...Also..."

Den letzten Teil des Satzes lässt sie bewusst offen, da sie weiß, dass er ihn sowieso fortführen kann. Der Slytherin grinst nur und sieht nach vorn auf den Weg. Er kann sich schon vorstellen, dass Severus etwas ahnen könnte, nachdem sie sich eigentlich für ihre Verhältnisse ziemlich offen gegeben haben.

Er hatte in diesem Moment nicht daran gedacht, dass sein Patenonkel ja der Eingang zu ihrem Turm ist und hatte dementsprechend auch leichtsinnig ihre Hand gegriffen. Aber selbst, wenn er etwas ahnen würde oder vielleicht schon wissen sollte, wäre es auch kein wirklicher Weltuntergang für ihn.

Es ist sein Patenonkel und auch wenn der Blonde sicher ist, dass er sich gern etwas Mehr zusammen spinnen könnte, als es Realität ist, er ist nicht beunruhigt. Natürlich wird er sicherlich noch in geraumer Zeit von ihm ins Gespräch gebeten werden, weil er wissen möchte, was denn jetzt wirklich Sache ist, aber das bekommt er auch über die Bühne.

Seine Gedankengänge werden jäh unterbrochen, als die Gryffindor neben ihm nach seiner Hand greift und ihn in irgendein Geschäft zieht. Er konnte nicht wirklich erkennen, was es für ein Geschäft war, aber als er drinnen steht, erkennt er sofort, dass es sich hier wohl um ein Quidditsch-Fachgeschäft handelt, denn überall stehen Besen und Uniformen.

Sie kommt zum Stehen und blickt dem Malfoy entgegen. ,,So, wenn du schon mal hier bist, kannst du dich ruhig auch nützlich machen, denn ich habe absolut keinen blassen Schimmer von Quidditsch." lacht sie und verschränkt belustigt die Arme vor der Brust.

Er verschränkt ebenso die Arme vor der Brust und zieht eine Augenbraue hoch. ,,Natürlich. Du willst mit Sicherheit nur das Beste für Harry, Ginny und Weasley und ich soll dir helfen, damit sie dann ein besseres Equipment haben, als ich beziehungsweise als meine Mannschaft. Irgendwann hat auch meine soziale Kompetenz Grenzen, Süße."

Hermine setzt einen Hundeblick und einen Schmollmund auf. Sie geht wieder näher an ihn heran, löst seine verschränkten Arme, schlingt diese um ihren Körper und schaut zu ihm auf. ,,Aber es geht doch um mich, Draci. Du hast doch gesagt, du bist mir sehr ergeben...Bitte."

Er bleibt bei seiner hochgezogenen Augenbraue, auch, wenn es ihm schwer fällt, bei diesem Blick. Ach, verdammt. Sie weiß ganz genau, welches Verhalten sie an den Tag legen muss, um ihn umzustimmen oder um zumindest ihren Willen durchzusetzen. ,,Du bekommst auch einen Kuss." fügt sie noch hinzu.

Sofort wird sein Gesichtsausdruck weicher. Das ist doch mal ein Angebot, wäre da nicht diese eine kleine Sache...Er beißt sich auf die Unterlippe. ,,Wir sind in einem öffentlichen Laden, Darling." merkt er an und sieht sie leicht amüsiert an.

,,Das ist egal."

Der Blonde lacht leicht. ,,Du macht echt alles, um gute Geschenke für deine Freunde zu bekommen, oder?" Sie grinst. ,,Meine Freunde sind mir eben wichtig." entgegnet sie und schaut ihn etwas ernster an. Ihre Freunde sind ihr sehr wichtig, vor allem nach den ganzen Strapazen der letzten Jahre. Und auch egal, was ihre Freunde anstellen und angestellt haben, sie würde vermutlich immer wieder zu ihnen halten, auch, wenn sie die Brünette immer wieder mal verletzen.

Er beugt sich zu ihr herunter. Auch sein Blick wird durchaus ernster. ,,Ach und ich nicht?" Diese Frage hat einen weitaus ernsteren Hintergrund, als ihm eigentlich lieb ist. Er fragt sich mittlerweile wirklich, ob er ihr rein gar nichts bedeutet.

Und auch, wenn ihn diese neuen Erkenntnisse über sich selbst und über Hermine in den Abgrund stürzen lassen könnten, muss er sagen, dass sie ihm mehr bedeutet, als es möglicherweise angebracht wäre.

Hermine Granger bedeutet ihm neuerdings verdammt viel und er weiß selbst, dass, wenn sie jetzt sagen würde, dass er ihr nichts bedeuten würde, oder er sehen würde, dass sie jetzt lügt, um diese Geschenke zu bekommen, dass er dann vermutlich abstürzen würde.

Draco fällt auf, dass er sich selbst in eine sehr, sehr missliche Lage gebracht hat.

Er ist drauf und dran ernsthafte Gefühle für die Gryffindor zu entwickeln und seine Planung bezüglich der Feiertage, die sie ja jetzt wohl zusammen verbringen würden, hilft ihm eigentlich nicht wirklich, diese Gefühle abzuschwächen.

Aber was hat er denn für eine andere Wahl?

Der Slytherin braucht ihre Nähe und Alles und er könnte sich nicht mehr von ihr fernhalten.

Scheiße.

So eine Situation ist vollkommen neu für ihn und eigentlich hatte er gedacht niemals auch nur annähernd in so eine Situation zu gelangen, vor allem hatte er niemals erwartet, dass diese kleine brünette Hexe so etwas auslösen hätte können.

Die Granger beobachtet ihn schon die ganze Zeit und sie sieht wie er mit jeder Sekunde abwesender wird. Er scheint tief in seinen eigenen Gedankengängen versunken zu sein und sie fragt sich, über was er so viel und so stark nachdenkt. Es scheint ja sehr bedeutsam zu sein.

Sie seufzt. Seine Frage von gerade eben ist ihr nicht verloren gegangen und sie fragt sich, was sie darauf antworten soll. Sie will sich vor ihm nicht zum Affen machen, weil sie auch nicht weiß, ob er das jetzt ernst gemeint hat oder nur aus Spaß gesagt hat, weil er keine bessere Ausrüstung für ihre Freunde empfehlen will, damit er beim nächsten Quidditsch-Spiel "verliert". Erneut seufzt sie.

,,Du bist mir auch wichtig, du Idiot."







hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now