69 | Unsicherheit und Schock?

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Erzähler

Trotzdem gefällt ihm sein neues Ich. Auch, wenn er dabei ist sich einzugestehen, dass sich die kleine, brünette Hexe langsam aber sicher in sein Herz einnistet - oder sie es eben schon getan hat, er kann es nicht mehr wirklich festmachen - würde er nicht wollen, dass diese Person, die ihn so einnehmen und verändern kann, jemand anderes als Hermine Jean Granger wäre.

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Gedankenverloren blickt er also aus dem Fenster, während hinter ihm plötzlich Schritte ertönen. Und ein Schniefen. Augenblicklich ist er wieder in der Realität, setzt ein Lächeln auf und dreht sich um. Die Grangers betreten gerade die Küche.

Alle Drei haben rote Augen. Er kann nicht sagen, welches Augenpaar wohl den stärksten Rotton angenommen hat, da alle ja schon sehr geweint haben, was allerdings mehr als nur nachvollziehbar ist. Seine Schulsprecherkollegin schnieft erneut und wischt sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.

Anschließend setzen ihre Eltern und sie ebenfalls ein Lächeln auf. Er zeigt mit der Hand auf den gedeckten Tisch. ,,Setzt euch. Ich...Ich dachte mir ich bereite schon mal alles vor, während ihr...noch dabei wart zu realisieren, dass ihr euch da wirklich umarmt und dass ihr euch jetzt wirklich wiederhabt." meint er und kratzt sich verlegen am Nacken.

Die drei Augenpaare schweifen zum Tisch, ehe sie sich tatsächlich setzen. Jean schmunzelt als sie die Tischdeko sieht. ,,Sagtest du nicht, dass du kein Weihnachtsmensch bist, Draco?" fragt sie und schaut ihn an. Er räuspert sich verlegen, bevor er den Stuhl zurückzieht und sich neben Hermine setzt, die bis jetzt noch nichts gesagt hat.

,,Ich bin auch eigentlich kein Weihnachtsmensch, Misses Granger." entgegnet er und greift nach der Gabel, die er anschließend etwas in seinen Fingern hin und her dreht. ,,Waren wir nicht eigentlich schon beim Vornamen angekommen, Draco?" Erneut räuspert er sich verlegen.

Er kommt sich so komisch dabei vor mit den Eltern seiner Sexpartnerin hier am Tisch zu sitzen, an Weihnachten, und zusammen sein Selbstgekochtes zu essen. Und die Tatsache, dass er gerade dabei ist sie sich als seine feste Freundin vorstellen, macht es nicht gerade besser.

Er kommt sich vor, als würde er sich das erste Mal wirklich mit seinen Schwiegereltern treffen. Sofort bildet sich ein leichter Kloß im Hals, den er versucht herunterzuschlucken. Als ihm die Worte der älteren, brünetten Frau im Raum bewusst werden, färben sich seine Wangen leicht rötlich.

Verflucht, stimmt.

,,Ähm...Ja, ja das waren wir, tut mir leid." nuschelt er und versucht sein Gesicht nicht gänzlich einer Tomate gleichen zu lassen. Oh man, das ist das peinlichste, was er jemals in seinem Leben erlebt hat. Wieso will er auch vernünftig vor ihren Eltern herüberkommen? Wieso ist ihm das so verflucht wichtig.

Jean kann nur über die Unsicherheit des Blonden lächeln. Dieser klatscht in die Hände, um abzulenken. ,,Ja...wie auch immer. Ich denke wir sollten einfach anfangen zu essen. Ansonsten wird es kalt. Ich hoffe ihr esst das Alles auf den Tellern. Ich wusste nicht, was ihr esst, aber ich wollte euch auch nicht fragen, weil ich euer Wiedersehen nicht kaputt machen wollte. Wenn es euch nicht schmeckt oder ihr wirklich etwas davon nicht esst, dann...lasst es einfach stehen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Aber wenn es nicht schmeckt, dann tut es mir leid."

,,Entschuldigst du dich immer so häufig?" ertönt plötzlich auch die Stimme von Peter. Augenblicklich errötet er wieder. Scheiße, diese Situation ist noch schlimmer, als er es sich vorgestellt und erhofft hatte. Er räuspert sich schon wieder. ,,Naja...Eigentlich eher nicht. Ich muss zugeben, dass mich diese Situation nervöser macht, als sie vielleicht sollte."

Es ertönt das Lachen von Hermines Mutter. Und wie er feststellen muss, ähnelt dieses Lachen schon stark das von der Gryffindor. Allgemein muss man sagen, dass Hermine allgemein sehr ihrer Mutter ähnelt. Auch vom Äußerlichen her. ,,Draco, wir haben uns doch schon unterhalten. Du musst doch nicht nervös sein."

Der Slytherin zuckt die Schultern. ,,Ich denke man kann nicht wirklich sagen, wir hätten uns wirklich unterhalten. Nach ihr beide ja eure Erinnerungen an Hermine wieder hattet, musste ich euch ja erstmal erklären, was denn genau alles passiert ist...Das hier ist ja nochmal etwas vollkommen anderes. Schließlich sitzen wir hier alle und essen zusammen. Und wenn ich ehrlich sein darf, dann mache ich mir gerade ein paar Sorgen, dass eure Tochter die ganze Zeit schon so still ist..."

Gegen Ende des Satzes dreht er seinen Kopf besorgt in die Richtung von Hermine, die nichts anderes tut als ihre Eltern und Draco zu beobachten. Sie kann die jetzige Situation immer noch nicht wirklich begreifen. Sie sitzt hier mit ihren Eltern und ihrem verfluchten Sexpartner, wenn man so will.

Und sie unterhalten sich.

Nett.

Ihre Mutter hatte soeben gelacht und Draco scheint mehr als nur nervös zu sein.

Wie benommen schaut sie das Schauspiel an und blinzelt perplex, als sich ihre Mutter plötzlich direkt an sie wendet. ,,Hermine?" Sofort starrt sie sie an. ,,Hm?" Sie kann in diesem Moment immer noch nicht begreifen, was hier gerade passiert.

Plötzlich wird sie von der Seite angestupst, was sie kurz zusammen zucken lässt. Augenblicklich sieht sie zur Quelle des Stupses, die sich als der Blonde herausstellt. ,,Hermine? Ist alles in Ordnung? Du bist die ganze Zeit schon so still...Du sagst nichts. Du gibst nicht einmal mehr einen einzigen Laut von dir, was für dich - entschuldige aber - schon wirklich ungewöhnlich ist. Hast du...so 'was wie einen Schock, oder sowas? Bitte sag' wenigstens jetzt irgendwas. Ich wollte, dass du dich freust, wenn du deine Eltern wiedersiehst. Nicht, dass du nichts mehr sagst."

Ein besorgter Ausdruck legt sich auf sein Gesicht und er fasst sie leicht am Arm. Sie blinzelt. Wieder hört sie ihre Mutter leicht lachen. ,,Draco, na hol' doch erstmal Luft, bevor mit ihr sprichst. Bist du sicher, dass sie das überhaupt alles verstanden hat, so schnell wie du redest?"

Draco entfernt seine Hand von ihrem Arm und erneut wird er rot. Er ist noch niemals in seinem Leben so oft rot geworden, wie er es heute getan hat. Und er hat das dumme Gefühl, dass er noch öfter erröten wird, wenn ihre Eltern anwesend sind, als ihm eigentlich lieb ist.

,,Rede ich wirklich so schnell? Oh..." murmelt er und sieht schnell auf seinen Teller und isst schnell ein paar Gabeln. Jean lächelt. Doch bevor sie einen Kommentar dazu abgeben kann, kommt Hermine ihr zuvor, in dem sie den Kopf schüttelt.

,,Ja, ja mir geht es gut. Ich bin nur gerade etwas überfordert mit der Situation, wenn ich das mal so zugeben darf."

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Tut mir leid, dass letzte Woche kein Kapitel kam, mein Bruder hatte Geburtstag und ja, ich war ziemlich beschäftigt.

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now