62 | Anhänglich

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Erzähler

Erneut lächelt die Gryffindor und schüttelt leicht den Kopf. ,,Wer genau bist du und was hast du mit Draco Malfoy gemacht?" Der Malfoy zuckt grinsend die Schulter. ,,Ich bin vermutlich der selbe Mensch wie damals. Nur in besserer Ausführung, die ich schätze mal dir zu verdanken habe."

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Schweigend laufen die beiden Schulsprecher nebeneinander her zurück in die Richtung ihres Turmes. Der Slytherin grinst die ganze Zeit über schon. ,,Ich hoffe ja mal, dass die Eulen diesen gesamte Gewicht dieser massenhaften Geschenke tragen können und nicht mitten im Flug abstürzen. Ich weiß nicht, ob Hogwarts diesen Verlust von Eulen stemmen könnte." witzelt er schließlich, als er die Klappe nicht mehr halten kann.

Die Brünette boxt ihm gegen die Schulter und macht nur ein "Pff". ,,Lass' den Mist. Du hättest mir ja auch bei dem Auswählen der Geschenke helfen können. Aber nein, du hast mich verzweifeln lassen. Ja, vielleicht habe ich etwas übertrieben, aber das ist nicht meine Schuld. Pff."

Der Malfoy schlingt einen Arm um ihre Taille, zieht sie näher an sich heran und strubbelt mit der anderen Hand ihren Haarschopf durch. ,,Sicher. Jetzt gibst du mir die Schuld, weil du nicht sehr entscheidungsfreudig bist. Du bist ziemlich unfair im Moment."

Sie sieht ihn kurz an, rollt dann aber mit den Augen. Er grinst nur weiterhin und belässt es bei seinem Griff und geht nur ganz entspannt den Gang entlang. Aus reinem Reflex lehnt sie ihren Kopf an seine Schulter, was ihn dazu veranlasst sie näher zu ziehen.

Bei Merlin, was auch immer er gerade tut, er macht ihre Situation nicht besser. Eher schlimmer. Hermine aber versucht sich nichts anmerken zu lassen, sondern das Bestmögliche daraus zu machen, was in diesem Sinne das einfache Genießen dieser Geste seinerseits wäre.

Und auch er weiß, dass er sich immer weiter in seine verwirrende und zugleich doch eigentlich schon relativ klare Gefühlslage reinkatapultiert. Einerseits will er sich nicht vollständig in sie verlieben und diese starke Gefühle für sie entwickeln, aber andererseits will er es doch irgendwie, weil er wissen will, wie das ist für jemanden so etwas zu empfinden und auch weil er es eh nicht schaffen würde sie nicht irgendwie berühren oder bei sich haben zu wollen.

Beide sind so in ihren Gedanken versunken, dass sie gar nicht merken, wie sie schon in den Gang einbiegen, in dem der Eingang ihres Turmes liegt. Erst als die Stimme aus dem Portrait ertönt, werden sie abrupt ins hier und jetzt geschleudert. ,,Sind sie sich sicher, dass sich nichts irgendwie verändert hat, was ich durchaus wissen sollte? Oder habe ich nur immer verpasst wie sie damals schon immer so durch die Gemäuer geschlendert sind?"

Erschrocken löst sich die Gryffindor sofort von dem Blonden und benötigt erstmal einen Moment sich zu sammeln und zu fassen, was dem Malfoy natürlich auffällt. Allerdings braucht er ebenfalls erstmal einen Moment, um die Worte von Snape zu speichern und verarbeiten. Schließlich räuspert er sich. ,,Nun, Severus, musst du wirklich alles wissen?" meint der Blonde und lächelt leicht amüsiert.

Hermine tritt ihm gegen den Fuß. ,,Nein, Professor, sie haben die letzten Jahre nichts verpasst. Wir waren nur gerade in der Eulerei, um meine Geschenke von gestern wegzuschicken." erklärt sie freundlich und lächelt mild. Der Blonde prustet leicht los. ,,Severus, du hättest diesen Berg an Geschenken sehen sollen! Weißt du wie lange das gedauert hat jedes verdammte, einzelne Päckchen einzupacken? Merlin, Severus, das war gefühlt noch anstrengender als ein Quidditsch-Training!" beschwert er sich, lacht aber dabei, als er daran denken muss wie die Eulen aussahen.

Der schwarzhaarige, ehemalige Zaubertränke-Professor zieht schmunzelnd eine Augenbraue hoch. Die Beiden sind äußerst interessant neuerdings, wenn sie zusammen sind, muss er feststellen. Es war damals ja immer schon sehr interessant, wenn sie sich einen erbitterten Kampf mit Worten geführt haben, aber das jetzt, wenn sie sich anscheinend ja spaßig ärgern könnte sogar einen neuen Rekord aufstellen.

,,Das diskutieren wir drinnen aus." meint die Brünette nur und sieht ihn leicht lächelnd von der Seite an. Dann wendet sie sich wieder blicktechnisch an Snape. Draco grinst und lacht leicht, kurz und leicht los. ,,Sicher. Wir diskutieren es drinnen aus." kommentiert er ihre Aussage und setzt ein anzügliches Grinsen auf, wobei er seinen Kopf in ihre Richtung dreht.

Sie geht darauf jetzt erstmal nicht weiter ein, sondern sagt nur das Passwort, worauf hin der ehemalige Schulleiter den Eingang öffnet. Sie lächelt ihn nochmal freundlich an, bevor sie sie den Turm betritt. Draco folgt ihr.

Um ihn etwas zu ärgern geht sie in die Küche, währenddessen sie einen Blick auf ihre Muggle-Uhr wirft, die sie sich - zusammen mit vernünftigen Sachen - angezogen hatte, ehe sie sich auf den Weg in die Eulerei gemacht hatten. Zufrieden stellt sie fest, dass die Ruhezeit des Teiges vorüber ist.

Ganz entspannt geht sie zum Kühlschrank und nimmt die Schüssel wieder heraus. Aus dem Augenwinkel bemerkt sie, wie ihr Kollege ebenfalls die Küche betritt. Als sie beginnt die Masse aus der Schüssel heraus zu nehmen, wird sie erneut von hinten umarmt.

,,Hatten wir nicht gesagt, dass wir etwas anderes tun, nachdem wir die Geschenken verpackt und weggebracht haben?"

Hermine schmunzelt. ,,Ich sagte, wenn noch Zeit ist. Die Ruhezeit des Teiges ist aber um." Fies lächelnd knetet sie den mittlerweile festen Teig und rollt ihn leicht auf der Arbeitsplatte. Der Blonde zuckt nur mit den Schultern und beginnt erneut am heutigen Tag damit ihren Hals entlang zu küssen.

Sie kann nur lächelnd die Augen verdrehen und sich dem Teig zu wenden. Wenn er mal etwas fester saugt, schließt sie auch mal kurz die Augen, versucht sich aber nicht von ihrem eigentlichen Vorhaben abbringen zu lassen.

Die Gryffindor wird diese verdammten Plätzchen backen, egal was der Malfoy auch versucht. Doch er hört einfach nicht auf Sachen zu machen, die sie wirklich wuschig machen. Würde jemand sie fragen, was denn seine stärkste Eigenschaft ist, würd sie vermutlich sagen, dass er sehr gut Frauen um den Verstand bringen kann.

Als er sogar noch den Druck der Umarmung verstärkt, muss sie leicht loslachen. Sie dreht ihren Kopf leicht zur Seite, sodass er sein Tun unterbrechen muss. ,,Bist du eigentlich immer so verflucht anhänglich wie gerade eben?"

Er erwiedert ihren Blickkontakt.

,,Nur bei dir."





hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now