56 | Stimmungsschwankungen

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Erzähler

Sie hat ihn fest in der Hand und so wie sie im Moment aussieht, hat sie Spaß daran etwas in diese Richtung zu sagen. Und dann passiert das, was er niemals tun wollte. Das, was er niemals erwartet hätte, zu tun. Draco Malfoy knickt ein:

,,Gut. Ich komme ja schon mit. Warte kurz."

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Leicht verärgert verlässt er das Badezimmer und kurz danach hört sie seine Zimmertür aufgehen. Hermine schmunzelt nur und geht selbst nochmal in ihr Zimmer, um ihre Tasche und ihr Portemonnaie zu holen.

Denn, wie soll sie Geschenke kaufen, wenn sie kein Geld dabei hat?

Ehrlich gesagt hatte sie nicht wirklich erwartet, dass er tatsächlich doch mitkommt. Sie hatte nicht wirklich erwartet, dass er anscheinend doch so eifersüchtig werden könnte. Aber egal wie fies es ist, es freut sie verdammt nochmal, dass er scheinbar so eifersüchtig ist, dass er sich überwindet sie zu begleiten.

Und das, obwohl er eben noch gesagt hatte, dass er kein Weihnachtsmensch ist.

Sie entscheidet sich noch kurz auf die Couch im Wohnzimmer zu setzen und zu warten. Sie muss erneut schmunzeln, als sie ihre Kuscheldecke unordentlich auf dem Polster entdeckt. Die Granger schüttelt den Kopf und beginnt sie zu falten, ehe sie Platz auf der Lehne findet.

Es hatte sie etwas überrascht, dass er gesagt hatte, dass er sie nicht allein gehen lassen wolle. Gleichzeitig aber fand sie das absolut süß und sie freut sich verflucht darüber, dass sie ihm ja wohl doch etwas zu bedeuten scheint.

Auch, wenn sie nicht zu viel darein interpretieren darf.

Denn, dass sie ihm nicht vollkommen egal ist, ist nach dieser Sache im Wald wohl eigentlich nichts Überraschendes mehr.

Sie setzt sich auf die Couch und starrt kurz auf den Kamin. Wenn er nichts merken soll, sie sich nicht vor ihm zum Affen machen will und vor allem ihr Verhältnis darunter nicht leiden soll, dann sollte sie dringend damit aufhören sich darüber Gedanken zu machen.

Plötzlich landet ihre Winterjacke direkt in ihrem Gesicht und eine Mütze, plus ihr Schal folgen. Perplex sieht sie auf und sieht wie Draco die Treppe herunter kommt und sich gerade seine Mütze aufsetzt. Sein Gesicht ist eher grimmig, trotzdem grinst er leicht, als er ihr verwirrtes Gesicht sieht.

,,Wenn du ohne das Alles raus gehen willst, dann wünsche ich dir viel Spaß beim Erfrieren."

Hermine zieht die Sachen an und lächelt selbst etwas, weil sie das vergessen hat anzuziehen. Schließlich stellt sie sich vor ihn und schaut ihn an, da sich sein grimmiger Gesichtsausdruck noch nicht verflüchtigt hat. ,,Du musst ja nicht mitkommen, wenn du nicht möchtest." meint sie gespielt unwissend lächelnd und zuppelt an seinem Mantel herum.

Er tritt näher an sie heran. Sie spielt schon wieder mit ihm. Und wieder macht sie das sehr gut. ,,Sicher. Dann wirst du abgefüllt und abgeschleppt. Vergiss' es. Ich komme mit und passe auf dich auf. Und auch, wenn ich kein Weihnachtsmensch bin und gerne Geschenke shoppen gehe, mir gefällt die Vorstellung nicht, dass dich jemand Fremdes anmacht."

Ein hinterlistiges Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. ,,Oder du bist einfach nur ziemlich besitzergreifend und eifersüchtig und kommst deshalb mit, weil du Angst hast, dass ich das, was wir gerade haben für jemand Anderes aufgeben könnte."

Und sie hat mitten ins Schwarze getroffen.

Doch der Malfoy versucht sich nicht wirklich etwas anmerken zu lassen. Er hätte sich denken können, dass sie irgendwann dahinter kommen wird, aber er hatte doch irgendwie gehofft, dass sie es nicht tun würde. Er beugt sich zu ihr herunter. ,,Woher willst du das denn wissen? Und selbst, wenn es so wäre, Honey, dann wäre es eben so. Du bist eben eine Frau, die äußerst attraktiv und verdammt intelligent ist. Wie könnte man da keine Angst haben ersetzt zu werden?"

Die Gryffindor stellt sich auf die Zehenspitzen. ,,Weißt du eigentlich, dass ich das toll finde, wenn jemand eifersüchtig ist? Ich finde das sehr süß, irgendwie. Vor allem deine Reaktion ist absolut niedlich, weil du erstens versuchst, das zu verstecken und zweitens, weil du dann leicht besitzergreifend wirst. Ist irgendwie sexy."

Draco schnalzt mit der Zunge. ,,Findest du?" säuselt er und beißt sich leicht auf die Unterlippe, während er sich ihren Lippen nähert. Wollten sie nicht eigentlich nach Hogsmeade gehen und diese verdammten Weihnachtsgeschenke kaufen?

Wollten sie.

Und was tun sie?

Sie stehen im Wohnzimmer und sind kurz davor sich schon wieder zu küssen, weil Beide es einfach nicht lassen können. Sie provozieren sich immer und immer wieder und es passiert, ohne, dass sie es kontrollieren können.

Die Brünette macht nur einen abwesenden Ton, weil ihre Aufmerksamkeit - mal wieder - seinen Lippen liegt. Egal wie sehr sie versuchen würde sich zu konzentrieren, sie schweift immer irgendwie ab. Dem Blonden geht es genauso.

Zur Hölle mit dieser körperlichen Anziehung.

Der Malfoy überbrückt den letzten Abstand zwischen ihnen und drückt seine Lippen erneut heute Morgen auf ihre. Sie seufzt und ihre eine Hand hält sein Gesicht leicht fest. Beide öffnen ihren Mund und er schlingt seine Arme um ihre Taille.

Scheiß auf Geschenke, wenn man das hier zu Weihnachten haben kann, denkt er sich, als sich ihre Zungen umspielen und er leise aufseufzen muss.

Sie verschränkt ihre Arme hinter seinem Nacken und denkt sich, dass sie vielleicht doch noch etwas Zeit hat, bis sie los müssen. ,,Vielleicht...Vielleicht müssen wir ja doch noch nicht los...?" murmelt er schließlich und öffnet kurz die Augen, um sich eine Antwort zu beschaffen.

Sie grinst kurz, löst sich aber dann von ihm. Allerdings nicht, ohne ihm nochmal einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken. ,,Wir müssen. Aber wir haben die ganzen Ferien Zeit für solche Sachen. Also Zeitdruck haben wir schonmal nicht."

Er legt seinen Kopf schief. ,,Dafür, dass wir jetzt gehen, um - unnötigerweise wohl bemerkt - Geschenke für deine - wie du es nanntest - Idioten von Freunde zu kaufen, habe ich einen gut bei dir, Deal?" Hermine zieht eine Augenbraue hoch. ,,Was kein Schmollen? Wer bist du und was hast du mit Draco Malfoy gemacht?"

Hermine lacht am Ende des Satzes leicht. Der Blonde zuckt die Schultern. ,,Man muss im Leben eben gewisse Risiken und Kompromisse eingehen, wenn man weiter kommen will." entgegnet er und grinst sie übertrieben freundlich an.

,,Okay, welche Pillen hast du genommen, dass du heute Morgen so tiefgründig bist und jetzt sogar ohne zu schmollen mit mir abziehen willst?"

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Kde žijí příběhy. Začni objevovat