73 | Schon wieder?

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Erzähler

Wenn er irgendwelche neckenden Aussagen tätigt, klart das Grau immer auf und es funkelt, als ob es ein klarer Himmel voller Sterne wäre. Und wenn er seine Gefühle wirklich offen und ehrlich Preis gibt, dann scheint das Eisgrau leicht zu schmelzen, wie es bei einem Eisberg bei Wärme der Fall ist.

Er weiß es nicht, aber genau diese kleinen Details beginnt sie so sehr zu lieben.

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Draco beruhigt sich langsam wieder, sieht sie aber weiterhin an und grinst die ganze Zeit über, was Hermine ebenfalls zum Lächeln bringt. Auch wenn Draco Malfoy schon ein Mysterium für sich ist, wenn man ihn nicht wirklich kennt, ist er eigentlich eine sehr faszinierende Persönlichkeit.

,,Wieso genau denken jetzt nochmal alle, dass wir ein Paar wären?" fragt die Brünette schließlich, als der Blonde wieder vollkommen ruhig da sitzt, zwar immer noch ein Grinsen auf dem Gesicht hat, aber wenigstens nicht mehr halb vor lachen stirbt.

Er zuckt die Schultern und sein Grinsen verbreitert sich. ,,Denk' daran, was Harry und Ginny gesagt haben. Wir sind doch gar nicht so verschieden. Also wirklich, Darling, dass du das nicht bemerkst..." scherzt er. Sie reißt langsam die Augen auf, als ob sie etwas begreifen würde.

Sie schlägt sich selbst gegen die Stirn. ,,Natürlich...Wie konnte ich das nur übersehen?" meint sie ironisch und lacht leicht. Er steigt in das Lachen mit ein und wirkt sehr ausgelassen im Moment, was sie überrascht, aber glücklich zur Kenntnis nimmt.

Scheinbar macht ihm Weihnachten doch mehr Spaß, als er gedacht hätte.

,,Ihr scheint auf jeden Fall gut zu harmonieren, ihr zwei. Ihr wärt mit Sicherheit ein tolles Paar." meint Jean und schmunzelt die Beiden deutlich angetan zu. Sie wirkt eindeutig so als hätte sie den Slytherin liebend gern als Schwiegersohn, was sie beinahe schon mit einem Augenrollen kommentieren könnte, weil sie weiß, dass diese Tatsache niemals Realität werden wird.

Draco lächelt nur weiterhin und zuckt mysteriös mit den Schultern. ,,Wer weiß, was noch nicht ist, kann ja noch werden..." Er wirft einen kleinen Seitenblick zu der Brünetten, die wieder einmal an diesem Abend erschrocken-schockiert die Augen aufreißt.

Hat er gerade wirklich...?

Schnell räuspert sie sich, um die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht zu überspielen. Dem Malfoy bleibt das natürlich nicht verborgen. Provokant wie er ist, legt er für Hermines Eltern unbemerkt eine Hand auf ihren nackten Unterschenkel sich streichelt mit seinem Daumen leicht darüber.

Dieses miese, kleine Frettchen...

Angestrengt versucht sie sich nichts anmerken zu lassen, was ihr wirklich schwer fällt, da immer ein Feuer in ihr entbrennt, wenn er sie so anfasst und dazu noch so einen dreckigen Blick, gleichzeitig aber einen so unschuldigen Gesichtsausdruck für ihre Eltern, aufsetzt.

So unauffällig wie es ihr möglich ist, tätigt sie einen tiefen Atemzug, entscheidet sich aber in sein Spiel einzusteigen. Sie legt ihre rechte Hand auf seinen linken Oberschenkel, malt mit ihren Fingerkuppen kleine Kreise auf seine Anzughose und wandert immer weiter nach oben, was er mit einem ebenso tiefen Atemzug wie sie ihn zuvor getan hat, kommentiert.

Sie lächelt nur hinterhältig und bleibt ihrer Geste treu. ,,Mum...Ich denke wir sind doch etwas zu verschieden. Außerdem solltest du wissen, dass er doch gar nicht mein Typ ist..." antwortet nun auch Hermine auf die Aussage ihrer Mutter und drückt leicht während ihrer kreisenden Bewegungen zu, während ihre Kreise mal kleiner mal größer werden und ihre Hände langsam aber sicher hoch zu seinem Hosenbundbereich gleiten.

Daraufhin zieht er scharf Luft ein. Ob es an ihrer körperlichen Provokation oder an ihrer wörtlichen Provokation liegt, kann sie nicht genau sagen. Jean lacht erneut. ,,Ihr könnt sagen, was ihr wollt, ich würde euch kein Wort glauben. Ihr zwei seid einfach zu niedlich zusammen. Was auch immer die letzten Jahre passiert ist, es wurde Zeit, dass man euch zwei zusammen in einen Turm sperrt."

Hermine klappt scheinbar schockiert der Mund auf, währenddessen Draco ganz gelassen wieder anfängt vor sich hin zu grinsen. ,,Darf ich mich dieser Meinung anschließen oder muss ich Angst haben, dass du mich umbringst, Darling?" fragt er ärgerlich neckend an sie gerichtet und setzt seinen typischen Schleimer-Blick auf.

Sein Grinsen verbreitert sich nur noch weiter, sodass man seine makellosen weißen Zähne sehen kann. Ein wirklicher Lichtblick für jeden Zahnarzt. Wortwörtlich. Apropos Zahnarzt...Ihr Vater wirft dem Blonden einen ernsten Blick zu, der sein Grinsen sofort wieder verkleinert.

Augenblicklich wird er ernst, räuspert und erhebt sich sogar. ,,Ich...ehm...denke ich lasse euch mal allein...Es ist ja schließlich Weihnachten und...das ist schließlich ein Fest der Familie. Wollt ihr noch irgendwas essen...? Ich könnte euch noch etwas zu essen auf den Teller tun. Wenn nicht, dann...ehm...würde ich jetzt...nach oben gehen."

Erneut räuspert er sich, ehe er seinen Teller und sein Glas nimmt und in die Spüle stellt. Die Brünette blickt ihn aufgrund des plötzlichen Stimmungswechsel etwas perplex an. Und auch ihre Mutter scheint leicht irritiert. ,,Draco, bleib' doch. Warum möchtest du denn jetzt gehen? Ich verstehe nicht..."

Er versucht ein Lächeln aufzusetzen, was ihm mehr misslingt als gelingt. ,,Ich habe mich sehr gefreut mit euch dreien zusammen essen zu dürfen, aber ich gehöre nicht zur Familie und ich möchte euch gern die Zeit gönnen. Ihr habt es mehr als verdient, habt euch Jahre jetzt nicht gesehen und ich denke ihr habt euch auch noch eine Menge zu erzählen. Und da das Privatangelegenheiten sind und ich nicht zur Familie gehöre, geht es mich auch nichts an. Es hat mich trotzdem sehr gefreut."

,,Das ist doch totaler Quatsch, Draco. Dann gehörst du halt ab jetzt - und wenn du möchtest, wir wollen dir nichts aufzwingen, auch nur heute - zur Familie. Deswegen musst du doch jetzt nicht gehen." wirft Jean ein.

Er hebt abwehrend die Hände. ,,Jean, wirklich, das ich äußerst nett von dir, aber ich merke gerade, dass die letzten Tage doch mehr an mir gezerrt haben, als ich gehofft hatte. Ich denke Schlaf wird mir ganz gut tun. Danke für deine Offen - und Freundlichkeit, Jean, aber ich bin wirklich ziemlich fertig. Wenn ihr geht, werde ich euch selbstverständlich verabschieden, aber ein kleines Nickerchen hat noch keinem geschadet. Ich bin oben."

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang