21 | Eine kleine, aber doch so bedeutende Geste

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Erzähler

Der Malfoy sieht wie Potters Blick von seiner Kollegin zu ihm schweift und wieder zurück. Letztendlich bohren sich seine grünen Augen fast in seine eigenes Eisgrau und er kann die Fragen schon quasi sehen, die anscheinend in dem Kopf des Schwarzhaarigen herum schwirren. Schnell senkt der Blonde seinen Blick und betrachtet den Boden, der plötzlich sehr interessant zu sein scheint. Doch der Blick des Auserwählten haftet immer noch auf ihm.

Scheiße.

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McGonnagal räuspert sich. ,,Nun denn. Wenn alles geklärt ist, würde ich sagen, dass wir gehen können." meint sie und holt etwas aus der Tasche ihres Umhangs, was zunächst recht klein ist. Schnell hat sie es aber auf seine normale Größe gezaubert. Zum Vorschein kommt ein silberner Putzeimer. Ein Portschlüssel. ,,Bitte alle festhalten."

Alle machen einen Schritt vor und fassen das Putzutensil an. Sofort werden sie in einen Strudel gerissen und landen alle unsanft im einem - wenigsten weichen - Gras. Langsam setzen sich alle auf und reiben sich leicht schmerzlich bestimmte Körperteile, auf denen sie beispielsweise gelandet sind. Hermine und Draco sind einer der Ersten, die aufstehen.

Beide klopfen sich den dezent entstandenen Dreck von der Kleidung und sehen sich um. Die anderen Schüler stehen auch langsam auf. McGonnagal steht allerdings schon und sieht auch nicht so aus, als hätte sie überhaupt auf dem Boden gelegen. Natürlich hat sie nicht auf dem Boden gelegen.

Wie auch immer die Erwachsenen machen, die Meisten fallen einfach nie hin, nachdem sie den Portschlüssel verwendet haben. Draco würde wirklich gern das Geheimnis wissen, denn es nervt ihn immer wieder auf den Hintern - oder sonst wo drauf - zu fallen.

Nachdem alle wieder stehen und ihr jeweiliges Gepäck wieder in den Händen halten holt die Schulleiterin wieder etwas aus ihrem Umhang und vergrößert es wieder. Diesmal ist es ein Zelt. ,,Das ist das Zelt, in dem sie alle schlafen werden...Ihre Schlafsäcke sind in dem Zelt. Und, weil sie so schockiert gucken, Mr. Weasley: Auf dem Zelt liegt ein Unspürbarer-Ausdehnungszauber. Es ist also genug Platz für sie alle. Und nun...Zauberstäbe her." Zum Ende des Satzes schmunzelt sie leicht.

Stöhnend kramen alle Anwesenden - außer McGonnagal logischerweise - ihre Zauberstäbe heraus und legen sie in McGonnagals ausgestreckte Hand. Diese grinst. ,,Ich bitte doch um weniger Schmerz. Es geht um ihre Zauberstäbe. Sie bekommen sie doch wieder. Und nun wird es Zeit für mich zu gehen. Ich wünsche ihnen viel Spaß und vor allem habe ich eine Bitte an sie: Nutzen sie die Zeit."

Dann appariert sie. Und lässt die Schüler einfach nur auf dieser verdammten Wiese stehen. Wortlos sieht Draco sich um. Er befindet sich - mit dem Rest - auf einer Art größerer Lichtung, die ringsum von Wald umgeben ist. Der Wald wirkt etwas bedrohlich, aber die Sonne versucht etwas durch die Baumkronen hindurch zu dringen und alles etwas freundlicher wirken zu lassen.

Als er sich wieder zurück dreht, stehen alle immer noch nur dumm da und schweigen. Bis Potter in die Hände klatscht. ,,Ja...Dann werden wir mal das Zelt aufbauen...Wer hilft?" Man merkt deutlich, dass er versucht die Stimmung etwas aufzulockern. Zur Überraschung kommen alle an und wollen helfen. Alle außer Weasley.

Zusammen beginnen sie also stumm das Zelt aufzubauen, während der rothaarige Weasley nur daneben steht und dümmlich zuseht. Das regt den Blonden zwar auf, er sagt aber nichts dazu. ,,Sag' mal seit wann trägst du eigentlich Make Up, Granger?" ertönt plötzlich Pansys Stimme. Augenblicklich ist er voll bei der Sache und hellhörig. Und auch die Angesprochene selbst scheint jetzt wieder aufmerksam. Denn eigentlich waren die beiden Schulsprecher eher in ihren eigenen Gedanken, als vollkommen bei der Sache.

Hermine sieht die Schwarzhaarige an. ,,Ich weiß nicht ganz. Ich habe schon des Öfteren mal Schminke im Gesicht gehabt...Halt nur nicht so offensichtlich. Aber so offensichtlich und - nennen wir es mal - gewagt, im Vergleich zu sonst...Ich weiß gar nicht. Ich mag es irgendwie mit meinem weiblichen Charme zu spielen. Bestimmte Leute sagten, sie würden es auch mögen, wenn ich meinen weiblichen Charme einsetze und mit ihm spiele..." meint sie und lächelt leicht gegen Ende ihres Satzes.

Sie wirft einen Blick zu ihrem blonden Kollegen, der sie plötzlich ansieht. Aber dann doch schnell wieder wo anders hinschaut. Es überrascht ihn, dass sie sich auf seine Aussage in so einer Situation bezieht. Es überrascht ihn, dass sie auf seine Aussage zurückgreift, obwohl sie eigentlich ja erst gerade eben eine doch recht heftige Auseinandersetzung in McGonnagals Büro hatten.

,,Also ich finde ja sie kann Make Up tragen. Aber ich finde ja auch, dass sie kein Make Up tragen muss, um schön und attraktiv zu sein. Sie sieht so oder so meistens - eigentlich immer - wahnsinnig gut aus. Aber wenn sie Make Up trägt, unterstützt das natürlich ihren weiblichen Charme..."

Auf einmal liegt alle Aufmerksamkeit auf Draco. Dieser begreift, was er da eben gesagt und erstarrt sofort. Ach du heilige...Hat er wirklich...? Hat er das gerade echt gesagt? Vor "all den Schülern"...?! Oh bei Merlin...Wenn Granger bis jetzt noch keine Mordpläne hatte, dann schmiedet sie jetzt welche. Er hätte sich nun wirklich keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können, um von ihr schon förmlich zu schwärmen. Erstens: Sie hatten sich kurz bevor noch förmlich angeschrien. Und zweitens: Sie befinden sich unter den Schülern, die das wohl am Wenigsten hören sollten.

Innerlich betet er. Bitte, bitte. Bei Merlin lass' sie jetzt nicht auf ihn zugestürmt kommen und ihn verhexen. Bitte, bitte nicht. Oder noch schlimmer. Lass' sie ihn nicht schlagen. Schmerzlich denkt er an diesen Moment zurück. Sie hatte ihn damals verdammt fest geschlagen. Wenn er daran zurück denkt, schmerzt sein Gesicht heute noch. Er schließt sogar kurz die Augen und macht sich auf ihre vermutlich ziemlich heftige Reaktion gefasst.

Doch nichts dergleichen geschieht. Also öffnet er seine Augen wieder. Schon quasi gespannt schießt sein Blick zu der Brünetten, die ihn scheinbar die ganze Zeit ansehen hat. Sie beginnt leicht zu schmunzeln. ,,Ist das so?" meint sie neckend. Lässig zuckt er die Schultern. ,,Such' dir aus, ob du mein Kompliment annehmen möchtest...Aber du solltest wissen, dass ich das ernst meine."

Er versucht so cool wie möglich herüber zu kommen. Die Anderen müssen nicht wissen, dass zwischen den Beiden etwas vorgefallen ist. Und jetzt nicht auf den Sex und die sexuellen Begegnungen bezogen. Sondern eher auf diesen hässlichen "Streit". Überrascht aber dennoch insgeheim erfreut, beobachtet er wie Hermines Mundwinkel leicht anfangen zu zucken.

Und genau diese kleine Geste löst irgendwo tief in ihm drin etwas aus, was er niemals auch nur annähernd beschreiben könnte.

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Draco dieser alte Schlawiner (?)...😂

Was sagt ihr zu dieser Entwicklung?

Glaubt ihr Ron wird sich dazu noch äußern?

Und allgemein was ist eure allgemeine Meinung zum Kapitel?

Lasst sie mir gern da. :)

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now