89 | Schlichtung

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Erzähler

Hermine weiß gar nicht mehr, was sie sagen soll, weshalb sie wieder ins Schlafzimmer zurückgeht und sich erstmal baff auf das Bett der Beiden setzt und ihre Aufmerksamkeit versucht auf Draco zu legen, der aber nur die Koffer auf das Bett legt und anschließend im Badezimmer verschwindet, ohne sie weiterhin in Beachtung zu ziehen.

Verflucht.

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Sie lässt den Kopf sinken und verschränkt ihre Hände miteinander. Sie kann ja verstehen, dass er etwas sauer ist, aber deshalb gleich so aufzufahren und sie vollständig zu ignorieren? Ja, sie weiß. dass sie selbst übertrieben hat, aber...

Ach verdammt.

Sie kann ihn verstehen, aber sie hofft, dass sie jetzt wirklich nicht Alles kaputt gemacht hat. Schnell ertönt das Geräusch einer sich öffnenden und wieder schließenden Tür und sie hört auch ganz schnell seine Schritte.

Immer noch ignoriert er sie.

,,Möchtest du mich jetzt die ganze Zeit über ignorieren?" fragt sie deshalb leise, ohne allerdings aufzusehen. Eine Antwort bekommt sie nicht. Die Brünette seufzt, steht auf und zieht sich die Mütze, plus die Jacke und Schal aus. Der Blonde tut es ihr schweigsam gleich. ,,Merlin, Draco, es tut mir leid. Ich wollte so etwas doch nicht. Ich komme nicht aus so einem reichen und angesehenen Haushalt wie du es tust und bin so eine Art Luxus nicht gewöhnt. Und du müsstet mittlerweile wissen, dass ich mir relativ wenig aus Geld mache. Ich weiß, dass du es nur gut meinst und wenn du mich fragst, dann ist das auch total süß, dass du dir selbst hier für so viel Mühe gegeben hast, aber ich bin eben ein verfluchter Sturkopf. Bitte ignorier' mich nicht weiter. Ich will jetzt nicht alles kaputt gemacht haben."

Frustriert wirft sie ihre gerade ausgezogenen einfach nur aufs Bett und sieht den Malfoy mit der selben Emotion an. Er starrt jedoch nur ziemlich ausdruckslos zurück. Sie atmet laut aus und stellt sich vor ihn. ,,Ich mache auch alles. Ich kann mich so oft entschuldigen wie du willst, ich kann...keine Ahnung, was du möchtest, aber bitte rede wieder mit mir. Ich möchte nicht, dass du mich jetzt die ganze Zeit nicht beachtest."

Beinah schon fast verzweifelt sieht sie ihn an. Und nun wird der Gesichtsausdruck durchaus weicher. ,,Du hast mir das Gefühl gegeben, dass meine ganze Organisation fehlerhaft ist. Auch als du erst nichts gesagt hast als du den Stadtplan gesehen hast, hast du mich extrem damit verunsichert. Ich wollte nichts falsch machen und doch hatte ich für kurze Momente die Angst und das Gefühl, dass ich alles falsch gemacht habe."

Sie seufzt. ,,Das wollte ich doch nicht. Ich bin sowas nur eben nicht gewöhnt. Anders als du, Draco. Du lebst seit Geburt vermutlich in so welchem Luxus und natürlich suchst du, wenn du reist auch dann genau so etwas aus. Aber ich glaube dir ja auch, wenn du mir versicherst, dass du es nur gut meintest. Mittlerweile hast du mich sogar soweit, dass ich dir sogar alles glaube. Bitte, Draco."

,,Du sagst du würdest alles tun?" flüstert er und seine Stimmung scheint sich plötzlich von den einen auf den anderen Moment verändert zu haben. Seine Mundwinkel beginnen leicht zu zucken, als er diese Worte ausspricht. Wieder ist sie überrascht darüber, wie schnell sich seine Laune ändern kann. Um die Situation allerdings zu retten, entscheidet sie mitzumachen.

,,Alles."

Er zieht eine Augenbraue hoch. ,,Das glaube ich dir nicht." meint er und tritt einen Schritt näher an sie heran. Die Gryffindor verschränkt die Arme vor der Brust. ,,Dann glaube es halt nicht." sagt sie leise und zuckt mit den Schultern, während ihre Mundwinkel sich leicht anheben.

Erneut schreitet er näher. Seine Hände lösen den verschränkten Zustand ihrer Arme und halten ihre Hände über ihrem Kopf zusammen. ,,Dafür, dass ich gerade eben noch ziemlich sauer auf dich war und du darum gebettelt hast, dass ich dich nicht tagelang ignoriere, bist du jetzt ziemlich frech, meine Liebe." Ihre Augenbraue zieht sich in die Höhe und ihr Mund verzieht sich zu einem leichten Grinsen.

,,Ich bin immer frech und werde dir widersprechen. Das sagte ich dir bereits in der Halloween-Nacht, nur falls dein Erinnerungsvermögen nicht mehr das Allerbeste ist." Der Slytherin kommt ihrem Gesicht wieder näher und Hermine ist überrascht, dass sich jede Wut oder Verletztheit aus seinen Augen und seinem Gesichtsausdruck verbannt hat und durch Belustigung ersetzt wurde.

Er beginnt zu grinsen. ,,Ich kann mich sehr gut an diese Nacht erinnern. Sie war wirklich sehr...interessant." entgegnet er säuselnd. Ein kleiner, abschätziger Ton verlässt ihre Kehle. ,,Interessant, ja?" fragt sie und kommt seinem Gesicht ebenfalls näher.

Wieso genau muss eigentlich fast jede Unterhaltung der Beiden so enden? Können sie sich nicht wie normale Menschen unterhalten ohne ständig halb - und meist eben auch vollständig - übereinander herzufallen?

Ihre Nasen berühren sich. ,,Eigentlich sogar sehr interessant." Ihre zweite Augenbraue gesellt sich zu ihrer Ersten. ,,Pff." macht sie nur gespielt beleidigt und will sich gerade aus seinem Griff um ihre beiden Handgelenken winden, als er eben diesen verstärkt und sie aus dem Nichts küsst.

Hermine grinst, erwiedert den Kuss aber nicht sofort, weshalb er die Intensität seiner Gefühle, die er in den Kuss einbringt, verstärkt und sie leicht an die Wand drückt. Sie entscheidet sich nachzugeben. Kurz danach lässt er ihre Handgelenke los und hebt sie stattdessen an, sodass sich ihre Beine wie von selbst um seine Hüfte schlingen.

Ihre Arme verkreuzen sich hinter seinem Nacken und der Blonde trägt sie zum Bett, wo er sie vorsichtig darauf ablegt und quasi auf sie draufkrabbelt. Er muss ja zugeben, er war nicht wirklich sauer auf sie, eher etwas gekränkt, aber es hatte ihn doch schon irgendwie verletzt, dass sie scheinbar nicht mit dem zufrieden war, was er organisiert hat, wobei er sich mächtig Gedanken gemacht hatte.

Allerdings hat er nicht gegen den Verlauf der Dinge, da das Schlechteste dieser Welt definitiv nicht daraus besteht mit der Gryffindor rumzuknutschen. Eher im Gegenteil mit Hermine Granger zu knutschen ist wohl einer der besten Dinge, die er jemals in seinem Leben getan hat. Und davon gibt es bekanntlich nicht sonderlich viele. Aber zu den Wenigen, die er vollbracht hat, gehört sich einerseits auf sie einzulassen - jetzt mal nicht im Betracht auf körperlich oder menschlich - und sie zu küssen ohne Frage hinzu.

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A / N

In diesem Kapitel sind bereits Wiederholungen aus vergangenen Kapiteln aufgetreten, was Formulierungen und Sätze angeht, und im nächsten Kapitel wird das ebenfalls der Fall sein, sogar weit aus schlimmer als hier.

Ich habe es leider nicht rechtzeitig geschafft die Kapitel zu überarbeiten, was mir leid tut, zusätzlich streikt meine Gesundheit im Moment, weshalb ich es heute nicht tun konnte.

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now