85 | Atmosphäre

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Erzähler

Ist das jetzt sein Ernst? Sie hatte gequiekt vor Freude und ist ihm sogar vor unkontrollierten Glückhormonen aufgesprungen und jetzt fragt er sie, ob die Überrascht geglückt ist? Wirklich jetzt? Das kann auch nur ein Draco Malfoy.

Die Granger bückt sich und hebt erstmal die Koffer auf, die er zuvor ja fallen gelassen hatte, ehe sie ihn wieder unaufhörlich angrinst. ,,Draco, du hast eine Reise nach Paris organisiert, ich gebe hier übernatürliche Laute von mir und du fragst mich, ob die Überraschung gelungen ist? Draco, zum Hinweis du hast mich nach Paris gebracht!"

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Er nickt lächelnd und nimmt ihr das Gepäck wieder aus der Hand. Er hatte es bis jetzt getragen und was er anfängt, bringt er auch zu Ende. ,,Ich weiß, dass ich dich nach Paris gebracht habe. Ich habe das Ganze schließlich organisiert, geplant und mir auch ausgedacht. Ich muss ja wissen, ob sich der Aufwand gelohnt hat."

,,Ich habe dich nicht gezwungen auch nur irgendwas zu planen." stellt sie sogleich klar und verschränkt die Arme vor der Brust. Erneut nickt er lächelnd. ,,Ich weiß. Das sollte jetzt auch nicht so herüber kommen, als wenn ich mich gezwungen gefühlt habe. Das habe ich nicht. Ich habe das gern gemacht. Und jetzt komm', unser Hotel wartet."

Ein Schmunzeln ziert ihre Lippen. ,,Du bist wirklich unglaublich." lacht sie und trottet ihm erneut hinterher, als er sich wieder in Bewegung setzt. Ihr Blick gleitet durch ihre Umgebung und mit jedem Haus und jeder Person, die sie sieht, funkeln ihre Augen mehr vor Glückhormonen.

Sie kann nicht fassen, dass er sie wirklich nach Paris eingeladen hat. Ehrlich gesagt hatte sie nicht wirklich gewusst, was sie erwarten sollte, als sie ihre Koffer im Schulsprecherturm gesehen hatte und Draco dann auch noch Snape bestätigte, dass er tatsächlich mit ihr weg möchte.

Aber mit Paris hatte sie im Leben nicht gerechnet.

Hermine muss zugeben, dass sie erstmal gar nicht darauf reagieren konnte, als sie die Überschrift des Stadtplans gelesen hat. Sie schlief ja eben noch im Zug und war dementsprechend noch leicht benommen als sie aus dem Bahnhof getreten ist.

Als dann allerdings der Ortsname Paris vor ihrem Auge auftauchte, war sie wieder hellwach. Erst war sie irritiert, dann überrascht und dann war es einfach über sie gekommen und sie hatte ihn umarmt. Eigentlich ist es ja schon sehr ironisch, dass er mit ihr ausgerechnet nach Paris, in die Stadt der Liebe, gefahren ist, da sie ja gerade mitten drin ist, ernsthafte Gefühle für den Blonden zu entwickeln und das macht es natürlich nicht gerade besser, aber allein die Tatsache, dass er sich hingesetzt hatte und sich ernsthafte Gedanken über ihre gemeinsamen Ferien gemacht hatte, obwohl er nicht annähernd dazu verpflichtet ist, ist für sie schon wieder so süß und rührend, dass ihr Unmut über ihre Gefühle schon wieder in den Hintergrund gerückt wird.

Er wird es mit Sicherheit nicht wissen, aber mit jeder gutmütigen Tätigkeit ihr gegenüber vermehren und vor allem verstärken sich ihre Gefühle für ihn nur noch weiter, was ihr später zum Verhängnis werden könnte.

Und doch ist es ihr schon fast egal, weil diese Atmosphäre, die sie gerade umgibt einfach nur wunderschön ist. Sie hatte sich sagen lassen, dass Paris im Sommer ja schon ein Erlebnis sein soll, aber jetzt wo sie hier ist und sich umschaut, muss sie gestehen, dass Paris im Winter definitiv das Romantischste ist, was sie jemals gesehen hat.

Draco wirft einen Blick nach hinten und beginnt sofort zu lächeln, als er das begeisterte Gesicht von der Granger bemerkt. Ihr Mund ist zu einem wundervollen Grinsen verzogen, wobei man ihre scheinbar perfekten Zähne sehen kann, ihre Augen leuchten schon förmlich, ihre Wangen sind leicht gerötet und einige Haarsträhnen fallen ihr ins Gesicht, währenddessen der Rest ihrer Haare voluminös um ihre Gesichtskonturen liegt.

Verdammt, sie ist mehr als nur niedlich im Moment.

Plötzlich schaut sie ihn direkt an und er glaubt noch nie soviel Begeisterung und Freude in ihrem Blick gesehen zu haben, außer, wenn sie liest. Und in diesem Moment ist er schon irgendwie stolz so etwas mit einer kleinen Reise geschafft zu haben.

Kurz schaut er ihr noch weiter in die Augen, bevor er sich wieder nach vorn wendet und versucht sich zu orientieren. Okay...Er hatte sich in Australien extra von Hermines Eltern das sogenannte Internet zeigen lassen. Eine Muggle-Erfindung, die mehr als nur nützlich ist, wie er erfahren hatte. Im diesem Internet hatte er dann nach Hotels recherchiert, die möglichst in der Nähe des Eifelturms liegen und auch wenn schon etwas zu bieten haben.

Nachdem er dann eins gefunden hatte, hatte er auch gleich noch geschaut wie man da hinkommt, damit sie nicht vollkommen in der Stadt herum irren. Und wenn er sich nicht ganz irrt, dann müsste hier gleich eine Metro-Station erscheinen.

Ah, da ist sie ja.

Er wartet nur kurz auf seine Begleitung, die scheinbar gedankenverloren hinter ihm her läuft und alles in ihrer Umgebung genau analysiert. Erst als sie in ihm hinein läuft, schreckt sie leicht auf und scheint wieder in der Realität zu sein.

Sie blinzelt ein paar Mal perplex, ehe sie ihn irritiert ansieht. ,,Was ist?" fragt sie anschließend und legt den Kopf schief. Er grinst nur. ,,Wir müssen mit der Metro fahren, um zu unserem Hotel zu kommen, Schätzchen. Und ich habe nur eben auf dich gewartet, damit du mir nicht verloren gehst, weil du hier so verträumt durch die Gegend spazierst."

Hermine errötet leicht, was im Anbetracht der Tatsache, dass sie durch die Kälte schon leicht rötlich im Gesicht gefärbt ist, nur noch süßer erscheint. ,,Du bist ein Idiot, Draco." murmelt sie und tritt neben sie, um den Weg fortzusetzen, was sie tun.

Gemeinsam betreten die Metro-Station "Villejuif - Louis Aragon" und machen sich gleich daran einen Ticket-Automaten oder ähnliches zu suchen. Der Malfoy schmunzelt nur und schenkt ihr einen kleinen Seitenblick, den sie zu erwiedern scheint.

Während er schließlich am gefundenen Ticket-Automaten steht und versucht zügig Fahrkarten zu ziehen, liest die Brünette sich alles, was er eintippt, genau durch, was ihn abermals zum schmunzeln bringt. ,,Ich bin aber gerne dein Idiot, Hermine." nuschelt er nur als Antwort auf ihre Aussage und konzentriert sich schnell aber wieder auf das Kaufen der Fahrausweise in der Hoffnung, dass sie wieder nichts davon mitbekommen hat.

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ACHTUNG!

In diesem und in den folgenden Kapitel sind Fehler bezüglich der Lage von geographischen Dingen enthalten.

Mir war dies erst aufgefallen, als die Kapitelreihe bereits fertig gestellt war und ich hatte keine Zeit das alles nochmal umzuschreiben.

Ich hoffe mir wird verziehen.

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now