90 | Pläne, ein Kosename und Koffer auspacken

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Erzähler

Ihre Arme verkreuzen sich hinter seinem Nacken und der Blonde trägt sie zum Bett, wo er sie vorsichtig darauf ablegt und quasi auf sie draufkrabbelt. Er muss ja zugeben, er war nicht wirklich sauer auf sie, eher etwas gekränkt, aber es hatte ihn doch schon irgendwie verletzt, dass sie scheinbar nicht mit dem zufrieden war, wobei er sich mächtig Gedanken gemacht hatte.

Allerdings hat er nicht gegen den Verlauf der Dinge, da das Schlechteste dieser Welt definitiv nicht daraus besteht mit der Gryffindor rumzuknutschen. Eher im Gegenteil mit Hermine Granger zu knutschen ist wohl einer der besten Dinge, die er jemals in seinem Leben getan hat. Und davon gibt es bekanntlich nicht sonderlich viele. Aber zu den Wenigen, die er vollbracht hat, gehört sich einerseits auf sie einzulassen - jetzt mal nicht im Betracht auf körperlich oder menschlich - und sie zu küssen ohne Frage hinzu.

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Dieser Kuss ist wieder anders. Diesmal kann er es nicht wirklich beschreiben, was genau wieder anders als die anderen Male ist, aber er hat das Gefühl, dass jeder Kuss zwischen ihnen anders ist. Es kommt immer auf die jeweilige Situation an, in der sich die Beiden gerade befinden.

Die jeweiligen Emotionen in den Situationen spielen natürlich eine große Rolle und genau das ist es, was diese Küsse der Gryffindor und des Slytherins so interessant machen, da sie Gefühle - ganz egal auf welchem Wege sie dies tut - in ihm auslösen kann wie niemand anderes sonst. Und genau das findet er so faszinierend.

Das Zusammenspiel ihrer Lippen und Zungen dauert - wie Außenstehende es möglicherweise formulieren würden - eine ganze Weile, ehe sie sich aufgrund von Atemnot voneinander lösen. Sowohl Hermine als auch Draco ringen leicht nach Luft und legen ihre Stirn an die des jeweils anderen. ,,Habe ich schon mal gesagt, dass du mich echt fertig machst?" meint der Malfoy schließlich, als er wieder genug Sauerstoff getankt hat.

Hermine lacht tatsächlich leicht, sodass er ihren warmen Atem auf seinem Gesicht spüren kann. ,,Kann schon sein." entgegnet sie nur und er kann ihr Grinsen schon förmlich spüren, ohne, dass er seine Augen aufmachen muss. Sie liegen noch kurz so da, bevor er sich wirklich seine Augen aufmacht.

,,Was möchtest du heute noch machen?" fragt er, während er sich aufsetzt. Die Brünette bleibt noch liegen, öffnet aber ebenfalls ihre Augen und setzt ein verschmitztes Grinsend auf. ,,Wie wäre es mit Koffer auspacken?" Er schürzt die Lippen. ,,Darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus." meint er und rollt lächelnd die Augen, währenddessen sie hochmotiviert aufsteht und beginnt ihre beiden Jacken zusammen zu legen.

Sie lacht jedoch nur und öffnet die Kommodentür, um ihre Jacken, Mützen, Handschuhe und Schale dort herein zu verfrachten. Als sie sich dann wirklich ihre Koffer schnappt, stöhnt er frustriert auf und wirft sich rücklings auf die Matratze des Bettes. ,,Wir sind hier im Paris und was tut Hermine Granger mit als erstes, wenn sie dort ist? Sie packt die Koffer aus."

Die Granger lacht erneut. ,,Ich bin eben Hermine Granger. Ich bin wie ich bin: strukturiert. Das Erste, was ich in einem Urlaub mache, ist meinen Koffer und den meiner Mitreisenden auszupacken. Wieso nicht?" Er dreht seinen Kopf in ihre Richtung und sieht ihr dabei zu wie sie ihre Klamotten einsortiert. ,,Aber wir sind in Paris!" beschwert er sich.

,,Ich weiß wo wir sind, Draco. Trotzdem irgendwann muss es gemacht werden und warum nicht gleich, damit man es hinter sich hat?" Er breitet seine Arme und Beine auf dem Bett aus und atmet laut aus. ,,Aber wir haben heute den 2. Weihnachtsfeiertag und sind in Paris! Ich habe so viel geplant und du sitzt hier und sortierst unsere Anziehsachen in eine Kommode." versucht er erneut sie zu irgendetwas anderes zu bewegen.

Die Gryffindor steht auf und stemmt kurz die Hände in die Hände, ehe sie auf ihn draufkrabbelt. Der Blonde ahnt schon schlimmes, als sie jedoch nur ihren Kopf auf seine Brust legt und engelsgleich zu ihm hoch sieht. ,,Was hast du denn so geplant?"

Sofort schleicht sich ein leichtes Grinsen auf seine Gesichtszüge. ,,Tja, das sind meine Geheimnisse, die sich erst in den nächsten Tagen lüften werden..." meint er mysteriös. Sie macht einen Schmollmund und rutscht etwas zu ihm hoch. ,,Och komm' schon. Ich habe doch schon gesagt, ich mag keine Überraschungen..."

,,Nichts zu machen."

Ihr Schmollmund wird größer und sie rutscht ein weiteres Stück hoch. ,,Wirklich nicht?" fragt sie und klimpert mit ihren Wimpern. ,,Nein." Ein erneutes Wimpernklimpern. ,,Nichts?" Er schüttelt den Kopf. ,,Nein, absolut nichts."

Plötzlich schwebt ihr Gesicht direkt über seinem. ,,Und es gibt diesmal auch keinen Kompromiss?" Er schlingt seine Arme um ihren Körper. ,,Diesmal nicht." Er meint es ernst. Dieses Mal würde er nicht einknicken. Seine Pläne der nächsten Tage würde er ihr nicht verraten. Sie würde erst erfahren, was er vor hat, wenn der dementsprechende Tag da sein würde.

Punkt und da gibt es diesmal auch keine Diskussion.

Sie seufzt und streift mit ihren Fingerspitzen über seine Wange. ,,Ach komm', Babe..." Er zieht eine Augenbraue hoch und in seinen Augen blitzt ein amüsierter Funke auf. ,,Babe?" fragt er und tut so als hätte er sie nicht hundertprozentig verstanden. Hermine jedoch zuckt nur mit den Schultern und küsst ihn leicht auf die Nasespitze, was ihn zum Schmunzeln bringt.

,,Ja, was denn? Du benutzt doch auch die ganze Zeit irgendwelche Kosenamen für mich. Da muss ich auch irgendwann mal aufrüsten. Die Anrede mit dem Vornamen wird mit der Zeit auch mal langweilig." erklärt sie und verteilt Küsse auf seinem Gesicht, weil sie doch den Plan verfolgt, dass er ihr sagt, was er so alles mit ihr vorhat.

Der Slytherin knurrt leicht und weiß genau welches Ziel sie anstrebt. Sie will ihn mit ihren Worten wie mit Honig einschmieren und rumbekommen. Aber er bleibt stark. ,,Der Name gefällt mir..." säuselt er, als sie seine Mundwinkel entlang küsst.

Die Gryffindor grinst leicht. ,,Ich hoffe, Babe." flüstert, ehe sie ihm einen federleichten Kuss auf den Mund haucht, bevor sie von ihm herunter geht und sich wieder den immer noch halb vollen Koffern zuwendet.

Er lacht und setzt sich auf. ,,Du meinst es wirklich ernst mit dem Einsortieren, oder?" Sie nimmt den Stapel seiner Pullover aus seinem Gepäck und verstaut es in der Kommode. ,,Absolut." lacht sie nur und konzentriert sich wieder auf die Sachen, währenddessen er auf dem Bett sitzt und ihr mit einem Kopfschütteln und einem Lächeln dabei zusieht.

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now