7o | Unerwartet

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Erzähler

,,Rede ich wirklich so schnell? Oh..." murmelt er und sieht schnell auf seinen Teller und isst schnell ein paar Gabeln voll. Jean lächelt. Doch bevor sie einen Kommentar dazu abgeben kann, kommt Hermine ihr zuvor, in dem sie den Kopf schüttelt.

,,Ja, ja mir geht es gut. Ich bin nur gerade etwas überfordert mit der Situation, wenn ich das mal so zugeben darf."

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Jean, Peter und Hermine unterhalten sich ausgiebig und wirken dabei überglücklich, was Draco zufrieden und glücklich zur Kenntnis nimmt. Er selbst hält sich eher im Hintergrund und beobachtet die wieder vereinte Familie nur dabei, wie sie wieder zusammen lachen können, trotzdessen sie sich jahrelang nicht gesehen hatten.

Sein Plan, ihr ein unvergessliches und schönes Weihnachtsgeschenk zu machen, über welches sie sich hoffentlich sicher freuen würde, scheint aufgegangen zu sein.

Er isst sein Essen und versucht sich möglichst unauffällig zu verhalten, um die Drei nicht zu stören. Er freut sich, dass Hermine scheinbar wieder vollständig glücklich ist. Wenn sie beginnt zu lachen, muss er selbst anfangen zu lächeln, was ihm jedes Mal aufs Neue das neugierige Schmunzeln ihrer Mutter einbringt.

Das merkt er natürlich, beachtet dies aber nicht weiter.

Er merkt schon des Öfteren, dass Jean durchaus interessiert zu ihm herüberlinst, sich scheinbar aber nicht traut etwas zu fragen oder allgemein auf ihn zu sprechen zu kommen. Dass sie allerdings scheinbar Fragen hat, sieht er ihr an.

Draco trinkt gerade einen Schluck, als plötzlich sein Name fällt. Und zwar von niemand geringerem als ihrem Vater. ,,Nun, Draco, wir kamen in Australien nicht wirklich darauf zu sprechen, da du dir ernsthaft Mühe gemacht hast uns über einige Geschehnisse aufzuklären, aber ich verstehe nicht ganz wieso du uns extra aufsuchst und Hermine ein Wiedersehen mit uns zu Weihnachten schenken möchtest, wenn du sie doch jahrelang in der Vergangenheit gehasst und schikaniert hast...?"

Augenblicklich verschluckt er sich und beginnt heftig zu husten. Und auch die anderen Beiden scheinen nicht mit einer Frage dieser Art gerechnet zu haben, da Hermine nur stumm die Augen aufreißt und ihren Vater dementsprechend ansieht. Und auch ihre Mutter scheint ernsthaft schockiert. ,,Peter!" mahnt sie und schüttelt den Kopf.

Derweil hustet der Slytherin immer weiter und so sehr er es versucht, er schafft es nicht aufzuhören. Schnell hebt er entschuldigend die Hand und verschwindet aus der Küche. Hermine sieht ihm leicht besorgt hinterher, ehe sie sich an ihren Vater wendet. ,,Dad! Das kannst du doch nicht fragen!"

Er zieht eine Augenbraue hoch. ,,Hermine, dieser junge Mann hat dich jahrelang beleidigt und gedemütigt und jetzt sitzen wir hier friedlich an einem Tisch? Meinst du nicht, dass ich das durchaus fragen darf? Hermine, ich mache mir auch nur Sorgen. Wieso sollte er plötzlich nett sein, wenn er es in der Vergangenheit auch nicht war?"

Ihr Mund klappt auf. ,,Woher zur Hölle weißt du davon?!" meint sie aufgebracht und ist bemüht nicht die Fassung zu verlieren. Ihr Dad hatte schon immer das Talent Vorurteile sehr ernst zu nehmen. Aber das ist ja jetzt schon wirklich der Hammer. Er kennt Draco doch gar nicht!

Er sagt nichts mehr, was vermutlich an ihrem scharfen Ton liegt, sondern nickt nur in Richtung ihrer Mutter. Die Gryffindor schnaubt wütend. ,,Du sagtest du würdest es für dich behalten! Ich habe es dir nur erzählt, weil du versprochen hast Dad nichts zu sagen!" faucht sie ihre ältere, äußerliche Version von sich selbst an und reibt sich anschließend frustriert das Gesicht, weil sie nicht fassen kann, dass ihre Mutter das, was sie ihr im Vertrauen erzählt hat, ihrem Vater gesagt hat.

,,Es tut mir leid, Hermine. Wirklich, aber das hat mich beschäftigt und dein Vater hatte das eben bemerkt. Ich wollte es wirklich nicht erzählen, Hermine."

Hermine bleibt stumm, will eigentlich gerade etwas sagen, als ihr blonder Kollege wieder die Küche betritt. Sofort hat er ihre Aufmerksamkeit. Er jedoch scheint gerade vollkommen abwesend zu sein, was sie besorgt zur Kenntnis gibt.

Der Blonde setzt sich zurück an den Tisch, ohne auch nur irgendein Wort von sich zu geben. Sie versucht in seinem Gesicht irgendein Anzeichen dafür zu finden, was er gerade getan hat. Doch sie findet nichts. Weshalb sie ihn leicht berührt, wodurch er heftig zusammenzuckt.

Sie scheint ihn wohl aus tiefsten Gedankengängen gerissen zu haben.

,,Geht es wieder?" fragt sie und ihr Gesicht verzieht sich leicht. In diesem Moment ist ihr egal, dass ihre Eltern vor ihnen sitzen. Im Moment geht es nur um Draco. Dieser dreht abwesend den Kopf in ihre Richtung, scheint sie aber keineswegs anzusehen und macht nur ein abwesendes "Hm".

Anschließend schüttelt der schnell den Kopf und fasst sich wieder. Er räuspert sich und trinkt schnell noch einen Schluck, bevor er beginnt zu sprechen. ,,Entschuldigt meinen kleinen Aussetzer gerade eben. Ich muss nur ehrlicherweise sagen, dass ich nicht mit einer solchen Frage gerechnet hätte. Vielleicht hätte ich es tun sollen, aber ich habe nicht wirklich damit gerechnet, dass es an diesem Abend jetzt um mich gehen würde. Ich meine ihr solltet euch eher mit euch beschäftigen. Schließlich seit ihr ja die Familie. Allerdings kann ich nicht sagen, dass diese Frage nicht berechnet wäre. Denn das ist sie. Ja, ich war in den letzten Jahren wirklich ein - entschuldigt meine Wortwahl, aber - Arschloch und habe ihre Tochter nicht so behandelt wie sie es verdient. Ich habe ihr das Leben in Hogwarts zur Hölle gemacht, wegen nichts. Ich war damals sehr dumm. Heute weiß ich, dass das falsch war und heute bereue ich auch alles, was ich damals getan habe. Ich hatte aufgrund meiner Vergangenheit schon mehrere Zusammenbrüche, wie ich einfach zugeben muss. Zwei davon hat ihre Tochter mitbekommen. Hören sie: Heute weiß ich, was für eine wundervolle Person ihre Tochter ist. Sie ist wahnsinnig intelligent, mitfühlend und ich bin ihr dankbar, dass sie versucht mir eine zweite Chance zu geben. Ich möchte versuchen meine Fehler von damals wieder gut zu machen. Auch, wenn ich weiß, dass das fast unmöglich ist, ich möchte, dass ihre Tochter, wenn sie dieses Schuljahr verlässt, eine andere Seite von mir kennengelernt hat. Eine Bessere. Ich habe es schlicht weg nicht ertragen sie so leiden zu sehen, da kam nur diese eine Möglichkeit in Frage. Ich wäre wirklich dumm, würde ich mir die 2. Chance, die mir ihre Tochter gegeben hat, verbauen."



hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now