45 | Bestätigung

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Erzähler

Er spürt wie sie ihm die Wange entlang streicht und sie er sich daraufhin entspannt. Da ist immer diese Wärme. Egal wie oft, wann, wo oder wie lange sie ihm berührt, da ist dann dieses Gefühl, was eine Zeit lang einfach nicht weggehen will. Egal, was er bis jetzt versucht hat.

,,Warum sagst du ständig sowas?"

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,,Wieso machst du ständig solche Andeutungen?" flüstert sie und scheint irgendwie leicht bedrückt zu sein. Das zumindest kann er aus ihrer Stimme heraus hören. Er öffnet also seine Augen, die er zuvor geschlossen hat und sieht ihr wieder einmal direkt in ihre Augen.

Er ringt mich sich selbst, ob er es ihr wirklich sagen soll oder nicht.

Doch er entscheidet sich dafür es zu tun. Er weiß wirklich nicht wie sie das hier schafft, aber irgendwo in ihm drin will er es ihr sagen. Weil, wenn jemand sie versteht, dann ja wohl Hermine Granger. Er atmet nochmal tief durch und seufzt.

,,Weil ich mit mir selbst kaum leben kann, wenn ich weiß was in der Vergangenheit alles geschehen ist. Ich brauche Bestätigung. Ich brauche Bestätigung für das, was ich tue. Um zu wissen, dass das, was ich gerade tue in Ordnung ist. Um zu wissen, dass das, was ich tue richtig ist."

Hermine beißt sich auf die Unterlippe und streicht ihm weiter leicht über das Gesicht. Sie sieht in dem Ausdruck seiner Augen, dass er gerade eben die Wahrheit gesagt hat. ,,Und wieso brauchst du diese Bestätigung von mir? Du könntest dir doch eigentlich von jedem anderen diese Bestätigung holen. Warum von mir, Draco?"

Diese Frage brennt ihr auf der Zunge. Es interessiert sie wirklich, wieso sie jetzt eine Person ihres Vertrauens ist. Nicht, dass es sie stört. Eher im Gegenteil. Sie freut mich darüber, dass er sich jemandem anvertraut und wenn es nun mal sie ist, dann freut es sich noch mehr, da sie ja merkt, dass er anders ist, als die letzten Jahre und dann kommen ihr doch Fragen auf, die er ihr beantworten könnte.

,,Ich weiß es nicht." haucht er.

Und er weiß es wirklich nicht. Er weiß nicht, wieso er ausgerechnet diese Bestätigung von ihr braucht. Er weiß nicht, wieso sein Körper auf einmal so auf sie reagiert und er weiß nicht, welchen Schalter sie in seinem Kopf umlegt, dass er plötzlich so anders denkt.

Er weiß es einfach nicht.

Er wünschte er wüsste es, doch es ist nicht so. Er versucht Erklärungen für all seine Fragen zu finden, die sich seit der Eröffnungsball-Nacht in seinem Kopf tummeln, aber er tut sich immer nur mit oberflächlichen Gedanken ab.

Weil er zugeben Angst davor hat, die wirklichen Gründe herauszufinden.

Hermine blickt aus dem Augenwinkel um sich. Es scheinen alle Anderen zu schlafen. Sie sieht wieder zu dem Slytherin, der mittlerweile wieder die Augen geschlossen hat, vermutlich, weil er ihre Reaktion darauf nicht sehen will.

Sie schließt ebenso die Augen und zieht ihn zu sich herunter und küsst ihn abermals die letzten Tage. Er sagt hier die Wahrheit und sie will ihm helfen. Und wenn sie ihm mittels Körperkontakt, Nähe und alles solche Sachen helfen kann, dann ist das eben so.

Und Draco Malfoy zu küssen - in Betracht auf den letzten Monat - ist nun wirklich nicht das Schlimmste.

Die Granger ist allerdings zu müde, um den Kuss zu vertiefen, weshalb sie sich kurz darauf wieder löst. Sie bleibt noch kurz in der Position und schaut den Malfoy noch kurz an, der wie erstarrt zu sein scheint. Er hat die Augen immer noch geschlossen und wirkt eher gedankenverloren.

,,Ist das genug Bestätigung für den Moment?"

Seine Mundwinkel beginnen zu zucken, aufgrund dessen, dass sie sich gerade mehr über ihn lustig macht, als alles andere. ,,Naja...Fast. Ich sagte zwar Kuss und nicht Küsschen, aber wir sollten auch eher schlafen. Jetzt schuldest du mir zwei Küsse, Liebste." Sie zieht eine Augenbraue hoch. ,,Darüber reden wir nochmal."

Er grinst schief. ,,Sicher. Wir reden da nochmal drüber." Hermine schüttelt den Kopf. Dieser Typ treibt sie wirklich irgendwann nochmal in den Wahnsinn. Er gibt ihr einen kleinen Kuss auf die Wange, ehe er sie packt und sich selbst zur Seite wirft, wobei er auf sein Kissen fällt. Damit sie nicht mit dem Kopf auf den Boden knallt, drückt er sie an sich heran.

,,Aber jetzt sollten wir schlafen." murmelt er. Sie robbt sich etwas hoch, sodass er sein Gesicht in ihren Haaren vergraben könnte, was er auch in diesem Augenblick tut. Sein Griff um seine Taille verstärkt sich leicht und sein Atem beruhigt sich noch weiter.

Draco gähnt herzhaft. ,,Gute Nacht, Liebste." Die Gryffindor lacht leise. ,,Dir auch, du elendiger Idiot." Nun liegt es an ihm leicht zu schmunzeln. ,,Ich sagte dir schon, dass ich mich sehr gern wie ein Idiot benehme, solange ich dann deine Aufmerksamkeit bekomme."

,,Ich habe das Gefühl, dass der Aufenthalt in diesem Wald uns beiden nicht ganz recht bekommt."

,,Findest du? Also ich mag es hier. Der Wald ist so schön ruhig. Naja zumindest bis kleine, brünette Hexen auftauchen, die die Ruhe unterbrechen. Aber weißt du was? Diese Sorte von Hexen sind toll. Vor allem, wenn es Intelligentsbestien namens Hermine Granger sind. Die mag ich ja besonders gern."

Er lacht selbst leise, während er das sagt, weil er genau weiß, wie sie auf diese Worte seinerseits reagieren wird. Außerdem liebt er es sowas zu sagen. Ihre Reaktionen und vor allem aber Aktionen darauf hin sind eh die Besten. Und er täuscht sich nicht.

Denn sie rammt ihn mit ihrem Ellenbogen, worauf hin er glucksen und gleichzeitig aber leicht vor Schmerz aufzischen muss. ,,Au." schmollt er. Dass sie immer alles gleich mit Gewalt lösen muss. Vielleicht sollte er ihr mal beibringen, dass Gewalt keine Lösung ist?

,,Verdient, du Schleimbolzen."

Draco löst seine Arme kurz von ihr um den Stoff des Schlafsackes kurz zu richten, um ihn gleich mit dem Reißverschluss verschließen zu können. Anschließend legt er seine Arme wieder um die Brünette. ,,Ich hab dich auch ganz doll lieb, Liebste."

Hermine schüttelt leicht amüsiert den Kopf. ,,Hast du mich auch lieb?" Seine Stimme ist nur noch ein leises Murmeln, da er dabei ist einzuschlafen. Sie erstarrt kurz, da sie doch nicht mit einer solchen Frage gerechnet hat.

Scheinbar war ihm der kleine Kuss als Bestätigung aber nicht genug. Sie seufzt leise. Sie würde jetzt nicht lügen, nur, weil sie sich danach über ihren Witz kaputt lachen kann. Dieses Thema ist bei ihm derzeit nicht lustig. Außerdem, was brächte es ihr zu lügen?

,,Ich hab dich auch lieb, du elendiger, schleimiger Idiot."

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hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now