79 | Am Morgen

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Erzähler

Mit der anderen, freien Hand tastet er nach seiner Bettdecke und zieht sie über die beiden Körper. Anschließend schlingt er seine Arme um sie und drückt sie fest an sich. ,,Du bist trotzdem wirklich fies, Honey." flüstert er und schließt erneut die Augen. Sie lacht leise und kuschelt sich an ihn heran. Egal, was hier gerade passiert, es ist verdammt süß.

Natürlich steckt sie jetzt noch tiefer ist der Sache, da sich ihre Gefühle durch die Tatsache, dass er ihr ihre Eltern wiedergebracht hat und sich so verhält, die ganze Zeit nur noch mehr verstärken, aber um nichts auf dieser Welt würde sie diese Ereignisse hergeben wollen.

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,,Aufwachen, Hermine..."

Neben dem vielen und hellen Sonnenlicht, was ihr ins Gesicht fällt, spürt sie ein leichtes Rütteln an ihren Schultern. Sie jedoch gibt nur einen abwesenden Ton von sich und dreht sich weg. Sofort wird sie allerdings sachte zurückgedreht und das leichte Rütteln wird fortgesetzt.

,,Darling, komm' du musst wirklich aufstehen..."

Die Gryffindor spürt Küsse auf ihrem gesamten Gesicht, was sie dazu bringt leicht um sich zu fuchteln. Doch ihre Arme werden geschickt festgehalten. ,,Ziemlich gewalttätig am frühen Morgen." wird ihr verhalten kommentiert. Sie brummt. ,,Du sagst es: am frühen Morgen. Also geh' weg."

Sie bekommt schon wieder schlechte Laune. Warum kann man sie nicht einfach schlafen lassen?

Es ertönt ein leichtes Lachen. ,,Du musst aber aufstehen. Wir haben noch ziemlich 'was vor." Hermine schlägt sich die Decke über den Kopf. ,,Wieso können wir nicht einfach nur einen Tag im Bett liegen bleiben? Die letzten Tage waren anstrengend. Einfach nur im Bett liegen bleiben, ist auch toll. Das waren deinen eigenen Worte."

Draco seufzt und schlägt die Decke wieder von ihrem Kopf weg. ,,Wenn du jetzt aufstehst, dann verspreche ich dir, dass wir die nächsten Tage einen Tag machen, an dem wir nur im Bett liegen...Oder gibt es eine andere Möglichkeit dich umzustimmen?" versucht er einen Kompromiss zu finden.

Bei Salazar ist diese Frau stur und morgens schlecht gelaunt, wenn man sie weckt.

,,Vielleicht." murmelt sie und verzieht ihren Mund zu einem Lächeln. Er lacht und zuckt die Schultern, ehe er sie küsst. Ihre Mundwinkel zucken kurz, bevor sie erwidert und sich an ihn klammert, in dem sie ihre Armen hinter ihrem Nacken verschränkt und sie wie gestern ihre Beine um seine Hüfte schlingt.

Er schmunzelt in den Kuss hinein, steht aber mit ihr auf und trägt sie ins Badezimmer, wo er sie kurzerhand auf den Waschbeckenrand absetzt, weil er den Kuss einfach noch nicht wirklich unterbrechen will, aber eigentlich muss.

Er seufzt genervt, als er daran denkt, dass er den Kuss unterbrechen muss, tut es schlussendlich aber doch. ,,Und überzeugt?" grinst er, während Hermine ihren Kopf an seine Brust legt. ,,Hm." brummt sie nur und reibt sich die Augen.

Draco küsst sie auf den Haaransatz. ,,Ich kämme dir auch die Haare..." versucht er sie zu überzeugen und greift schon lächelnd zu ihrer Haarbürste, als sie wieder einen abwesenden Ton von sich gibt. ,,Ich muss mich erstmal anziehen. Ich will aber nicht in mein Zimmer laufen. Ich will zurück in dein Bett und da liegen." nörgelt sie.

Merlin, sie ist verdammt süß, selbst wenn sie schlechte Laune hat.

,,Warte."

Er lässt sie los, verlässt das Badezimmer und begibt sich in ihr Zimmer, wo er sich vor ihren Kleiderschrank stellt und versucht etwas Passendes rauszusuchen. Mittlerweile hat er eine ganz gute Vorstellung von dem, was sie so anzieht und trotzdem steht er nur da und starrt auf die doch relativ vielen Kleidungsstücke.

Früher hatten die Slytherins im Gemeinschaftsraum und untereinander immer gelästert, dass die Streberin von Gryffindor wohl keine bis wenige Klamotten besitzt, weil sie ja gefühlt immer nur ihre Schuluniform trug, aber Draco hatte da zugegeben nie viel von gehalten.

Es war ja ihre Entscheidung, was sie trug und wenn er ehrlich zu sich selber war, dann hatte er sich auch mal eingestanden, dass ihm das lieber ist, als irgendwelche nuttigen Outfits mit Ausschnitt bis zu den Knien, weil sich die Mädchen um ihn gerissen haben.

Erneut stellt er fest, dass er Hermine mit den anderen Mädels vergleicht und wieder stellt er fest, dass es keinen Sinn ergibt, da die kleine, brünette Hexe ganz anders ist, als alle, die ihm jemals in seinem Leben untergekommen sind, weil sie etwas Besonderes an sich hat.

Weil sie etwas Besonderes ist.

Damals hatte er nur Frauen beziehungsweise Mädchen, weil er sich selbst irgendwie von seinem erbärmlichen Leben ablenken wollte und weil seine Ablenkung daraus bestand anderes Menschen Leid zuzufügen und er als Ablenkung Spaß daran hatte mit anderen Menschen zu spielen.

Heute...Ja heute hat er etwas mit Hermine am Laufen, weil...

Er schluckt als ihm ein gewisser Gedanke durch den Kopf geht. Draco versucht sich auf die Klamottensuche zu konzentrieren, was ihm irgendwie jetzt nicht mehr so leicht fällt. Normalerweise hätte er die Braunhaarige einmal nehmen können und wieder zu seinem Arschlochverhalten zurückkehren können.

Aber er konnte nicht.

Er weiß nicht wieso, aber irgendwas hatte ihn an ihr gehalten und er hatte aus irgendeinem Grund nachgegeben. Die körperliche Anziehung war eben plötzlich einfach da. Und egal, was und wie sehr er es versucht hat, er konnte - und wenn er ehrlich ist, glaubt er in diesem Moment er wollte - sich nicht dagegen wehren.

Und als dann noch die Sache im Wald war, zieht sie ihn auch menschlich an. Verdammte scheiße! Er ist gerade auf dem besten Weg sich ins sie zu verlieben und seine Planung der nächsten Tage wird es auch nicht besser machen. Aber er kann seinen Plan nicht mehr rückgängig machen und wenn er es zugeben möchte, er will ihn auch nicht rückgängig machen.

Draco nimmt schließlich bequeme Anziehsachen aus ihrem Schrank und kehrt ins Bad zurück, wo sie plötzlich nur mit einem Handtuch bekleidet und mit nassen Haaren steht. Wow, er war so sehr in Gedanken versunken, dass er sie nicht einmal duschen gehört hat.

Der Slytherin ist ziemlich am Arsch, in Anbetracht auf die Tatsache, dass er soviel Zeit mit ihr verbringt, trotzdessen er sich in sie verliebt, aber trotzdem entscheidet er sich in dem Moment, als er sie so im Badezimmer zieht, wie sie sich jetzt mit besserer guter Laune das Handtuch vom Körper nimmt und sich durch die Haare strubbelt, dass er die Zeit, die sie ihnen beiden mit ihrer "Beziehung" gibt, nutzen und genießen wird, solange er nur eben kann.

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Where stories live. Discover now