92 | Ironischer Vergleich und Hunger

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Erzähler

,,Wirklich? Du wirkst auf einmal so abwesend..." spricht sie ihre Sorgen dich glatt aus, was es ihm umso schwieriger macht, nichts zu sagen. Er nickt nur nochmal und drückt ihr aus dem Impuls einen leichten Kuss auf die Lippen, bevor er eine gute Miene aufsetzt. ,,Ja, wirklich, Hermine. Es ist nur, ich habe gerade nur darüber nachgedacht, dass du die Erste bist, mit der ich so etwas Kitschiges hier mache."

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Die Granger fängt leicht an zu lachen und entzieht ihm ihre Hände, um sich die Haare auf ihren Schultern nach hinten zu streichen. Sie weiß, dass das definitiv nicht das ist, was ihm so einen Unmut beschert hat, süß ist es aber dennoch, was er gesagt hat. Irgendwie.

Merlin, sie kommt sich vor wie in einem schlechten Liebesfilm oder Liebesroman, in dem sich die Protagonisten sich einfach nicht ihre Gefühle für einander gestehen wollen und trotzdem die niedlichsten Dinge miteinander unternehmen und erleben. Sie hasst solche Filme und Bücher. Und das Schlimme daran ist, dass es in diesen Sachen immer am Ende ein riesengroßes Drama gibt und die zwei Protagonisten letztendlich doch nicht wie erhofft zusammenkommen.

Hermine ist immer für Happy Ends. Egal ob in Filmen oder Büchern. Und sie liest oder schaut strickt keine Dinge, die ohne ein glückliches Ende enden. Das machte sie immer wahnsinnig sich Hoffnungen auf die große Liebe der Hauptcharaktere zu machen und schließlich derbe enttäuscht zu werden.

Welch Ironie.

,,Ich bin also die Erste, die einen romantischen Draco Malfoy erlebt, ja? Na dann darf ich mich doch sicherlich sehr geehrt fühlen, oder?" meint sie und zieht amüsiert eine Augenbraue nach oben. Draco grinst sie an. ,,Du bist absolut die Erste, Honey. Aber du brauchst dich nicht geehrt fühlen, du bist einfach etwas Besonderes." Selbst im Dunkeln vermag er zu erkennen, dass sich ein leichter Rotton auf ihre Wangen legt, was ihn dazu veranlasst zu schmunzeln.

Er liebt es wirklich, wirklich ihr Komplimente zu machen, aber noch mehr liebt er wohl wirklich ihre Reaktionen auf seine netten und niedlichen Worte, denn sie fallen immer unterschiedlich aus. Hermine Granger ist wie ein Überraschungspacket, bei dem man nicht weiß, was drin ist. Sie kann sich so verhalten wie man es sich vorstellt, sie kann sich aber auch absolut anders verhalten.

Sie kann sich freuen, wütend werden oder über reagieren, was er damals als anstrengend empfunden hätte, heute aber froh ist, so jemanden wie sie zu kennen, weil alles an ihr schlicht und ergreifend besonders und atemberaubend ist. Er hat sowas noch niemals über irgendeinen Menschen gedacht.

Noch niemals.

Und ihr leicht angedeutetes Lächeln, welches sie genau in diesem Moment auf den Lippen hat, welches vermutlich einfach nur von ihrer Schamröte auf ihren Wangen ablenken soll, bestätigt ihm noch mal, dass alles, was er über sie denkt absolut der Wahrheit entspricht.

Draco seufzt sogar schon fast auf, als sie ihm wieder einmal bewusst wird, dass sie niemals zu ihm gehören wird und sie ihr Glück später allein finden wird. Gerade noch so kann er sich beherrschen und zieht sie aus Reflex zu sich, damit sie nicht erneut merkt, dass im Moment etwas mit ihm nicht stimmt.

,,Was willst du nun jetzt als erstes machen?" säuselt er und beißt sich leicht auf die Unterlippe. Der Slytherin will sich und sie auf andere Gedanken bringen. Er möchte ihr wie schon erwähnt eine schöne Zeit bescheren und will jede Sekunde so gut es geht nutzen. Und da haben solche Gedanken eben keinen Platz.

Hermine zuckt ehrlich die Schultern und lächelt amüsiert über sich selbst. Doch sie kommt nicht dazu etwas zu sagen, denn ihr Magen fängt sogleich an leicht zu knurren, weshalb sich wieder mal ein Rotton auf ihre Wangen legt.

Der Malfoy kann nur lachen und sich wieder von ihr zu distanzieren, um ihre Hand zu greifen. ,,Ich verstehe." presst er vor Lachen nur heraus. Die Gryffindor zieht einen Schmollmund und verschränkt die Arme vor der Brust, wobei sie ihm ihre Hand entzieht. ,,Du bist so ein Arschloch, Draco. Ist doch klar, dass ich Hunger habe, wenn du mich den ganzen Tag nur hin und her schleppst. Und du machst dich auch noch darüber lustig. Pff."

Er lacht frech wie er doch ist einfach weiter. Aber ja, sie hat ja recht. Er war ja schließlich derjenige, der auf die bezaubernde Idee kam, sie nach Paris zu entführen und relativ früh dafür aufzustehen. Und ja er muss es zugeben, er hatte alles geplant bis auf die Tatsache, dass sie nicht frühstücken können, aufgrund der Sache, dass sie geschlagene Stunden mit den jeweiligen Zügen fahren würden.

Der Slytherin verschränkt ihre Hände miteinander und beginnt auf die Stände des Weihnachtsmarktes, die sich vor ihnen erstrecken, zuzulaufen. Natürlich hatte er bei der Recherche nach einem geeigneten Hotel in Paris gleich geschaut, was man abends noch so machen könnte, da heute ja immer noch 25. Dezember und dem nach der 1. Weihnachtstag ist.

Er dachte an einen schönen Abend auf einem Weihnachtsmarkt, da sie ja ein absoluter Weihnachtsmensch ist, also war er fleißig und hat nach einem schönen Weihnachtsmarkt gesucht. Dann ist ihm aufgefallen, dass es gleich mehrere Märkte in und im Umkreis von Paris gibt. Und einige davon waren wirklich echt gut, allerdings hatte er sich für heute nur für diesen hier entschieden, weil dieser direkt am Eiffelturm ist und sie deshalb nicht so weit laufen müssten, da das Hotel ja ebenfalls in unmittelbarer Nähe zu dem Wahrzeichen von Paris befindet.

Die Anreise war, trotzdessen sie eigentlich nur mit zwei Zügen gefahren sind, doch recht anstrengend und ehrlicherweise freut er sich schon riesig sich nachher einfach nur auf ihr großes Bett zu werfen und zu schlafen. Vorher aber will er selbst noch etwas essen und Hermine trotz des Anreisetages noch einen wunderbaren Anklang auf diese Zeit hier geben.

Sein Blick gleitet zu der Gryffindor neben ihm, die ihren Blick voll begeistert von Stand zu Stand schweifen lässt und schließlich beim Eiffelturm, der hell erleuchtet wird, hängenbleibt. Automatisch schleicht sich ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht und er ist sich sicher, dass die nächsten Tage die Besten ihres Lebens werden, wenn sie bei solchen Dingen schon fasziniert ist.

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ACHTUNG!

Ich habe einige geographische Daten zu Gunsten der Geschichte verändert.

hidden and repressed | dramione *unregelmäßige updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt