Teil3

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Ich begann in Gedanken das Frühstück abzuräumen und die Teller abzuwaschen. Beinahe verzweifelt versuchte ich an alles zu denken, nur nicht daran was sich immer mehr hervordrängt. Irgendwann fing ich an an die Schule zu denken. Heute hätte ich eigentlich hin gemusst, es war Freitag, aber das kann ich wohl jetzt vergessen. Es war schon nach 12 Uhr.... Ich würd mich am Montag einfach entschuldigen, sagen, dass ich Fieber hatte oder sonst was. Hauptsache niemand erfährt das mit Stacy, vor allem nicht mein Onkel. Er würde es groß in die Presse bringen, um seinen Ruf durch Stacy und mich noch einmal zu heben. Das tue ich ihr nicht an.

„Shit!" fluchte ich, als meine Schulter anfing zu schmerzen.

Schnell tastete ich unter meinen Hoodie nach meiner rechten Schulter und zog meine Hand wieder zurück. Verflucht, Blut! Ich lief ins nächste Bad und zog meinen Hoodie unter einem zischen aus. Mein Verband war blutig.

Verfluchte Scheiße. Vorsichtig nahm ich den Verband ab und warf ihn in den Müll. Ich sah auf meine Schulter und begann die Blutung zu stoppen. Einer der Fäden hatte meine Wunde etwas aufgerissen. Als es aufhörte zu bluten wickelte ich wieder einen neuen Verband. Langsam zog ich mir wieder meinen Pulli an. Erschöpft seufzte ich und lehnte mich gegen die Wand. Gott bin ich froh, wenn das verheilt ist.

Als ich dann Stimmen von oben hörte machte ich schnell das Bad sauber und ging raus. Kurz darauf klingelte es und ich ging zur Tür. Verdutzt sah ich die Leute an, die vor meinem Haus standen.

„Woher wisst ihr wo ich wohne?" herrschte ich Coles Truppe an.

Sie sahen mich ebenso missbilligend an: „Stacy hat uns geschrieben, dass sie uns braucht!" erklärte Kyle und ich stöhnte augenblicklich auf, um zur Seite zu gehen und sie reinzulassen.

„Die Treppe hoch, dann links, erste Tür!" erklärte ich knapp und die vier Jungs liefen los.

Ich wartete und erst als ich ein lautes Was? hörte ging ich hoch und öffnete mein Zimmer, in dem die Jungs um mein Bett standen, auf welchem Cole mit seiner Schwester im Arm saßen. Sie sah nicht besonders gut aus. Sie hat wieder angefangen zu zittern und unterdrückte offenbar ihre Schluchzer.

„Was willst du hier?" fauchte mich Max an, ein anderer der 'Bad-Boy' Truppe.

Ich verzog keine Miene, sondern sah ihn nur kalt an: „Das ist mein Zimmer, du Vollidiot!" herrschte ich ihn zurück an und sah zu Stacy, welche hilfesuchend vom Bett aufstand und plötzlich ihre Arme um mich schlang. Überfordert hielt ich die Luft an und sah zu den anderen, bevor ich meine Arme auch um sie legte: „Was ist passiert?" fragte ich, doch als Reaktion von ihr drückte sie mich noch enger an sich. Ok.... Das hilft nicht gerade meine Sorge zu lindern.

„Wir haben die Jungs gerade aufgeklärt!" erklärte mir Cole.

Ich nickte knapp und dirigierte dann Stacy wieder zurück zum Bett. Daher das Geschriene. Sie haben sich aufgeregt, verständlich, aber das sollten sie nicht unbedingt hier machen! Wenn sie sich bei ihr aufregen machen sie es Stacy nur schwieriger.

„Wir bringen diese Typen um und..." begann Kyle und die anderen Jungs sahen ebenso wütend aus, aber ich unterbrach ihn gleich.

„Klappe! Das macht es jetzt offensichtlich nicht besser!" fauchte ich ihn an und setzte mich mit Stacy aufs Bett, welche sich momentan in meiner Schulter du unter meinen Haaren versteckte. Gott war ich erleichtert, dass es die gesunde Schulter war. Meine Schulter auf der sie lehnte war inzwischen klatschnass. Toll, dass heißt ich muss wieder meinen Hoodie wechseln. Das wird scheiße wehtun! Doch das spielt wohl oder übel keine Rolle.

„Ich weiß nicht was ich machen soll..." flüsterte Stacy zu mir auf. Warum fragte sie mich?!

Ich atmete tief durch: „Du machst weiter und stehst wieder auf!" sagte ich „Aber vorher ruhst du dich aus."

Sie nickte an meiner Schulter: „Ich weiß nicht wie."

„Das wirst du schon herausfinden. Es wird wie von selbst kommen und dann weißt du nicht einmal genau wissen was passiert ist!"

„Und du hast uns, wir werden auf dich aufpassen!" meinte Cole und seine Schwester drehte sich zu ihm.

„Aber ihr könnt doch nicht ewig auf mich aufpassen!" sagte Stacy, doch das ließ Cole nicht ab.

„Ich bin dein Bruder, genau das ist mein Job!" meinte er und ich musste mich echt zusammenreißen nicht abzuhauen.

„Und er ist auch nicht alleine!" mischten sich die anderen ein. Gott, ist das süß. Warte, was? Die Jungs sind nicht süß! Nicht süß! Böses Gehirn, nicht. süß.

„In der Schule und überall sonst, keiner weicht von deiner Seite!" versicherte Cole und ich schloss die Augen. Shit, dass wird nach hinten los gehen und ehe ich das gedacht habe krampfte sie auch zusammen und zog ihre Beine an ihre Knie.

„Stace..." begann Cole besorgt und berührte sie, doch sie zuckte gleich zusammen.

Er zog sich zurück: „Stace?"

„Was ist mit ihr?" fragte Matt ebenfalls besorgt.

„Sie hat ein Flashback, dass passiert manchmal nach einem Trauma, wenn man mit der nächsten Angst konfrontiert wird!" erklärte ich neutral und ging vor Stacy in die Hocke „Stacy, es ist alles gut, du bist in Sicherheit!" flüsterte ich sanft auf sie ein, doch sie schüttelte nur ihren Kopf und vergrub ihn dann in ihre Knie. Behutsam legte ich meine Hand auf ihre, aber ließ mich nicht davon beirren als sie kurz leicht zusammenzuckte. „Stacy, du bist nicht mehr in der schmutzigen Gasse. Du bist in meinem Zimmer und dein Bruder und deine Freunde sind hier und niemand hier drängt dich zu irgendetwas. Du bist sicher!"

Nach einer kurzen Weile sah sie mich an: „Wie hast du es geschafft wieder aufzustehen?" fragte sie mich nun und ich schluckte. Schlagartig wurde mir übel.

„Was meinst du?" fragte Cole plötzlich interessiert, doch ich versuchte ihn zu ignorieren.

„Dir ist doch das gleiche passiert..." schluchzte sie mich an. Das hatte ich ihr im Vertrauen erzählt und das hat man jetzt davon. Um mich herum hörte ich ein zischen und die Blicke der Jungs auf mich.

Ein Kampf ums LebenWhere stories live. Discover now