Teil38

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Vielleicht lässt mich Jack bei sich schlafen oder ich gehe zu Tante Meura. Sie kann immer ein wenig Unterstützung gebrauchen, obwohl ich das nicht vorziehen würde. Es tut immer so weh sie so zusehen. Oder ich rufe Kate an. Sie ist zwar mein Boss die meiste Zeit, aber wenn sie es nicht ist ist sie wirklich eine gute Freundin und sie hat sooo süße Kids. Zwei kleine Jungs, Zwillinge. Sie sind einfach so niedlich. Ich habe sie öfter Mal gebabysittet. Sie waren teils wirklich anstrengend, aber es war auch irgendwie witztig. Die kleinen haben mich sogar in eine Wasserschlacht reingezogen, ohne das ich es gemerkt habe.

"Kate, hi!" begrüßte ich sie, als sie ans Handy ging.

"Hey, Kleines! Wie geht es dir?", huh gut sie ist zuhause. Kleines nennt sie mich immer, wenn sie nicht arbeitet.

"Nah, mein Onkel ist wieder da und hat anscheinend Paul mitgebracht!" würgte ich hoch.

Danach kamen ein paar verdammt fiese Beschimpfungen, zum Teil sogar in verschiedenen Sprachen. Das hat eine Weile gedauert bis sie sich wieder beruhigt hatte. Eine ganze Weile. So lange das ich noch Zeit hatte mich zu unterhalten.

"Dein Boss?" fragte mich Matt und legte einen Arm um mich.

"Eher weniger, sie ist nicht am arbeiten." erklärte ich.

Logan sah mich verwirrt an: "Willst du nicht mit ihr reden?"

Ich sah ihn ungläubig und amüsiert an und reichte ihm das Telefon: "Versuch du es doch."

Zögerlich nahm er mein Handy, aber gab es mir gleich wieder: "Vielleicht doch nicht."

Zustimmend nickte ich: "Das geht jetzt noch ein paar Minuten so weiter."

"Was hast du denn gemacht?" fragte er mich.

"Nichts, ich habe ihr nur gesagt, dass mein Onkel und sein Kumpel noch bei uns sind." erklärte ich schulterzuckend.

"Wie lange bleibt er?" fragte mich auf einmal Kate wieder.

"Sie hat aufgehört." sagte ich und drückte die Stummschlatetaste wieder "Keine Ahnung, so ungefähr ein paar Tage. Vermutlich bis nach der Hochzeit."

"HOCHZEIT?!" schrie sie schrill.

Mit einem Ohrenklingeln hielt ich das Handy von meinem Ohr weg: "Fertig?" fragte ich sie "Ich will wirklich nicht drüber reden."

"Gut, das Gästezimmer steht. Du kannst immer herkommen, dass weißt du oder?" sagte sie sanft und fast schon mütterlich.

"Ich weiß, danke." erwiderte ich ebenso sanft "Hey und vielleicht nehme ich das sogar früher an als du denkt.", ich versuchte dabei witzig zu klingeln und für die Außenstehenden hier klang das bestimmt auch so, aber Kate wusste es besser.

"Auch wenn es manchmal nicht so wirkt, bin ich da." sagte sie zart "Hab dich lieb."

"Ich dich auch!" und dann hörte ich die Zwillinge "Gibst du mir noch Josh und Aiden?"

"Sicher, warte. Josh! Aiden! Kommt her, Alex möchte euch gerna hallo sagen!" rief sie die beiden und ich musste grinsen. Kate war eine richtig gute Mutter, eine der besten. Ich hab zwar nicht sehr viel Erfahrung mit guten Müttern, eigentlich kannte ich nur meine und Tante Meura vor dem Unfall. Ich bin noch anderen Müttern begegnet, aber die waren dann schon sehr krass. Eine hat versucht mich als Aschenbecher zu benutzen....

"Hallo Tante Alex!" begrüßten mich die Zwillinge zeitgleich.

Och wie süß. Tante. "Hey, na Jungs, macht ihr eurer Mutter die Hölle heiß?"

Ein kurzes schweigen trat ein: "Nur ein bisschen! Kommst du bald wieder zu uns?"

"Hm..., ich denke da lässt sich was machen."

"Können wir dann eine Wasserschlacht machen?" fragte mich Josh gleich begeistert.

"Nein, wir machen dann einen Filmabend." widersprach Aiden, woraufhin sich die beiden anfingen zu streiten, was mich wiederrum zum lachen brachte.

Ich versuchte ab und zu sie zum aufhören zu bewegen, aber schließlich tat es Kate. Die Jungs schrien, als sie sie vermutlich an den Ohren vom Telefon wegzog.

"Alex, ich muss auflegen, wir sehen uns!" verabschiedete sich Kate, während ich mir ein lachen verkneifen musste.

Die Schule ging relativ schnell zu Ende. Die Lehrer nervten, die Jungs waren Idioten und Stacy blieb an meiner Seite, obwohl sie die ganze Zeit zu Logan schielte. Ich sprach sie darauf an, aber sie wurde nur rot und schüttelte den Kopf, mit der Ausrede, dass wir wann anders darüber reden. Liam ignorierte mich immer noch, was mich immer wütender machte. Inzwischen war ich so kurz davor ihm mein Mittagessen auf den Kopf zu kippen, ihm eine reinzuhauen oder Lea auf ihn zu hetzen.

Nach der Schule musste ich noch zu Stacy, weil meine Sachen noch bei ihr war. Vielleicht frage ich sie ja ob ich nochmal hier pennen kann. Sonst gehe ich einfach zu Kate. Bei ihr wäre es vermutlich sogar einfacher. Sie weiß schließlich mehr über mich als Stacy und die Anderen und weiß, dass ich nicht darüber reden will. Das war das was ich an ihr am meisten schätze und der Grund warum ich sie schnell meine Freundin nannte.

"Bleibst du noch ein bisschen?" bat mich Stacy, als die Typen wieder vor dem Fernseher hockten, wenigstens sahen sie dieses Mal nur einen Film.

Ich zuckte mit den Schultern, Zeit habe ich ja.

Ein Kampf ums LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt