Teil14

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„Alex?" unterbrach eine mir wohlbekannte Stimme unser Gespräch.

Sofort breitete sich ein breites Lächeln auf meinem Gesicht aus und ich stand auf, um in Jacks Arme zu laufen. Scheiße tat meine Schulter weh, aber ich war so froh ihn wieder zu sehen. Und dann auch noch gesund und noch am Leben. Bei dem Gedanken löste ich mich wieder von ihm und schlug ihm auf die Schulter.

„Au!" schrie er, doch ich schlug ihn weiter.

„Hast du eine Ahnung wie viele Sorgen ich mir gemacht habe?" fauchte ich ihn an und schlug noch zwei Mal auf seine Schulter ein.

„AU! Lass das!"

„Du bist so ein Arsch!" fauchte ich und wollte wieder auf ihn einschlagen, als sich zwei Arme um mich schlangen.

Augenblicklich schwieg ich und hielt die Luft an. Die Arme schienen mich fast zu verbrennen und als ich sah wer das war, stockte ich. Cole?

„Verdammt, was soll das?" fauchte ich leiser als gewollt.

„Du willst ihn doch nicht umbringen oder?" raunte er in mein Ohr und ich bekam Gänsehaut.

Ich legte meine Hände auf seine: „Wenn du die nicht gleich zurücknimmst, bist du als nächstes dran!" drohte ich, konnte aber ehrlich nicht sagen ob ich es ernst meinte.

Doch anstatt, dass er die Hände wegnimmt, drückte er seine Hände stärker gegen meinen Bauch und strich mit seinem Daumen sogar darüber. Was zum Kuckuck?! Auf einmal begann mein Herz zu rasen, oh shit....

„Alex, deine Schulter!" warnte mich Jack, welcher immer noch sich an seine Schulter fasste, wo ich ihn geschlagen hatte.

Scheiße, ich habe gar nicht realisiert, dass Coles Arm meine Schulter einquetschte. Verflucht tat das weh. Wie konnte ich das vorher nicht merken? Ich zog die Luft ein und entfernte mich schnell von Cole. Ich griff an meine Schulter: „Verdammt..."

„Komm, lass uns das hinter uns kriegen!" sagte Jack und hob seinen Rucksack vom Boden, den er bei der Umarmung runterfallen ließ.

„Wir können vorher auch..." versuchte ich mich rauszureden. Ich hasste es, wenn die Nähte rausgezogen werden müssen. Das ist so ein verdammt ekliges Gefühl.

„Alex!" unterbrach mich Jack und ging vor ins große Bad.

„Verdammt." Brummte ich „Ich komme gleich wieder, aber ihr räumt ab!" sagte ich zu den anderen und lief schnell hoch, bevor sie noch fragen stellten.

„Darf ich fragen was das eben war?" fragte mich Jack oben im Badezimmer „Pullover!"

„Was meinst du?" fragte ich und zog meinen Pulli aus.

Er band meinen Verband ab und sah mich dann besorgt an: „Was hast du gemacht?" fragte er und deutete auf die Stellen, an denen mich der fast Vergewaltigter getroffen hatte.

„Ah, das ist eine lange Geschichte!" meinte ich schnell „Ist aber nichts Ernstes, die gehen nicht  sehr tief!"

„Wenn du meinst. Deine Wunde sieht gut aus, aber du hast dich nicht geschont oder?" fragte er mich zum Teil wütend.

„Ich hatte keine Wahl!" verteidigte ich mich und bewegte ausversehen meine Schulter „Verdammt!" zischte ich.

„Still halten!" befahl mir Jack, während er die erste Naht zog.

Ich drückte mir Augen zu und biss mir auf die Lippe. Gott hasse ich dieses Gefühl. Ich würde mich ja am liebsten durchschütteln, aber das ist keine gute Idee.

„Du stellst dich schon wieder an!"

„Wollen wir tauschen?" bot ich ihm an und er begann zu lächeln und den Kopf zu schütteln.

„Ist ja gut, es ist ja vorbei. Nur noch der Verband!" sagte er und holte ihn raus und verband meine Schulter „Du hast was gegessen?"

„Hmm!" nickte ich und hielt das Verbandsende, damit er ihn fixieren kann.

„Gut, dann nimm die Schmerztablette und das wars!" sagte Jack, gab mir einen Kuss auf den Kopf und packte seine Sachen „Ich warte unten auf dich!"

Er schloss die Tür und ich zog mir meinen Pulli langsam wieder an. Danach nahm ich mir eine Tablette und trank am Wasserhahn etwas. Als ich fertig war bin ich runter, wo alle mehr oder weniger schweigend auf der Couch saßen.

„Gott sei Dank!" rief Stacy erleichtert, als ich reinkam.

„Was ist denn hier los?" fragte ich verwirrt.

„Die fünf haben die ganze Zeit kein Wort gewechselt. Keine Ahnung was mit denen nicht stimmt, aber das muss aufhören!" sagte Stacy sowohl verzweifelt als auch genervt.

Ich lachte: „Was?! Jack, bist du plötzlich wieder zum Kind mutiert oder was?"

Das hatte ich wirklich nicht von ihm erwartet. Von den anderen Jungs, ja, aber nicht von ihm!

„Hast du was zu essen?" fragte mich Jack und ignorierte meine Frage.

Ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass es nichts nützt mit ihm zu reden, wenn er hungrig ist: „Im Kühlschrank ist glaub ich noch etwas." Seufzte ich und rieb mir mit aufgeriebenen Nerven die Augen.

Er stand auf und verschwand in der Küche. Ich brauche definitiv etwas mehr schlaf, dachte ich und ließ mich auf die Couch mit dem Rücken fallen.

„Hast du die Nacht überhaupt geschlafen?" fragte mich plötzlich Cole, doch ich hatte nicht vor zu antworten. Ich brauche noch einen Kaffee und meine Schulter tut wieder weh, von dem Aufschlag auf die Couch. Wann wirkt die Tabelle endlich?

„Alex, hast du noch etwas Pizza vom letzten Mal?" rief Jack fragend rüber.

Ich verzog angewidert eine Grimasse: „Das war letzte Woche! Ich habe doch nicht eine ganze Woche Pizza im Kühlschrank!" rief ich zurück.

„Du hast sie also aufgegessen!" riet er laut.

„Ja, natürlich!" schrie ich in die Küche und hörte gleichdarauf Stacy neben mir kichern.

„Ich bestell was! Irgendwelche Wünsche?" fragte er und klang plötzlich ganz nah.

Ich lehnte mich auf und sah Jack an die Wand vor mir gelehnt, mit seinem Handy in der Hand: „Das machst du nicht!" sagte ich empört und stand auf, um ihm das Handy aus der Hand zu nehmen.

„Hey!"

„Im Kühlschrank sind lauter Sachen, mach dir was zu essen, ich werde sicher nicht für deine Pizza bezahlen!" meinte ich und stemmte meine Hände in die Hüften.

„Wer sagt das du bezahlen musst?"

Ich zog eine Augenbraue hoch: „Willst du mir wirklich sagen, dass du Geld dabei hast?" fragte ich skeptisch. Ich bin doch nicht blöd. Das läuft immer bei ihm so, erst bestellt er was und dann muss ich bezahlen.

„Schön, hast du Nudeln?" kapitulierte er.

„Sicher, im oberen Schrank!" sagte ich.

„Krieg ich mein Handy wieder?" fragte er.

„Nein, ich bin doch nicht bescheuert!" schrie ich beinahe „Geh und mach dir Nudeln!" fügte ich streng hinzu und zeigte in Richtung Küche.

Ohne ein weiteres Wort verschwand er. Meine Güte, manchmal fühlte ich mich als ob er mein Kind wäre. Ich musste ihm sogar schon öfters sagen, dass er sich gesund ernähren sollte und auch einmal das er ins Bett gehen müsse, dass war surreal. Ich musste mit ihm sogar einkaufen gehen, weil er es nicht geschissen bekam. Ich blies die Backen auf. Wie hat er nur so lange alleine überlebt?

Ein Kampf ums LebenTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang