Teil26

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Ein Tag später...

Die Jungs haben mich immer wieder zu ihnen gezerrt, aber wenigstens nicht über die Schulter geworfen. Stacy verhielt sich mir gegenüber vollkommen normal der Rest ebenfalls, was mir wirklich zu surreal war. Alles war wie aus einem schrägen Film.

„Du hast doch gesagt, dass du mal einen Freund hattest!" begann Stacy wieder ein Gespräch mit mir.

Ich sah sie verwirrt an und nickte dann schließlich mit dem Mund voller Nudeln.

„Was ist passiert? Also ich meine wieso habt ihr euch getrennt?" fragte sie mich, woraufhin ich mich gleich verschluckte und hustete. Logan neben mir klopfte mir auf den Rücken und lachte.

„Woher kommt das denn?" fragte ich nachdem ich wieder zu Atem kam.

Stacy zuckte mit den Schultern: „Du willst nicht über deine Familie reden, also dann halt über ihn. Es ist doch ein er oder?" fragte sie aufgeschlossen, was mich zum schmunzeln brachte.

„Ja, es war ein er. Sein Name war Liam und er ist umgezogen!" gab ich nach. Ich meine sie hat ja schließlich recht. zwei Monate sind ne lange Zeit und sie hat das Recht wenigstens etwas mehr zu erfahren.

„Das wars?" hakte sie nach.

Ich lachte: „Was hast du denn erwartet?" fragte ich.

„Keine Ahnung, irgendwas dramatisches." Meinte sie mit einem Lächeln im Gesicht und zuckte wieder mit den Schultern „Erzähl weiter."

„Und was?" fragte ich.

„Wie habt ihr euch kennengelernt? Wie sah er aus? Und wie war er so?" platzte es aus ihr raus.

Etwas geschockt von den vielen Fragen suchte ich einen Weg alle zu beantworten: „Wir haben uns auf einer Geschäftsfeier von seinen Eltern kennengelernt, mein Onkel hatte mich dorthin geschleift. Er war charmant, freundlich und... gab mir das Gefühl von Sicherheit. Und, naja ich sags mal so, würde man ihn neben Logan hier stellen, wäre er hier auf einer Skala von eins bis zehn, wenn ich nett wäre eine sieben!"

„Hey!" rief dieser empört, doch ich zuckte nur unschuldig mit den Schultern. Ich kann doch nichts dafür.

„Hast du Fotos?" fragte Stacy aufgeregt.

„Ja, denke schon!" antwortete ich und trank etwas aus meiner Wasserflasche.

Sie sah mich erwartungsvoll mit großen Augen an. Es dauerte eine Weile bis ich ihren Blick verstand: „Oh, du meinst jetzt?" fragte ich als es klick machte.

„Ja!" schrie Logan auf einmal von der Seite.

Etwas geschockt nahm ich mein Handy und scrollte bis zum März vor drei Jahren. Dort waren viele Fotos von uns beiden. Ich klickte auf das erste Foto das ich sah. Es zeigte einen braunhaarigen und dunkel-grünäugigen Jungen. Er hatte breite Schultern und ein schönes Lächeln. Auf dem Foto gab ich ihm gerade glücklich einen Kuss auf die Wange, was ihn zum Lächeln brachte.

Ich gab mein Handy Stacy, welche es gleich gierig ergriff: „Wow, du hast nicht untertrieben, er sieht gut aus! Und du siehst so glücklich aus."

„War ich auch."

„Und nur weil er weg ist nicht mehr?"

Das wars mit der guten Stimmung...: „Joe ist kurzdarauf gestorben!" erklärte ich knapp, was auch Stacy und die Anderen dazu brachte mit dem Grinsen aufzuhören „Deshalb sind wir losgefahren. Sie wollte mich aufmuntern. Wir wollten ins Kino und dann was essen gehen."

„Alex, ich wollte nicht..."

„Ich weiß, schon gut." winkte ich ab.

Der Unterricht ging schnell vorbei, so wie immer, wenn wir Kunst haben. wir sollten wieder Menschen und Gesichter zeichnen. Es war mit das Einzige Fach indem ich wenigstens für eine Stunde vergessen konnte. Ich verschwand in meiner eigenen Welt. In der an die niemand rankam. Mein einziger noch vorhandener Zufluchtsort....

„Endlich Wochenende!" jubelte Stacy neben mir und freute sich ein Loch ins Gesicht.

„Schrei noch ein bisschen lauter, ich glaube der Lehrer hinter uns hat es noch nicht gehört!" sagte ich schmunzelnd.

Sie sah mich schulterzuckend an und grinste breit: „Heute Abend ist eine Party und du kommst mit!" beschloss sie einfach und zog mich zu den Jungs auf den Schulhof.

„Ich, ich weiß ja nicht..." meinte ich als wir bei ihnen ankamen.

„Was? nein! Du kannst mich doch nicht mit den Jungs alleine lassen!" schrie sie mich verzweifelt an.

„Wie sollen wir das jetzt bitte verstehen?" fragte Logan beleidigt.

„Ach!" winkte Stacy ihn kalt ab „Bitte!" flehte sie nun mich wieder an.

„Nein, Stacy, ich glaube wirklich nicht das das eine gute Idee ist, außerdem..."

„Dann gehen wir halt schwimmen!" meinte sie und sah mich durch Welpenaugen an.

Oh verdammt! Kann sie nicht weiter bitte sagen anstatt diesen Blick zu bringen? „Argh, schön! Wir gehen schwimmen."

Kaum gesagt sprang sie mich von der Seite an: „Ja!" jubelte sie erneut.

„Wir wollten aber zu dieser Party..." setzte Logan an und wollte wahrscheinlich darauf hinaus, dass wir uns aufteilten. Wir gingen ins Schwimmbad und die Jungs gehen zur Party.

„Daraus wird wohl nichts!" meinte aber Cole und musterte mich mit einem Blick den ich nicht ganz verstand. Was sollte das schon wieder?

Die Jungs begannen rumzunörgeln, aber mit einem Blick von Cole verstummten sie sofort. Wow, dass ist hier vielleicht mal eine Hierarchie! Doch Stacy schien das nicht zu kümmern. Sie strahlte immer noch von einem Ohr zum anderen und sah mich genau so an.

„Wir holen dich in einer Stunde ab!" sagte Cole zum Abschluss knapp und gleichdarauf trennten wir uns und jeder ging kurz nachhause, um sich fertig zu machen.

Zuhause angekommen zog ich mir ein Bickini an und darüber dann normale Sachen. Ansonsten nahm ich mir noch ein Handtuch, Shampoo und Duschgel und eine Bürste mit und meine Tabletten, die werde ich auf jeden Fall gebrauchen. Ich hatte gerade so noch genug Zeit, um einen Apfel zu essen, bevor von draußen ein Hupen ertönte. Danach nahm ich meine Jacke, meine Tasche und ging raus.

Ein Kampf ums LebenWhere stories live. Discover now